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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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man nicht unterscheiden konnte, ob es sich um einen Christen oder einen Heiden handelte. In ihrer Bedrängnis schienen sie alle gleich zu sein.
    Mit einem „Gegrüßet seist du, Maria“ auf den Lippen rammte Gero einem Heiden sein Schwert in die Brust und zog es gleich danach wieder heraus, um den Schlag eines weiteren Mameluken abzufangen, der es auf seinen Kopf abgesehen hatte. Beim nächsten Schlag wich er aus, drehte sich und stach dem Mann in die Seite. Dessen Klinge hatte zuvor nur sacht Geros Kettenhemd gestreift, und doch war es so, als hätte ihm jemand mit einem dicken Ast gegen die Rippen geschlagen.
    Gero ignorierte den Schmerz, bestrebt, weiter zu Fabius vorzudringen, den die Kraft zu verlassen schien. Jedenfalls wurden dessen Bewegungen immer fahriger, und dessen Gegner schienen nur darauf zu lauern, dass er die Konzentration verlor und einen weiteren Fehler beging.
    Kurz bevor Gero nahe genug an den Luxemburger heran gekommen war, schlug einer der Mameluken Fabius von rückwärts mit einer kraftvollen Drehung den Krummsäbel in die Kniekehlen. Der Kettenpanzer, den Fabius über der ledernen Reithose trug, platzte auf, und er verlor augenblicklich den Halt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging er zu Boden. Vergeblich bemüht, sich wieder hochzurappeln. Offenbar hatte die scharfe Waffe seine Sehnen durchtrennt. Während Gero den Heiden, der dafür verantwortlich war, mit einem gezielten Schlag ins Jenseits beförderte, hatten zwei andere Heiden ihre Chance ergriffen und stürzten sich zugleich auf Fabius. Durch den Schlag geschwächt, kippte er wild gestikulierend zur Seite, unfähig, die blutrünstige Meute aus eigener Kraft abzuwehren. Während Gero gerade noch verhindern konnte, dass einer der beiden Mameluken Fabius den Kopf abschlug, bohrte sich die Klinge des anderen trotz des Kettenhemdes in die Brust des wehrlosen Luxemburgers. Fassungslos blickte Gero auf seinen sterbenden Freund, der ihn mit weitaufgerissenen Augen und einem verwirrten Lächeln auf den Lippen anstarrte, als ob er selbst nicht glauben konnte, was da soeben geschehen war. Ein Kettenhemd konnte durchaus einen seitlichen Hieb aushalten, aber keinen direkten, kräftig ausgeführten Stich aus nächster Nähe.
    Der Mameluke stieß einen markerschütternden Siegesschrei aus und nutzte seine neu gewonnene Zuversicht, um Gero in ähnlicher Weise anzugreifen wie zuvor Fabius. Gero hingegen duckte sich und schlug ihm im Vorbeistürmen mit einer gezielten Bewegung gegen das ungeschützte, linke Knie. Wie ein Puppenbein flog der abgetrennte Unterschenkel davon. Der Mann ging zu Boden und machte ein ähnlich verblüfftes Gesicht wie Fabius zuvor. Vergeblich versuchte er, mit nur einem Bein wieder aufzustehen. Gero nutzte das Überraschungsmoment und schlug dem am Boden liegenden Mann mit einem gewaltigen Hieb seines Anderthalbhänders den Kopf ab. Gehetzt und schwer atmend schaute Gero sich um. Zu seiner Überraschung hatte der Feind den Rückzug angetreten, was wohl an den vielen Opfern lag, die man trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit der Templer hatte hinnehmen müssen. Gero wandte sich seinen verbliebenen Brüdern zu, die wie in einem Rausch eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatten. Überall lagen Leichen. Es waren jedoch nicht nur Mameluken, neben Fabius hatte es auch zwei Lombarden erwischt.
    „Abrücken!“, brüllte Hugo mit sich überschlagender Stimme. Gero rannte zu Fabius, der noch immer mit offenen Augen dalag, als ob er es nicht fassen konnte, dass Gott der Herr ihn ins Paradies abberufen hatte. Mit einem Kloß im Hals kniete Gero neben seinem toten Kameraden nieder und drückte ihm die Lider zu. Dann hob er ihn auf und schleppte ihn, so schnell es ging, dorthin, wo er David zurückgelassen hatte. Hastig warf er den Leichnam auf den Rücken des Pferdes und saß auf.
    „Los, Breydenbach“, rief Hugo ihm zu. „Wir müssen schnellstens hier verschwinden, bevor dieses Pack noch weiteres Pack alarmiert. Das hier waren keine einfachen Bauern, noch nicht einmal gewöhnliche Wachmannschaften. Das waren gut ausgebildete Mameluken. Wir können froh sein, wenn wir die Galeere lebend erreichen.“
    Gero warf einen prüfenden Blick auf die Umgebung. Ihre Feinde waren noch da. Er konnte sie förmlich spüren, wie sie irgendwo da draußen lauerten, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, hinter halbhohen Mauern und offenen Fenstern der zum Teil mehrstöckigen Flachbauten. Sie warteten nur darauf, dass die dummen Christen aus ihrer Deckung

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