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Das Geheimnis des Spiegelmachers (German Edition)

Das Geheimnis des Spiegelmachers (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Spiegelmachers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette Lühmann
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Gruppe Männer aus dem Haus in Amsterdam zu einer großen Bruderschaft geworden.
    Nik sah auf die gelben Steine des Fußbodens zwischen seinen Fingern und hatte plötzlich das Gefühl, sie starrten zurück.
    Er sprang auf. Die Plättchen unter seinem Stuhl bildeten ein mit schwarzem Rand eingefasstes Auge mit einem durchdringenden Blick. Seine von Verzweiflung überwältigte Fantasie musste ihm einen Streich spielen. Er zwinkerte und sah nur ein wirres Muster aus Steinen in verschiedenen Gelbtönen. Das Auge war verschwunden. Nik kniete sich auf die Steine. Dann stieg er auf einen der Stühle. Tatsächlich schienen einige Steine eher orange oder braun zu sein. War dort hinten nicht ein aufgerissenes Maul abgebildet? Der Junge sprang vom Stuhl und schob ihn vor den Kamin. Dann kletterte er darauf und stieg von dort auf den gemauerten Sims über den Feuerstellen. Aus dem Durcheinander kleiner Steine, deren Farben sich kaum unterschieden, hob sich ein Bild ab. Staunend betrachtete Nik das Kunstwerk.
    In der Mitte der Halle ringelte sich eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz biss und den äußeren Kreis bildete, an dem die Stühle aufgereiht waren. Ihre Schuppen waren mit winzigen Steinen gestaltet. Die Plättchen unterschieden sich deutlich, seit Nik das Mosaik erkannt hatte. Die Steine der Schlange waren von einem dunklen, satten, fast braunen Gelb, das an Herbstblätter erinnerte. Die Augen schimmerten grünlich, und die winzigen Zähne, die sie in den eigenen Schwanz senkte, waren aus orangefarbenen Plättchen zusammengesetzt.
    Durch das Fenster fiel flackerndes Licht. Es tanzte einen Augenblick auf dem Boden und verschwand wieder.
    Nik betrachtete die Mitte der Halle und langsam erkannte er auch dort ein Muster. Ein Kreis aus hellen gelben Steinen schien sich ihm entgegenzuwölben und seine Strahlen auszustrecken. Nik spürte beinahe die Wärme der steinernen Sonne auf seiner Haut kribbeln und roch den schweren, süßen Duft von Beeren, blühenden Sträuchern und Sommeräpfeln.
    Irgendwo schlug eine Tür zu.
    Nik zuckte erschrocken zusammen und verlor das Gleichgewicht auf dem schmalen Kaminsims. Er ruderte mit den Armen und fiel auf den Stuhl, der krachend auseinanderbrach. Ein stechender Schmerz fuhr ihm in die Rippen.
    Er sprang auf und sog keuchend die Luft ein. Er presste die linke Hand in die Seite und humpelte zur Mitte des Raumes. Unter seinen Füßen war das Mosaik wieder zu einer wirren Ansammlung ähnlich farbiger Steine verschwommen.
    Nik drehte sich im Kreis.
    In der Halle gab es nichts, hinter dem er sich verstecken könnte. Er schleppte sich zur Tür und lauschte. In dem kleinen Versammlungsraum der Apotheker hörte er ein leises Knistern und hielt den Atem an. Er öffnete die Tür und schlich zum Hauseingang.
    Kühle Nachtluft strömte in seine Lungen, als er auf die Straße trat. Nach einigen Schritten stand er im Schatten von Flamberts Werkstatt. Nik humpelte nach Süden. An der nächsten Ecke stieg ihm ein vertrauter Geruch in die Nase. Er drehte sich um. Flammen drängten durch die Schiefertafeln des Daches. Knisternd fraßen sie das Dachgestühl. Es zischte und knallte leise inmitten des Prasselns des verbrennenden Holzes. Nik spürte die Hitze der Flammen in seinem Gesicht und bekam doch eine Gänsehaut. Was auch immer in den Schubladen der Apotheker verborgen gewesen war, hatte das Feuer schneller entfacht als trockenes Reisig.
    Die ersten Fenster wurden geöffnet. Rufe und Schreie übertönten das Wüten des Feuers.
    Nik sah an sich herunter. Er blutete und seine Kleider waren durch den Sturz vom Kamin mit Staub und Ruß verschmutzt. Er wandte sich nach Süden und humpelte, so schnell er konnte, die Straße entlang, um nicht verdächtigt zu werden.
    Als er die Aufregung der Bewohner und die Hitze der Flammen nicht mehr in seinem Rücken spürte, blieb er stehen und lehnte sich einen Augenblick an eine Hauswand. Sein Atem ging rasselnd und unregelmäßig. Ein stechender Schmerz pochte an seiner Seite und seine Knie zitterten.
    Er wollte das Viertel weit umgehen und entschloss sich, bis zur Themse nach Süden zu laufen und dann dem Strom aufwärts bis zu den Fischerbooten zu folgen. Von dort konnte er durch kleine Gassen zu Josephs Haus gelangen.
    Als Nik das leise Plätschern der Themse hörte, die unaufhörlich gegen die Boote schwappte, blieb er noch einmal stehen. Keuchend presste er die Hand auf die Brust. In dem Moment legte sich eine behaarte Pranke auf seine Schulter. Nik fuhr

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