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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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Schmollmund. »Bitte, bitte! Ich verspreche dir auch, dass ich ihr nichts davon verrate. Bitte, das wäre mein schönstes Geburtstagsgeschenk. Ich werde auch bestimmt nicht so spät zurückkommen.«
    »Und was sage ich deiner Mutter, die heute im Laufe des Tages ganz sicher nach Hause kommen wird?«
    »Ach, sag ihr einfach, ich bin bei Anne. Von dem Fest brauchst du ja nichts zu erzählen. Bitte!«, flehte Antonia.
    Harata wollte eigentlich streng sein, aber die Erinnerung an die Begegnung mit Peter gestern Abend ließ sie weicher als beabsichtigt werden. Und außerdem würde es doch ganz gut passen, wenn Toni heute Abend selbst etwas vorhatte. Dann konnte sie unbeschwert mit Peter zum Tanz gehen.
    »Meinetwegen, aber ich sage dir, wenn du nicht um Mitternacht zurück bist, war es das letzte Mal, dass ich dir so etwas erlaube.«
    »Du bist ein Schatz«, zwitscherte Antonia und drückte der Maori einen Kuss auf die Wange. »Und machst du diese altmodischen Spitzen weg? Sonst sieht man gar nichts von meinem Dekolletee.«
    »Das soll man auch gar nicht«, erwiderte Harata prompt und nahm ihr trotzdem das Kleid ab, um es sofort zu ändern. »Der junge Mann sitzt übrigens schon am Frühstückstisch und wartet sehnsüchtig auf die beiden Damen«, fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
    Antonias Wangen glühten verräterisch, als sie sich auf den Weg zum Salon machte.
    »Du bist verliebt. Gib es zu«, bemerkte Anne, die dem Schritt der Freundin kaum folgen konnte.
    »Unsinn«, erwiderte Antonia forsch und konnte es doch gar nicht erwarten, James zu begrüßen. Er sieht noch besser aus, als ich ihn in Erinnerung hatte, schoss es ihr durch den Kopf, als sie ihn am Frühstückstisch sitzen saß. Er blickte von seiner Zeitung auf und lächelte Antonia an. »Haben die Damen endlich ausgeschlafen?«, fragte er, und wieder lag in seiner Stimme dieser spöttische Unterton, der Antonia verunsicherte und zugleich herausforderte, ihm ebenso spöttisch zu antworten.
    »Sie wollen doch heute Abend mit zwei ausgeschlafenen Damen ausgehen, oder?«, fragte sie kokett. »Heißt das, Sie kommen mit?« »Haben Sie etwas dagegen?«
    »Im Gegenteil, Ihre Begleitung macht mir den Gedanken, in der feinen städtischen Gesellschaft zu feiern, erst angenehm.«
    Antonia warf ihrer Freundin einen triumphierenden Blick zu, als wolle sie sagen: Jetzt sieh doch endlich, was er mir für Komplimente macht! Anne grinste und nickte unmerklich.

 
    Harata standen Tränen in den Augen, als sie ihnen hinterherwinkte. Sie war schier überwältigt von Antonias Anblick. Wie eine Märchenprinzessin sah sie aus. Harata ahnte aber auch, dass die Kindheit ihres Schützlings unwiederbringlich vorüber war. Wie erwachsen sie an der Seite von Mister James wirkte. Sie saß stolz auf dem Beifahrersitz wie eine richtige Lady. Und was für ein schönes Paar die beiden waren. Hoffentlich würde das Misses Selma eines nicht allzu fernen Tages genauso sehen. Harata winkte dem Wagen hinterher, bis nur noch eine Staubwolke zu sehen war.
    Antonia hatte die Minuten bis zur Abfahrt in die Stadt förmlich gezählt. Die Panik, ihre Mutter könne noch vorher zurückkommen und ihr dieses Ausgehen verbieten, saß ihr bis zuletzt im Nacken. Umso erleichterter war sie, als sich James' abenteuerliches, nagelneues Gefährt endlich in Bewegung gesetzt hatte.
    Je weiter sie sich von Otahuna entfernten, desto aufgeregter wurde Antonia bei dem Gedanken, in Begleitung dieses stattlichen Mannes zu dem Fest zu gehen. Aber auch Annes Worte drängten sich wieder in ihr Bewusstsein: Er kommt gut bei den Frauen an.
    Was, wenn er mich heute Abend gar nicht beachtet, weil ihn andere umschwärmen?
    »Antonia, Sie ziehen ein Gesicht, als würden Sie etwas Schreckliches erwarten. Wo ist ihr bezauberndes Lächeln geblieben?«, fragte James.
    Antonia lief rot an. Sie fühlte sich ertappt und rang sich zu einem gequälten Lächeln durch. »Entschuldigen Sie, aber ich dachte an etwas ganz anderes. Jetzt bin ich wieder bei Ihnen. Erzählen Sie mir noch ein wenig von Ihrer Cousine, die sich heute verlobt. Es wäre doch dumm, wenn ich gar nichts über sie weiß.«
    Die Antwort kam prompt hinten vom Rücksitz.
    »Also, Gloria ist die Tochter von Mutters Bruder Bertram und James' Vater Ryan ...« Anne kicherte laut. »Nein, das ist Blödsinn. Also, meine Mutter, Onkel Bertram und Onkel Ryan sind Geschwister. Und Gloria ist Onkel Bertrams Tochter, und die heiratet jetzt einen reichen Mann. Ich finde ja, dass der viel

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