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Das Geheimnis des Moguls

Das Geheimnis des Moguls

Titel: Das Geheimnis des Moguls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy Klasky
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gestimmt hätte.
    Sie schluckte und sah Ethan in die Augen. Sie war sich im Klaren, dass sie nun selbst etwas Unangenehmes preisgeben musste. „Einverstanden. Ich wechsle zu Dr. Morton. Aber es gibt nicht viele Unterlagen. Ich war erst einmal beim Arzt.“
    „Was?“ , fragte er entgeistert. „Normalerweise …“, begann er.
    Sie fuhr ihm ins Wort. „ Normalerweise hat man eine Versicherung. Oder zumindest einen Job. Ich habe alles getan, was notwendig war“, sagte sie. „Ich habe Bücher gelesen und war in einem Onlineforum sehr aktiv, bevor …“
    Er konnte ein frustriertes Seufzen kaum unterdrücken, als sie den Faden verlor. „Bevor was?“
    „Bevor mein Computer kaputtging. Ich war aber in der Bibliothek. Bisher ist es eine Bilderbuchschwangerschaft.“
    Er vernahm einen verdächtig fröhlichen Unterton in ihrer Stimme, und er fragte sich, ob sie ihn oder sich selbst überzeugen wollte.
    Er hatte nun die Wahl. Er konnte sie rügen für ihre seltenen Arztbesuche und sie kritisieren, weil sie ihr Leben so schlecht im Griff hatte.
    Oder er ließ es auf sich beruhen.
    Die Vergangenheit ließ sich nicht ändern. Die Arztbesuche waren und blieben versäumt. Außerdem, welches Recht hatte er zu behaupten, dass sie unverantwortlich gewesen war? Sie hatte es geschafft, trotz Arbeitslosigkeit ein Dach über dem Kopf zu haben. Sie hatte unter den Umständen ihr Bestes getan. Er atmete langsam aus und versuchte, lockerer zu werden. „Gut“, sagte er. Und dann, weil sie offensichtlich noch immer daran knabberte, was er mitten in den Sonntagsbrunch hinein gesagt hatte, fragte er: „Hast du deinen Laptop mitgebracht?“
    Sie nickte. „Er ist oben.“
    „Ich nehme ihn morgen mit ins Büro. Jemand aus der Computerabteilung soll ihn sich ansehen. Zumindest sollten sie deine Daten auf ein neues Gerät hinüberretten können.“
    Er machte sein Angebot so nebenbei. Genau wie beim Handy und der Kreditkarte. Sloane hatte sich wochenlang gesorgt, was sie tun sollte, wenn das Ding endgültig seinen Geist aufgab. Sie war so nahe daran, das Kunsttherapieprojekt fallen zu lassen.
    Und einfach so würde er ihr alle Werkzeuge wieder zur Verfügung stellen. Ethan konnte alle Dinge in Ordnung bringen.
    Wenn doch nur Dr. Morton Probleme ebenfalls so leicht beseitigen könnte! „Ethan“, sagte sie, aber dann bemerkte sie, dass sie nicht wusste, was sie überhaupt fragen wollte. Sie strich ihre Bluse über ihrem Bauch glatt und wünschte sich, dass sie schon Kindsbewegungen spüren könnte.
    Er legte eine Hand auf ihre Hand. Sie fühlte, wie seine Kraft und Entschlossenheit sie stärkten. „Frag mich alles, was du willst, Sloane. Ich sage dir die Wahrheit, so gut ich kann.“
    Sie wollte Zahlen, Daten, Garantien. Aber sie wusste, dass er ihr diese nicht geben konnte. „Wir werden die Ergebnisse auch in drei Wochen wissen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Phil wird dann erst einmal die Untersuchung durchführen. Aber es dauert, bis die Zellen kultiviert sind. Vielleicht zehn Tage.“
    Sie musste die nächste Frage stellen, obwohl sie sich vor der Antwort fürchtete. „Und was, wenn wir schlechte Nachrichten bekommen?“
    Sein rechtes Auge zuckte. Sie sah, dass er ihr entglitt, und zwar in eine Vergangenheit einer Familie, die von schlechten Nachrichten zerrissen worden war. Als er antwortete, konnte sie ihn kaum verstehen, so leise sprach er. „Ich kann es nicht, Sloane. Ich bin nicht stark genug, um einem so kranken Kind ein Vater zu sein. Einem Kind, das wir wahrscheinlich eher früher als später verlieren werden.“
    Sie wusste, dass sie es schätzen sollte, dass er ihr die ungeschminkte Wahrheit sagte, obwohl es ihm offensichtlich wehtat und ihr Herz schneller zu pochen begann, als ihr die Tragweite bewusst wurde. Sie musste ihm antworten. Ihm sagen, was sie fühlte. „Ethan, ich werde dieses Baby unter keinen Umständen aufgeben.“
    „Sloane, du verstehst nicht. Du kannst dir nicht vorstellen …“
    Sie empfand keinen Ärger und keine Angst. Sie war nicht einmal überwältigt von Kummer. Sie war einfach entschlossen und absolut sicher. „Nein, Ethan. Das steht nicht zur Debatte.“
    Er fuhr sich durch die Haare, sodass die goldenen Strähnen zu Berge standen. „Lass uns abwarten, bis wir alle Fakten haben.“
    Sie brauchte nicht mehr Fakten.
    Bevor sie das sagen konnte, klingelte es jedoch an der Tür. Sloane hörte vertrautes Gelächter, als James jemanden begrüßte. Sie sah zu Ethan und bemerkte, wie sich seine

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