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Das Geheimnis des Scriptors

Das Geheimnis des Scriptors

Titel: Das Geheimnis des Scriptors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Diocles einen Groll gegen gewisse Mitglieder der Bauhandwerkerkorporation hegte – weitere verdächtige Dreckskerle.«
    Petro und Rubella wurden bei Drittens fröhlicher, begeistert, dass ihre Feuerwehrrivalen darin verwickelt sein könnten.
    »Wie stehen die Wetten?«, wollte Rubella wissen.
    »Ich weiß es nicht, ehrlich.«
    »Typisch Privatermittler!«
    Helena schaute abwehrend, fragte Rubella dann jedoch: »Woher wussten Sie, dass die Scriptoren hier untergekommen sind?«
    »Oh, wir haben unsere Ohren überall, junge Dame!«
    Petronius war offener. »Sie kamen in einem großen Wagen in Ostia an, eindeutig mit einer Geldkiste beladen, und hielten an der Porta Romana, um nach dem Weg zu einer guten Pension zu fragen.«
    Ich stöhnte. »Also weiß ganz Ostia, dass es etwas zu klauen gibt? Die Geldkiste ist in ihrem Zimmer. Bedient euch, bevor es jemand anderer tut. Ich hab ihnen geraten, das Bare im Tempel der Kapitolinischen Trias unterzubringen.«
    »Wir werden den Tempel der Roma und des Augustus empfehlen«, schnaubte Rubella. »Das sollte die Stilusschwinger hübsch verwirren.«
    Die beiden Vigiles-Offiziere gingen nach oben, um zweifellos das Gespräch zu wiederholen, das Helena und ich gerade geführt hatten. Wir trennten uns in leichtherziger Stimmung. Wir waren alle aufgekratzt, weil wir endlich Fortschritte machten. Ob wir nun die echte Entführerbande schnappten oder irgendwelche anderen Kerle, wenigsten tat sich jetzt etwas.
    »Ach, übrigens«, rief mir Rubella nach, »dieses dumme Mädchen, Posidonius’ Tochter, hat mich darum gebeten, die Leiche bestatten zu dürfen. Ich habe sie ihr überlassen.« Es erstaunte mich, dass er so großzügig zu Rhodope gewesen war, allerdings kannte ich den Grund. Das ersparte es den Vigiles, selbst für die Beseitigung von Theopompus sorgen zu müssen. »Ich hab ihr geraten, eine anständige römische Bestattung in einer ruhigen örtlichen Nekropole abzuhalten, kein verdammtes großes Piratenfest an einem Strand, und sie wird mich im Voraus wissen lassen, wo und wann die Zeremonie stattfindet.«
    Ich salutierte leicht. »Dann sehen wir uns dort auch!«
    Rubella war erneut stehengeblieben. Petronius, der zwei Stufen über ihm auf der Treppe stand, beobachtete uns. Petro wusste, was kommen würde. »Noch was, Falco. Ihr ist eine merkwürdige Sache entschlüpft. Theopompus gehörte nicht zu den Kilikiern. Er war Illyrier.«
    Ich hob die Augenbrauen. »Nicht derjenige, der als Vermittler auftritt. Seine Beschreibung ist ganz anders. Also, Rubella, was bedeutet das?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, gestand der Tribun. »Aber wenn die Illyrier und die Kilikier zusammengearbeitet haben, können wir vielleicht einen Keil zwischen sie treiben.«
    »Politikspielchen!«, rief Helena bewundernd. Rubella beäugte sie misstrauisch, konnte aber nicht erkennen, ob sie ihn auf den Arm nahm.

    Als wir zu unserer Wohnung kamen, lieferten sich Julia und Favonia ein Schreiduell. Albia brüllte sie ein letztes Mal genervt an, erreichte nichts, kam herausgerannt und ließ sich im Hof auf eine Bank sinken. Helena und ich setzten uns rechts und links neben sie und hielten jeder tröstend eine ihrer Hände, während wir dem kreischenden Vulkanausbruch von oben lauschten.
    »Nur damit du es weißt«, teilte ich Helena über Albias Kopf hinweg mit, »wenn wir uns scheiden lassen, werde ich widerspruchslos für alles Lebensnotwendige sorgen und meine väterlichen Rechte an den Kindern vollständig abtreten.«
    »Oh, sie müssen bei dir leben, Falco. Ich bin Traditionalistin«, log Helena.
    »Nein, ich bestehe darauf. Kleine Kinder sollten bei ihren liebenden Müttern leben. Ich bin ein großzügiger Mensch. Ich werde mich dazu zwingen, dieses Opfer zu bringen.«
    Helena schaute mich an. »Wir könnten beide weglaufen«, schlug sie mit leicht sehnsuchtsvollem Ton vor. »Sie haben zwei Großmütter, die sich um die Adoptionsrechte zanken werden.«
    »Abgemacht!«, rief ich. »Lass uns zusammen durchbrennen, das wird bestimmt lustig.«
    Andere Mieter ließen sich blicken, um zu sehen, woher der Krach kam. Irgendein Witzbold fragte uns, ob er die Armee zur Niederschlagung einer Stammesrebellion rufen solle. Wir ließen Albia in Ruhe sitzen und begaben uns pflichtbewusst nach oben, um unseren Nachwuchs auseinanderzuzerren. Solange wir nur zwei hatten, konnten wir uns jeder mit einem herumschlagen. Normalerweise verblassten die blauen Flecke nach etwa fünf Tagen.

    Wenn die beiden

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