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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Hugo lachte bissig und blinzelte in die untergehende Sonne. „Da hat unser lieber Bruder Odo de Saint-Jacques offenbar ganze Arbeit geleistet, indem er dir und deinen Kameraden recht gründlich die Gottesfurcht lehrte.“ Er schnalzte mit der Zunge und gab seinem Pferd mit einem Schenkeldruck zu verstehen, dass es sich erneut in Bewegung setzen sollte.
    Gero, der mit seinem David dicht neben ihm stand, packte Hugo am Arm und hinderte ihn daran, sich davonzumachen.
    „Wenn du sie auch nur anfasst“, warnte er Hugo mit düsterer Stimme, „haben wir beide ein gewaltiges Problem.“
    „Oho!“ Hugo verzog sein Gesicht zu einer spöttischen Grimasse. „Sie gehört dir? Das hätte ich natürlich wissen müssen. Was sagst du, Robert? Da wollen wir unserem respekteinflößenden jungen Bruder doch nicht in die Quere kommen. Sonst müssen wir am Ende noch bitter dafür bezahlen.“
    Hugo warf Gero einen mitleidigen Blick zu. „Keine Sorge, hier gibt es Weiber genug, mit denen man sich in einem abgelegenen Winkel auf die Schnelle vergnügen kann. Eine mehr oder weniger macht da nichts aus.“
    Robert grinste Gero abschätzig an und wandte sich ohne weiteren Kommentar ab, indem er seinem Kameraden folgte.
    Gero wartete auf Fabius und schaute zu Warda, die ihm in diesem Moment zaghaft zulächelte. Sie bekreuzigte sich und formte ihre Lippen zu einem angedeuteten Kuss. Gero nickte nur kurz und lenkte David hinunter zum Hafen.
    Das Verladen der Pferde dauerte eine Weile, weil sie über eine Rampe in das relativ flache Unterdeck der hundertzwanzig Fuß langen Galeere geführt werden mussten. Manche Tiere scheuten, weil sie einen solchen Schiffstyp noch nicht gewohnt waren. Geros schwarzer David machte zunächst keinerlei Schwierigkeiten, doch unter Deck wurde es problematisch, weil er mit seinem Rammskopf die hölzernen Bohlen des Oberdecks berührte und jedes Mal aufschreckte, wenn einer der vom Orden angeheuerten Ruderer über die Planken lief. Insgesamt einhundertzwanzig vom Orden verdingte Ruderleute legten sich in Dreierreihen in die jeweils sechzig Riemen pro Schiffsseite. Der venezianische Templerkommandant Angelo Alberti steuerte das schwer zu manövrierende Schiff vom Heck aus, wo er von einer Kanzel lautstark seine Befehle brüllte.
    Gero und seine Kameraden mussten sich mit den Tieren unter Deck drängen, wo Hugo und Robert letzte Anweisungen gaben.

Kapitel IX

    W enn ihr auf Heiden trefft, dürft ihr keine Gnade zeigen. Wie ihr wisst, sind sie falsch und verschlagen. In der Regel machen wir unter den kämpfenden Mameluken keine Gefangenen, es sei denn, es handelt sich um einen Anführer, den wir zum Austausch nutzen können. Wer ein Schwert in der Hand hält, wird es auch benutzen. Das heißt, es ist sicherer, ihn zu töten, als ihn zu entwaffnen. Was die Landbevölkerung betrifft: Junge Männer und jene, die im besten Mannesalter sind, können durchaus gefangengenommen werden, aber nur, wenn sie unbewaffnet sind und sich ergeben oder davonlaufen und mühelos überwältigt werden können. Frauen und Kinder lassen wir unbehelligt. Es sein denn, auch hier werden Waffen gegen uns erhoben. Wobei die Weiber sich wesentlich leichter einschüchtern lassen als die dazugehörigen Kerle. Ist ein Dorf erst mal erobert und der Widerstand gebrochen, darf getrost alles eingesammelt werden, was von Wert sein könnte. Silber und Gold stehen dabei an erster Stelle. Aber auch Waffen und sonstiger Schmuck. Die Frauen auf unserer Festung sind vorwiegend an Kleidern interessiert. Also falls ihr was Brauchbares findet, könnt ihr auch Gewänder mitgehen lassen. Sollte euch das Gewissen plagen, weil Gott der Herr das Stehlen und Töten verboten hat, so denkt immer daran, dass man unsereins ebenfalls ohne Rücksicht aus dem Heiligen Land vertrieben hat und viele der Besitztümer, die sich nun in der Hand von Heiden befinden, einst den Christen gehörten. Wir holen uns also nur das zurück, was uns ohnehin zusteht. Noch Fragen?“
    Alle schüttelten den Kopf. Bereits am Morgen hatten ihnen die Kommandeure erklärt, dass sie sich in zwei Rotten aufteilen würden, sobald sie das Festland erreicht hatten. Eine Truppe wurde von Bruder Hugo und eine von Bruder Robert geführt. Die beiden kannten sich bereits in der Gegend aus und bestimmten, dass sie nach drei Tagen zum Schiff zurückkehren sollten. Bis dahin wartete die Galeere samt ihrer Besatzung in einer versteckt gelegenen Bucht auf die Rückkehr der Ordensritter.
    Als sie in der

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