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Das Geheimnis des Moguls

Das Geheimnis des Moguls

Titel: Das Geheimnis des Moguls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy Klasky
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konnten sie frühestens heiraten.
    Sloane lehnte sich in dem dicken Ledersessel zurück. Da war sie nun: eine Basis für ihre Beziehung mit Ethan. Sie warf einen Blick auf den Drucker unter dem Fenster. Ein paar Tasten später hielt sie ein glattes Blatt Papier in der Hand. Sie las noch einmal durch, was sie geschrieben hatte, bevor sie es faltete und in ihre Handtasche steckte.
    Allmählich wurde sie etwas hungrig, doch gerade da erschien James mit einem Sandwich in der Tür. Er schien zu verstehen, dass sie Zeit für sich brauchte, um alles zu verarbeiten. Er ließ sie in der Bibliothek alleine, und zwar fast bis zum frühen Abend. Dann brachte er ein weiteres Tablett, auf dem ein Salat mit Shrimps stand. „Sloane“, unterbrach er sie beim Abrufen ihrer E-Mails, „ich mache mich nun auf den Weg nach Hause.“
    „Nach Hause?“
    Er wies aus dem Fenster. „Ich lebe in dem Gartenhäuschen draußen.“
    „Ich dachte …“ Sie hatte einfach angenommen, dass James hier im Haus lebte.
    „Das ist für alle besser“, meinte er augenzwinkernd. „Ein bisschen Privatsphäre ist viel wert. Wählen Sie aber einfach die Null, wenn Sie mich brauchen.“
    Sloane nickte, aber sie konnte sich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass das Grundstück so groß war, dass es ein Gartenhäuschen hatte. Und auch nicht daran, einen Butler, Haushälter oder Freund zu haben. Sie wusste nicht, welche Rolle James erfüllen sollte. „Danke!“, sagte sie etwas verspätet. „Danke für alles, was Sie für mich getan haben.“
    „Wir haben nicht so oft so einen netten Gast hier in der Gästesuite.“ James zwinkerte und ließ sie allein.
    Netter Gast, haha. Ethan Hartwell hatte jede Menge nette Gäste . Sloane würde nicht Gefahr laufen, das zu vergessen.
    Aber James hatte seine Worte mit Bedacht gewählt. In der Gästesuite , hatte er gesagt. Ethans übliche nette Gäste durften wahrscheinlich nicht hierbleiben, sondern wurden mitten in der Nacht nach Hause geschickt.
    Sloane schloss die Augen und dachte an den Abend auf der Terrasse des Kennedy Centers.
    Nein, sie tat schon das Richtige, wenn sie darauf bestand, Ethan zu beweisen, dass eine tiefere Verbindung zwischen ihnen war als pure körperliche Anziehung. Sie musste auch selbst sicher sein – und um des Babys willen.
    Sloane klappte den Laptop zu. Sie wollte sich ein Buch schnappen und nach oben in ihr Zimmer gehen. Sie hatte ja keine Ahnung, wann genau Ethan nach Hause kommen würde, und sie würde sicher nicht auf ihn warten wie ein Schoßhündchen. Oder eine Liebhaberin. Sie ging zu einem Bücherregal, das sie schon öfters an diesem Tag durchstöbert hatte, und zog Die Straße der Ölsardinen hervor. Sie kannte den Steinbeck-Klassiker noch nicht, und er sah recht unterhaltsam aus.
    James hatte ein paar Lichter angelassen, die sie nun von der Bibliothek in die Suite führten. Als sie über die Schwelle stieg, stieg ihr der Duft von Rosen in die Nase. Über dreißig langstielige Rosen standen auf der Kommode. Weiß, gelb, rosa und pfirsichfarben. Da hatte jemand bewusst Rot vermieden.
    Waren nicht rote Rosen der übliche Service für nette Gäste ?
    Sie sah, dass James die Bettlaken aufgeschlagen hatte. Beinahe erwartete sie, ein Bonbon auf dem Kopfkissen vorzufinden. Mit einem Kopfschütteln machte sie sich ans Auspacken. Den ganzen Nachmittag über war sie faul gewesen – sie hätte ihre Sachen früher aufhängen sollen. Nun, besser spät als nie.
    Bloß konnte sie ihren Koffer nirgends finden.
    Sie sah auf beiden Seiten des Bettes nach. Unter dem massiven Holzrahmen. Hinter der Tür.
    Schließlich dämmerte es ihr. Als sie die Tür zum Ankleidezimmer öffnete, entdeckte sie, dass es fast so groß wie ihre gesamte Wohnung war.
    Und da waren auch ihre Kleider, eng zusammengedrängt wie Hasen in der Kälte. Ein schneller Blick ins Bad bestätigte ihre Vermutung, dass auch ihre Toilettensachen ausgepackt waren – sie sahen traurig aus neben all den luxuriösen Handtüchern und Armaturen. Sloane schüttelte wieder den Kopf. Das war zu viel. Viel zu viel.
    Nachdem sie im Bad fertig war, schlüpfte sie ins Bett. Die Matratze war doppelt so groß wie ihre eigene. Die goldgelben Laken waren glatt und kühl, sogar in dieser schwülen Juninacht.
    Sie legte sich zurück auf das Kissen und zwang sich dazu, ruhig zu atmen. Sie stellte sich das Bild vor, das sie zeichnen würde, wenn sie ihren Computer wieder zum Laufen brachte und die spezielle Software benutzen konnte. Mommy und

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