Das Geheimnis des Moguls
Verlobten Mister ?
„Ich sehe nach, ob er in seinem Büro ist.“ Sloane konnte nicht ausmachen, ob die Sekretärin ihren Namen erkannt hatte. Klassische Musik erklang, und Sloane wollte auf einmal auflegen.
„Sloane.“ Ethans Stimme war warm. „Guten Morgen!“ Sogar dieser normale Gruß klang verführerisch.
Da brach sie zusammen. „Ethan!“, schluchzte sie.
„Was ist passiert?“, fragte er. „Sloane, geht’s dir gut? Und dem Baby?“
„Nein“, stammelte sie, obwohl sie sich bewusst wurde, dass sie ihm Angst machte. „Nein, tut mir leid. Ich … es sind nur die Leute, die Paparazzi. Sie lauern vor meiner Tür!“
Ethan fluchte.
„Ich weiß nicht, wie sie das von uns herausgefunden haben“, schluchzte Sloane. „Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe!“
Obwohl Ethan zornig war, antwortete er mit sanfter Stimme: „Du hast gar nichts falsch gemacht, Sloane. Das ist nicht deine Schuld.“
„Aber wie …“ Sie holte Luft und versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
„Das ist nicht deine Schuld“, wiederholte er. Aber er wusste, wer Schuld daran hatte. Der Fahrer von letzter Nacht war neu und erst seit zwei Wochen bei ihnen. Das Sicherheitsteam von Hartwell Genetics hatte ihn zwar auf Herz und Nieren geprüft, und er war sogar ein Exmarinesoldat. Aber das hieß nicht, dass er sich zu gut dafür war, Klatsch zu verkaufen.
Ethan fragte sich, wie viel Geld der Fahrer wohl dafür bekommen hatte. Nicht genügend, das war sicher. Er würde in D. C. nie wieder einen Job finden.
Aber das war jetzt alles nicht so wichtig. Nicht, während Sloane am anderen Ende weinte.
„Es tut mir so leid“, sagte Ethan. „Ich dachte, du würdest mehr Zeit haben.“
„Mehr Zeit?“ Jetzt klang sie schon wieder etwas gelassener. Sie bekam sich wieder in den Griff. Besser so, denn sie würde nicht so toll finden, was er noch zu sagen hatte.
„Nun, da dein Name bekannt ist, haben sie Blut geleckt. Die werden keine Ruhe geben.“
„Ethan, warum interessieren sie sich denn für mich? Ich bin doch ein Niemand!“
„Du bist kein Niemand für mich!“, erwiderte er. „Ich schicke dir Daniel Alton. Er ist unser Sicherheitschef.“
„Ich glaube nicht, dass das nötig ist.“
„Ich schon.“ Er wollte nicht diskutieren. Letztlich würde er sowieso gewinnen. „Daniel wird sich deine Wohnung ansehen. Das wird dem Umzugsunternehmen behilflich sein.“
„Umzugsunternehmen? “ Er hörte ihre Fassungslosigkeit und stellte sich auf Protest ein.
„Pack einen Koffer – alles, was du für die nächsten vierundzwanzig Stunden brauchst. Daniel wird dich zu mir fahren. Morgen werden deine restlichen Sachen abgeholt.“
Sloane starrte den Telefonhörer ungläubig an. Das konnte doch nur ein Scherz sein! Etwas Handgepäck mitnehmen und den Rest ihres Lebens hierlassen? „Ethan, das kann ich nicht machen.“
„Doch“, sagte er, „kannst du.“
Sloane unterdrückte ein Stöhnen. Sie sagte sich die nächsten Worte im Kopf vor und sprach schließlich bestimmt. „Ich habe gesagt, ich will dich heiraten, Ethan. Ich habe aber nicht gesagt, dass du über mein Leben bestimmen darfst. Und ganz sicher habe ich nicht gesagt, dass ich in ein Gefängnis ziehe!“
Sie erwartete, dass er diskutieren würde. Mit harter Stimme und dem Wunsch nach absoluter Kontrolle, wie sie es in anderer Hinsicht schon erlebt hatte.
Den Bruch in seiner Stimme hatte sie jedoch nicht erwartet. „Ich weiß, dass du das nicht hast, Sloane.“ Doch schnell klang er eindringlicher. „Ich will aber, dass du sicher bist. Ich will dich von den Reportern fernhalten, von den Leuten, die deine Freiheit einschränken. Unsere Freiheit. Vertrau mir in dieser Hinsicht! Zieh in mein Haus! Lass mich dich beschützen! Dich und das Baby.“
Das Baby.
Das war der Schlüssel, oder? Wäre Sloane alleine, könnte sie tun, was immer sie wollte.
Aber sie entschied jetzt für zwei. Sie konnte nicht, ohne nachzudenken, handeln. Das hatte aufgehört, als sie sich entschieden hatte, Ethan in die Hotelsuite zu folgen. Als sie dem Feuer der Leidenschaft nachgegeben hatte und der unmöglich scheinenden Gewissheit, dass er der Mann war, mit dem sie auf ewig zusammen sein wollte, zusammen sein musste.
Und als sie sagte, dass sie seine Frau werden wollte.
„Okay“, antwortete sie.
Ethan atmete langsam aus und wurde sich erst da bewusst, dass er den Atem angehalten hatte. „Danke, Sloane.“ Er schauderte und wurde wieder professioneller.
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