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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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Thailand.« Seine Stimme klang weich und einschmeichelnd. »Aber der böse Blick passt nicht zu meiner wunderschönen Prinzessin«, ergänzte er.
    Grace wollte ihren Ohren nicht trauen. So hatte er sie noch nie genannt. Und es missfiel ihr außerordentlich.
    »Du bist ja noch attraktiver geworden«, schnurrte er.
    Sie seufzte. Es hatte sich also nichts Gravierendes geändert. Das Reden hatte er wohl immer noch nicht gelernt. Seine Art von Unterhaltung bestand allein aus Scherzen und Flirten.
    »Ich dachte, du wolltest dich entschuldigen. Wirklich gelungen!«, entfuhr es ihr, und sie erschrak über ihren eigenen Ton. Der war für ihren Geschmack eine Spur zu zickig. Deshalb fügte sie einlenkend hinzu: »Barry, du hast mich gebeten, dich bei Marco zu treffen, weil du mit mir reden wolltest. Und es ist schön, dass du mir lauter Komplimente machst, aber wolltest du mit mir nicht darüber sprechen, warum du mich im Vollsuff empfangen hast?«
    »Das war nicht in Ordnung, Süße. Ich habe eine Zeit lang mit den falschen Jungs abgehangen. Das sind zwar meine Kumpel, aber denen geht es im Moment nicht gut. Die meisten haben keine Arbeit, und dann trinken sie. Ich habe sie rausgeworfen, was mir nicht leichtgefallen ist, damit du bei mir wohnen kannst.«
    »Du hast die Jungs meinetwegen rausgeworfen?«
    »Ja, Hori meinte, das könnte ich dir nicht zumuten.«
    Grace schluckte. Allein bei der Erwähnung seines Namens wurde ihr seltsam zumute.
    »So, so, dein Bruder hat dir das geraten. Und nun wohnst du allein dort?«
    »Nein, das könnte ich gar nicht zahlen. Das Haus gehört uns zwar, aber die ganzen Kosten ... Nein, ich wohne oben in zwei Zimmern. Die sind übrigens blitzblank. In die anderen wird Hori einziehen, und unten hat Lucy ein großes Zimmer.«
    »Ach, du wohnst mit deinem Bruder und Lucy zusammen?«, hakte Grace scheinbar beiläufig nach.
    »Noch nicht, aber wir planen eine Wohngemeinschaft. Hori ist, kurz nachdem du weg bist, zusammen mit Lucy zu mir gekommen und hat mir gehörig den Kopf gewaschen. Von Lucy wusste ich übrigens, dass sie dich nach Dunedin gebracht hat, und Hori hat mir den Tipp gegeben, es mal bei der Vogeltante zu probieren. Die haben gesagt, wenn ich was von dir will, dann muss ich sofort etwas verändern an meinem Lebensstil.«
    »Da hast du einen prima Ratgeber in Liebesdingen«, rutschte es Grace bissig heraus.
    »Ja, ich fand, dass sich mein Bruder echt super verhalten hat. Habe ich dem Kauz gar nicht zugetraut, dass er sich so für mich ins Zeug legt. Und alle Achtung, dass er sogar mit mir in einer Wohngemeinschaft lebt. Nein, Spaß beiseite, er ist echt ein feiner Kerl, der immer für mich da war. Und wenn ich in meinem Suffkopf dumm über ihn geredet habe, vergiss es! Ich kann mich ohnehin nicht mehr genau an den Abend erinnern. Wir haben auch dein Zimmer schon hergerichtet, Süße. Du bekommst das schönste und hellste. Hori hat gemeint, das sei ich dir schuldig.«
    Grace hörte seinem charmanten Geplauder gar nicht mehr richtig zu. Was dachte sich dieser Hori eigentlich dabei? Dass sie mit ihm eine lustige Wohngemeinschaft gründen würde? Sie spürte eine brodelnde Wut in sich hochsteigen, aber die galt nicht Barry, sondern seinem Bruder. Hatte sie sich seine Gefühle ihr gegenüber nur eingebildet? Warum spielte er sich jetzt als Retter für ihre Beziehung mit Barry auf? Darauflegte sie gar keinen Wert, einmal abgesehen davon, dass alle wie selbstverständlich davon ausgingen, sie würde ihre Beziehung zu ihm fortsetzen wollen, wenn man ihr nur gut zuredete. Und glaubten die Tonkas und Lucy etwa, dass sie hier am Ende der Welt Wurzeln schlagen wollte?
    Zweifelnd betrachtete sie ihn aus dem Augenwinkel. Hatte sie überhaupt noch Gefühle für ihn? Sie wusste es nicht. In ihr breitete sich eine seltsame Leere aus.
    »Barry? Du hast dich noch nicht einmal entschuldigt für die Worte, die du mir an den Kopf geworfen hast. Und selbst, wenn du dich nicht an Einzelheiten erinnerst, wirst du ja zumindest nicht verdrängt haben können, dass du nicht besonders nett zu mir warst. Und es wäre sehr freundlich, wenn du mich fragen würdest, ob ich überhaupt noch eine Beziehung zu dir möchte, bevor du mein Zimmer bei dir einrichtest.« Ihr Ton war spitz, aber sie konnte nichts dagegen tun. Was bildeten sich diese Brüder eigentlich ein? Dass sie über sie bestimmen konnten?
    »Willst du?«, fragte er und sah sie aus seinen dunklen Augen treuherzig an, sodass sie fast versucht war, ihm ein

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