Das Geheimnis des Moguls
wissen: „Was machst du eigentlich zu Hause?“
„Haben wir heute nichts Daisys Gesundheitscheck?“
„Ich dachte, ich fahre hin!?“, meinte Sloane.
Ethan antwortete. „Es schien mir nicht fair, dir die unangenehmen Dinge zu überlassen. Partnerschaft und so, oder? Wir machen das gemeinsam.“
Ethans Zweifel, ob es richtig war, früher nach Hause zu kommen, wurden von Sloanes strahlendem Lächeln weggewischt.
Er betrachtete Sloane dabei, wie sie mit flinken Fingern ihre Webseite sicherte. Schön, dass es mit dem neuen Computer geklappt hatte. Der IT-Guru im Büro hatte sich schlapp gelacht, als Ethan ihn gefragt hatte, ob er Sloanes altes Ding reparieren könne. Dann hatte er den Kopf geschüttelt, als ob er vor einem urgeschichtlichen Museumsexponat stünde.
Ethan zog einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche und fragte. „Willst du fahren?“
Sloane sagte sich, dass es dumm war, so erleichtert zu sein. Natürlich hätte sie es alleine zur Tierarztpraxis geschafft. Trotzdem antwortete sie lachend: „Du fährst. Unser furchtloser Wachhund schläft in der Küche in seinem neuen Bettchen.“
Sie schaltete den Computer aus und ging voraus. Sie war sich ziemlich sicher, dass Ethan sie dabei von hinten betrachtete. Normalerweise hätte sie dieser Gedanke nervös gemacht, aber heute Nachmittag fühlte sie sich stark.
Aber bevor sie sich entscheiden konnte, wie weit sie gehen wollte, wurde sie vom Kläffen eines aufgeregten Welpen abgelenkt, der nach einem Schläfchen mit frischer Energie herumsprang.
„Ja“, sagte Ethan und berührte Sloane, bevor er sich hinkniete, um mit dem bellenden Tier zu raufen. Seine Hand blieb lange genug auf ihrer Hüfte, dass sie sicher war, er hatte ihre Gedanken gelesen. Er brummte zu Daisy: „Ja, ich bin zu Hause. Und du freust dich, mich zu sehen. Du weißt, wie man einen Mann zu Hause willkommen heißt!“
Sloane sah zu, wie Ethan weiter mit dem Fellball sprach. Ethan war gespielt streng zu Daisy, während er ihr vorsichtig ihre Leine anlegte und mehrmals prüfte, dass sie nicht entkommen konnte. Während er mit dem Hund zur Garage ging, schnalzte er mit der Zunge. Er war ein Naturtalent, was Hunde betraf, ließ die Leine immer genau auf der richtigen Länge und zog sie immer rechtzeitig zurück. Dann setzte er Daisy in ihren Reisekorb.
Das Auto lenkte er ebenso vorsichtig und geübt durch die sommerlichen Straßen. Als er an einer Ampel bremste, fragte er Sloane: „Wie kurz vorm Ziel bist du denn bei deinem Projekt?“
„Die Vorlage heute zum Laufen zu bringen, war ein wichtiger Schritt. Ich muss aber noch die Algorithmen testen. Ich denke zwar, dass es funktioniert, aber es ist immer ein riesiger Unterschied zwischen Entwurf und Realität.“
„Wem sagst du das!“ Er seufzte und fuhr wieder los.
„Was meinst du damit?“, fragte sie. „Hast du Computerprobleme im Büro?“
„Nicht mit dem Computer.“ Er zuckte mit den Schultern und blickte kurz in den Rückspiegel, bevor er die Spur wechselte. „Wir haben da ein neues Medikament, das im Labor sehr vielversprechend ist. Aber es hat sich in den ersten Medikamententests als nicht einmal annähernd so wirksam herausgestellt. Es schadet zwar niemandem, aber wenn es so wirken würde wie in den letzten Labortestrunden, könnten wir eine ganze Reihe von Krankheiten daraufhin vergessen.“
Sie hörte die Enttäuschung in seiner Stimme. Aber da war noch mehr. Es dauerte eine Weile, bis sie es herausfand: Entschlossenheit .
Ethan war fest entschlossen, dass dieses Medikament wirken musste. Egal, wie viel es ihn finanziell und emotional kostete. Er war mit Leib und Seele bei Hartwell Genetics, und er würde nicht aufgeben, bevor dieses Medikament tadellos war.
Vielleicht war es das, was sie an ihm so anziehend fand. Okay, gestand sie sich, an erster Stelle war da sein sexy Lächeln gewesen, gepaart mit seinem wilden Haar und der Art, wie er sie mit seinem Blick abgecheckt hatte.
Seine Entschlossenheit war es jedoch, die sie überzeugt hatte, ins kalte Wasser zu springen und seinen Heiratsantrag anzunehmen. Ethan war der Mann, der Dinge anpackte. Und auch schaffte.
Ihre Finger spielten mit ihrer Bluse, während sie sinnierte. Es gab auch Dinge, das wusste sie, die Ethan nicht beeinflussen konnte. In ihr wuchs ihr gemeinsames Baby, und zwar mit dem Hartwellschen Gendefekt, der in eine Krankheit münden konnte oder auch nicht. Ethan konnte nichts daran ändern. Jetzt nicht. Und auch in Zukunft nicht. Und sie
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