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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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steckte und was mit Mafalda und den anderen Frauen geschehen ist.“
    „Du hast ‚wir‘ gesagt. Heißt das, ich bin dir nicht gleichgültig?“
    „Natürlich bist du mir nicht gleichgültig, Warda.“ Er zwang sich, ihr in die Augen zu sehen. „Aber für die große Liebe reicht es nicht. Und das weißt du. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“
    „Ja“, presste sie hervor. „Ich hab’s verstanden.“ Mit gesenktem Blick stand sie da und erinnerte ihn mit ihrem Schmollmund schon wieder an Lissy.
    „Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder“, sagte er und strich ihr zum Abschied über die Wange. „Falls du in größere Schwierigkeiten geraten solltest, lass es mich unbedingt wissen. Es reicht vollkommen, wenn du mir über eine Waschmagd oder einen Stallburschen eine kurze Nachricht zukommen lässt. Wir finden schon einen Weg. Bevor du noch im Kerker des Königs landest, bringe ich dich höchstpersönlich von hier fort.“
    „Ist schon in Ordnung“, hauchte sie und senkte den Blick. „Und nun geh, sonst kriegst du erst recht Ärger, und das möchte ich nicht.“
    „Leb wohl.“ Er drehte sich um, ohne sie noch einmal zu küssen. Es wäre einfach zu gefährlich gewesen, so, wie sie dastand, spärlich bekleidet und so schön, dass ein Mann glatt den Verstand verlieren konnte, wenn er sie nur anschaute. Trotzdem quälte ihn das schlechte Gewissen, sie enttäuscht zu haben, als er nicht zurückschaute und einfach davonging. Hinzu kam, dass er einsehen musste, sie nicht angemessen beschützen zu können. Und abgesehen davon hatte er weder einen Platz in seinem Herzen noch in seiner Zukunftsplanung, um sich mit einer solchen Frau abzugeben.
    Beunruhigt darüber, was Bruder Hugo wiederfahren sein konnte, marschierte Gero so schnell wie möglich zum Stadtzentrum zurück, dorthin, wo die Kathedrale Saint Marie an die Ordensburg grenzte. Kurz vor den Festungsmauern traf er zu seiner Überraschung auf Fabius und die anderen Brüder, die wohl ausnahmslos bei Marcos gewesen waren, wo für Angehörige des Templerordens der Wein auf Kosten des Hauses ging.
    „Wo kommst du denn her?“, fragte Fabius überrascht. „Ich dachte, du würdest mit Struan nachkommen. Wir haben auf euch gewartet.“
    „Der Schotte hatte wie üblich keine Lust“, log Gero und dachte sogleich an seine Buße. „Also bin ich allein los und hab euch gesucht.“
    „Und warum bist du nicht sofort zu Marcos gekommen? Ich meine, du wusstest doch, dass wir dort waren?“
    „Ich bin unterwegs aufgehalten worden.“ Gero setzte einen durchdringenden Blick auf, der Fabius klarmachen musste, dass er ihm weitere Fragen in Gesellschaft der übrigen Brüder besser ersparen sollte. Zumal Arnaud stehengeblieben war und sie belauschte. Doch bevor der Poulains dumme Fragen stellen konnte, war vor dem Tor der Ordensburg ein Aufruhr zu sehen.
    Mehrere Soldaten des Königs übergaben den Wachen einen Mann.
    „Hugo d’Empures?“ Der Name erklang aus mehreren verblüfften Mündern. Sprachlos verfolgten sie, wie Odo de Saint-Jacques am Toreingang erschien und den ausdruckslos dreinschauenden Bruder Hugo vom Kommandeur der königlichen Truppen übernahm. Im Schein der Fackeln fand zwischen den Männern ein kurzes, heftiges Wortgefecht statt. Dann ließ Odo seinen Kameraden durch ein paar Wachen abführen. Jedoch nicht ins Dormitorium der Ritter, sondern in den Kerker, wie die verwirrt dreinschauenden Novizen mit Fassungslosigkeit verfolgten.
    „Hast du eine Ahnung, was das zu bedeuten hat?“ Fabius warf Gero einen verwirrten Blick zu.
    „Ja“, gab er leise zurück. „Ich habe eine Ahnung. Aber ich werde den Teufel tun, sie hier vor dir und den anderen auszusprechen.“

Kapitel V

    N och vor dem ersten Hahnenschrei begab sich Gero in die Waschräume, um sich die verhängnisvolle Mischung aus Angstschweiß, Staub und Wardas Parfüm mit Seife und kaltem Wasser vom Leib zu schrubben. Die ganze Nacht über hatte er kein Auge zugetan, weil ihm nicht nur die vorangegangenen Ereignisse, sondern auch die Frage, ob Hugo d’Empures ihn verraten würde, den Schlaf geraubt hatten.
    Bevor Gero sich abtrocknete, zog er sein weißes Leinenhemd vom Vorabend, dem immer noch Wardas süßer Jasminduft anhaftete, durch den Waschbottich. Als er danach ins Dormitorium zurückkehrte, um seine Kutte anzulegen, wartete Fabius als Einziger auf ihn, während die übrigen Kameraden zum Waschhaus gegangen waren.
    „Seit wann reinigen wir unsere Gewänder selbst?“, fragte der

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