Das Geheimnis des Millionaers
ihm unbewusst entgegenreckte. Ihr Kopf fiel zurück, und Chay strich mit Lippen und Zunge über die empfindliche Haut an ihrem Hals und den Ohren.
Adrienne zitterte immer noch, aber nicht mehr aus Angst. Ein Gefühl riss sie mit sich, mächtiger und allumfassender als Furcht. Sie hatte nicht mit ihrer eigenen Neugier gerechnet, gegen die sie nicht ankam.
Es musste an dem Traum liegen, der sie aufgeschreckt hatte. An ihrer Wut über Piers’ Verrat. Denn es konnte unmöglich an den Lippen und Händen des Mannes liegen, der sie nun sanft in die Kissen drückte und sich neben sie legte. Dessen nackte Haut ihre nackte Haut berührte. Dessen Mund und Zunge lockend Einlass in die seidige Dunkelheit ihres Mundes verlangten.
Chay nahm ihre Hände und hob Adriennes Arme über ihren Kopf, um die samtene Fülle ihrer Brüste zu genießen. Mit einem Bein drückte er sie in die Matratze, sodass sie sich nicht bewegen konnte. Und zu ihrem eigenen Entsetzen erkannte sie, dass sie sich gar nicht bewegen wollte.
Als er mit Mund und Zunge ihre duftenden Rundungen liebkoste, bog sie sich ihm entgegen, und überall in ihrem Körper entzündeten sich kleine Flammen. Wieder hörte sie Chay seufzen, diesmal aus Zufriedenheit. Seine Hände begannen eine Erkundungsfahrt über ihren Körper, hinunter zu den Hüften, über den Bauch, zu dem seidenen Dreieck, wo er kurz verharrte, dann streichelte und lockte, bis Adrienne ihm den Zugang gewährte, den er sich wünschte.
Ihr Atem wurde schneller, ging nur noch stoßweise. Chays Berührungen weckten ein Verlangen in ihr, das sie nicht im Zaum halten konnte. Ihr Körper öffnete sich, war bereit, ihn zu empfangen, und als Chay sich auf sie schob und nach ihren Hüften fasste, protestierte sie nicht.
Alles fühlte sich so gut und richtig an, dass Adrienne niemals der Gedanke gekommen wäre, ihr unberührtes Fleisch könne sich der ersten Erstürmung widersetzen. Der unerwartete Schmerz entlockte ihr einen erschreckten Schrei, und sie presste die Hände gegen Chays Schultern, um ihn fortzuschieben.
„Adrienne?“ Nur ihr Name, rau, heiser, verständnislos, doch dann legte sich entsetztes Verständnis auf sein Gesicht. Noch einmal stieß er ihren Namen aus, doch dieses Mal als Bitte um Vergebung, weil sein getriebener Körper die Führung übernahm und weiter in sie eindrang.
Adrienne schloss die Augen und presste eine Hand auf den Mund, bis sie das Beben spürte, das Chays Körper durchlief, und seinen gequälten Aufschrei hörte.
Es war vorbei. Reglos lag sie da und konnte nicht sagen, was schlimmer war – der körperliche Schmerz oder die Enttäuschung, die sie scharf wie ein Messer durchfuhr. Eine einzelne Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel. Chay wischte sie mit einer Ecke des Lakens fort, dann löste er sich von ihr und gab ihr Raum.
„Warum hast du es mir nicht gesagt, Adrienne?“
„Ich dachte, es macht keinen Unterschied.“
„Du irrst dich, es macht sogar einen riesigen Unterschied. In jeder Hinsicht.“
„Wieso?“ Sie holte zitternd Luft. „Wir haben doch eine Vereinbarung.“
Sein Mund wurde schmal. „Ich hätte es … einfacher für dich machen können.“ Er schwieg lange, dann sagte er: „Ich bin davon ausgegangen, dass du mit Piers geschlafen hast.“
„Er meinte, wir sollten warten. Er sprach von einer Hochzeit in Weiß und … und von einer Hochzeitsnacht, die etwas bedeuten sollte.“
Mit steinerner Miene nickte Chay. „Die hättest du auch haben sollen. Himmel, was für ein Chaos!“
„Aber er meinte es nicht ernst. Er brauchte nur jemanden, der ihm billig das Haus renovierte. Er hat mich nie geliebt, und er wollte auch nicht mit mir schlafen. Jetzt ist mir das klar geworden.“
„Dann sind wir beide klüger als noch vor einer Stunde.“ Chay schlug die Decke zurück und stand auf, während Adrienne hastig den Blick abwandte. Nichts würde je die Erinnerung an seinen nackten Körper aus ihrem Gedächtnis auslöschen können, doch sie brauchte jetzt nicht noch einen Anstoß.
Er verschwand im Bad und kam wenig später in einem weißen Frotteebademantel wieder zurück. „Ich lasse dir ein Bad ein“, sagte er. „Habe ich dir sehr wehgetan?“
„Ich werde es überleben.“ Sie bemühte sich um ein Lächeln. „Irgendwann musste es ja einmal passieren. Es … es ist nicht wichtig.“
„Und genau da sind wir unterschiedlicher Meinung.“ Er hob ihren Morgenmantel auf. „Ich nehme an, den hast du für Piers gekauft?“
„Ja. Aber für dich
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