Das Geheimnis des Moguls
Jahr über.“
Sloane blickte ihn vielsagend an. „Klingt, als ob du recherchiert hättest.“
„Was sonst tut ein verantwortungsbewusster Hundebesitzer?“ Ethan zuckte mit den Schultern und nahm einen großen Bissen seiner Ente à l’Orange.
Sloane musste zu diesem flapsigen Eingeständnis lächeln. Anfangs hatte Ethan über den Welpen gemault, aber in den letzten drei Tagen war er auffällig gut gelaunt gewesen.
Seine spontane Einladung zum Essen hatte sie total überrascht. Zuerst hatte Sloane protestiert, als sie den Namen des Restaurants gehört hatte – das französische Landgasthaus war bekannt als eines der teuersten Lokale im Großraum Washington. Ethan hatte jedoch darauf bestanden.
Das Essen war fantastisch: Muscheln mit einer unglaublichen Soße aus Shrimps, Orangen und Oliven. „Wie ist deine Ente?“, fragte sie.
Bevor Ethan jedoch antworten konnte, klingelte Sloanes Handy. Sie blickte betreten, weil sie es nicht auf lautlos gestellt hatte. Auf der Suche nach dem Telefon legte sie einen Taschenspiegel auf den Tisch, einen Lippenstift, einen Stift und ein gefaltetes Stück Papier.
Schließlich fand sie das Handy, aber der Anrufer hatte bereits aufgelegt.
„Entschuldigung“, sagte sie.
„Kein Problem.“ Ethan lächelte. Sie verstaute ihre Habseligkeiten wieder, aber er griff nach dem Zettel. „Was ist das?“
„Nichts“, meinte sie hastig.
„Da steht mein Name drauf.“
Es war die Liste mit allem, was sie von ihrer Beziehung erwartete. Sie hatte sie in ihrer Handtasche aufbewahrt, damit James oder Ethan sie nicht finden konnten.
„Ach bitte“, sagte sie. „Das ist nichts. Nur eine dumme Notiz für mich selbst.“
Sein Tonfall war neckisch. „Sollte ich jetzt beleidigt sein, dass mein Name auf einer dummen Notiz steht?“
Sie spürte, wie sie rot wurde. Respekt. Das stand auf der Liste, oder? Sie wollte, dass Ethan sie respektierte. Sogar, wenn sie dämliche Sachen wie so eine Liste machte. Das würde jetzt ein guter Test sein.
Sie nickte in die Richtung des Zettels. „Los. Dann lies den Wisch!“ Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Wasser, während er sich Zeit ließ, um die fünf Wörter auf sich wirken zu lassen. Fünf Wörter und ein Datum.
Aus haselnussbraunen Augen sah er sie ernst an. „Was bedeutet das?“
„Das sind die Dinge, die ich will, Ethan. Was ich brauche, wenn es langfristig klappen soll.“
„Vertrauen?“ , fragte er mit unglaublich zärtlicher Stimme.
Sie wurde ganz schüchtern und starrte auf ihren Teller, als ob dieser eine Antwort bereithielt. „Du machst mir Angst“, sagte sie schließlich.
Aus den Augenwinkeln sah sie, wie er zurückzuckte, als ob er sich verbrannt hätte. Als sie hochsah, erkannte sie Schock in seinem Gesicht – oder sogar Entsetzen? „Nein, nein!“, meinte sie hastig. „Nicht Angst in dem Sinne, dass du mir wehtun könntest.“ Jetzt musste sie weiter erklären. „Nicht physisch verletzen jedenfalls. Ich weiß, dass du das niemals tätest. Aber, Ethan, ich kenne deinen Ruf – die Frauen, die Partys, dein Sozialleben. Ich wusste damals davon, und ich habe Angst, dass sich nichts geändert hat. Dass sich nichts jemals ändern wird.“
Sein Blick wurde weicher. „Sloane“, sagte er und griff nach ihrer Hand. „Es gibt niemanden außer dir. Es hat niemanden außer dir gegeben, seit du diesen Ring trägst. Und es wird niemanden geben. Niemals. Ich verspreche es.“
Sie zögerte noch, und so zog er sein Privathandy aus seiner Hemdtasche. Ohne den Blick von ihr zu wenden, ließ er es in sein eisiges Grab fallen, den Eiskübel neben dem Tisch.
„Ethan, das hättest du nicht tun müssen!“ Aber sie lachte dabei.
„Das bringt uns zu …“ Er warf einen Blick auf ihren Zettel. „Respekt.“
Das Lächeln gefror ihr auf den Lippen. „Ich werde nie berühmt sein. Es ist mir wichtig, dass du mich als einfache Frau respektierst, die Menschen helfen will. Eine Frau, die niemals jemand Besonderes sein wird.“
Jemand Besonderes. Hörte Sloane sich selbst zu? Sie blickte ihn ernst an, während sie auf seine Antwort wartete.
Natürlich respektierte er sie. Wie konnte er das nicht? Sie wusste, was sie im Leben wollte, und strengte sich dafür an. Sie hatte selbst fürs College bezahlt, sogar einen Master gemacht. Sie hatte bei der AFAA einen bedeutungslosen Job als Mädchen für alles angenommen und ihn in eine wichtige Position als Projektleiterin verwandelt.
Er lehnte sich über den Tisch und sprach ganz
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