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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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durch den Kopf, während sich ihre Münder fanden. Sie küssten sich leidenschaftlich. Als sie flüchtig an Hori denken musste, scheuchte sie die Erinnerung energisch fort.
    Stattdessen gab sie sich seinen Berührungen hin und erwiderte sie. Geschickt zog er ihr das leichte Sommerkleid aus. Dann stand er auf und entkleidete sich langsam. Sie ließ ihn nicht aus den Augen. Wie anziehend sein muskulöser Körper doch war. Nackt, wie er war, ließ er sich neben sie auf den Boden sinken, und ehe sie sich's versah, hatte er sich auf sie gerollt. Dann ging alles ganz schnell. Er war außer sich vor Begierde, während sie nichts mehr empfand - außer der Reue, mit ihm in dieses Haus gefahren zu sein.
    Tränen standen ihr in den Augen, als er laut ächzend in sie eindrang, aber da war es auch schon fast vorüber.
    »Süße, meine Süße«, stöhnte Barry wie von ferne, bevor er einen heiseren Schrei ausstieß. Dann rollte er sich zur Seite und murmelte schuldbewusst: »Ich habe mich so nach dir gesehnt. Entschuldige, du weißt, dass das sonst nicht meine Art ist.«
    Ich möchte nach Hause, dachte Grace und wünschte sich in ihr Zimmer in der Villa der Professorin, in dem sie sich inzwischen selten heimisch fühlte. Unvermittelt sprang sie auf und eilte zurück ins Haus. Sie betrachtete noch einmal eingehend die Fotos an den Wänden und auf dem Schrank. Dort standen private Fotografien. Eine zeigte Hori am Ruder eines Segelschiffs. Er lächelte. Ihr war so, als ob dieses Lächeln ihr galt. Und plötzlich wusste sie, dass sie ihr Herz unwiderruflich in Neuseeland verloren hatte. Aber an den falschen Bruder!
    »Na, Süße, das war doch ein schönes Wiedersehen mit uns beiden, was?«, murmelte Barry, während er seine Arme von hinten um ihren Bauch schlang. Er küsste sie auf den Nacken. »Verzeih mir, aber ich habe so lange auf dich gewartet. Nächstes Mal lass ich mir wieder alle Zeit der Welt«, fügte er entschuldigend hinzu.
    »Wer ist das?«, fragte sie, um Zeit zu gewinnen. Sie scheute sich davor, ihm zu gestehen, dass es endgültig vorbei war. Sie deutete auf ein Foto, das einen Mann und eine Frau zeigte, die beide unverkennbar Maori waren. Der Mann sah Hori ähnlich.
    »Das sind unsere Eltern«, erwiderte Barry knapp.
    »Bitte fahr mich jetzt nach Hause!« Grace hatte es nicht so schroff sagen wollen, aber jetzt stand es im Raum wie ein Befehl, der deutlich zeigte, dass sie keinerlei romantische Gefühle hegte.
    »Ich dachte, du kommst mit zu mir und wir wiederholen das Wiedersehen?« Barrys Verwunderung war nicht zu überhören.
    »Nein, ich möchte nach Hause.« Mit diesen Worten befreite sich Grace aus seiner Umarmung, eilte auf die Terrasse, griff sich ihre verstreute Kleidung und zog sie hektisch an. Barry folgte ihr so nackt wie er war und beobachtete das Ganze ungläubig.
    »Ich will gehen. Fährst du mich?«
    »Jetzt sofort?«
    »Ja, bitte«, erwiderte sie, bevor sie wie eine Getriebene zurück ins Haus fegte. Plötzlich erschien ein Bild vor ihrem inneren Auge: Hori, wie er sich im Flugzeug über sie gebeugt hatte. Und noch eines: Hori, wie er sie vor Barrys Haus angesehen hatte.
    Ihre Knie wurden weich. Ihr Herz pochte schneller. Da half kein Verdrängen. Da half nur eines: Sie musste schnellstens fort aus diesem Land.
    »Darf ich mich wenigstens noch anziehen?«, versuchte Barry zu scherzen, als er mit seiner Kleidung unter dem Arm von der Terrasse kam.
    Seine Worte hörte Grace nur wie von ferne. Sie fühlte sich magisch von einem weiteren Foto angezogen. Hori mit einem Federmantel bekleidet. In der Hand hielt er einen Stock. Wie ernst er in die Kamera blickte. Und wie unberührbar er wirkte. Wie ein Krieger aus längst vergangenen Zeiten. Grace wusste nicht viel über die Traditionen der Maori, aber Hori strahlte den Stolz seines Volkes aus. Das jedenfalls meinte Grace auf dem Foto zu erkennen. Auf einem anderen Foto sah sie einen alten Mann, der denselben Federmantel trug, inmitten seiner Familie. Viele der Männer hatten Tatoos am Kinn, aber alle schienen diese ausdrucksstarken Augen zu besitzen, denselben kraftvollen magischen Blick wie Hori, ihr Abkömmling.
    »Hori ist mit Vater ein paarmal zu seinem Pa, seinem Dorf, gefahren und hat sich von Großvater im Mau Taiaha , dem Stockkampf, unterrichten lassen. Hori war Großvaters Liebling, und deshalb durfte er auch den Mantel der Ahnen anziehen«, erklärte ihr Barry das Foto. Aus der Art, wie er das sagte, konnte sie schließen, dass er den Federmantel

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