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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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wenn es sich nur um ein vorläufiges Begräbnis handelte, da die Brüder ihre letzte Ruhe, wie alle verstorbenen Ordensritter des Heiligen Landes, wenn möglich auf dem zentralen Ordensfriedhof von Limassol finden sollten. Gero fragte sich, ob Fabius’ Familie jemals erfahren würde, wie und warum er im Heiligen Land gestorben war. Wahrscheinlich nicht, weil sein Rang es nicht hergab, dass man von der Ordensleitung einen Brief in die Grafschaft Luxemburg entsandte, um die Umstände aufzuklären. Falls der Orden überhaupt eine Mitteilung machte, weil Fabius ja nicht in Trier oder Roth als Ritter aufgenommen worden war, sondern in Nikosia. Vielleicht war es besser so, dachte sich Gero, wenn Fabius’ Vater nichts über den Tod seines Sohnes erfuhr.
    Bis zur Abendandacht hatte de Chinsi ihnen Zeit zur freien Verfügung eingeräumt. Manche von ihnen waren zum Meer gegangen, um sich im kristallklaren Wasser zu waschen und zur Entspannung ein paar Runden zu schwimmen. Gero hatte sich entschieden, an den Weststrand zu gehen, weil er das Bedürfnis verspürte, mit seiner Trauer um Fabius allein zu sein, während er den Sonnenuntergang beobachtete.
    Als er außerhalb der Festungsmauern einen ausgetretenen Pfad zum Wasser hinunterging, hörte er Stimmen. Ein Mann und eine Frau waren hinter einem Felsen, der von einem ausladenden Feigenbaum verdeckt war, allem Anschein nach in einen Streit geraten. Gero verlangsamte seine Schritte, weil er die beiden nicht mit seiner Gegenwart in Verlegenheit bringen wollte.
    „Du hättest deine Brüder warnen müssen, bevor du mit ihnen an Land gegangen bist“, zischte die Frau. „Der Kampf gegen die Mameluken ist aussichtslos. Die Prophezeiung besagt, dass der Orden der Templer niemals mehr ins Heilige Land zurückkehren wird.“
    Gero glaubte, die Stimme von Warda zu erkennen. Aber wer war der andere, mit dem sie ein so ungeheuerliches Gespräch führte?
    „Ich frage mich ernsthaft, wer dir diesen Blödsinn erzählt hat.“
    Gero erkannte Hugo d’Empures an der dunklen, verächtlich klingenden Stimme. Er wollte schon losstürmen, um Warda von diesem Übel zu erlösen, doch dann hielt er inne, weil sie unbeirrt fortfuhr.
    „Mein Vater hat als Templer in Akko gekämpft und dort Dinge gesehen, die normalerweise nur Eingeweihte des Ordens erfahren. Meine Mutter erzählte mir, er habe ihr lange vor seinem Tode Begebenheiten anvertraut, die er nicht wissen konnte, die sich jedoch später bewahrheitet haben. Zum Beispiel, dass die Mongolen nicht kommen werden, um den Christen zu helfen. Was ja bisher der Wahrheit entspricht. Auch sagte er, kein einziger Herrscher würde sich mehr bereit erklären, einen weiteren Kreuzzug zu finanzieren.“
    „Das kann jeder orakeln, dazu muss man kein Mystiker sein. Dein Vater war nichts weiter als ein Schwätzer“, schimpfte Hugo. „Und du hast diese Gabe zweifelsfrei von ihm geerbt.“
    „Und selbst wenn ich dich nicht überzeugen kann. Vielleicht solltest du wissen, dass diese Insel schon bald von einem katalanischen Templer an die Mameluken verraten wird. Also falls du vorhaben solltest, deine Brüder ans Messer zu liefern, mein Vater hätte es vorausgesagt.“
    „Schweig!“, schleuderte Hugo ihr mit hasserfüllter Stimme entgegen.
    „Wenn du noch einmal so etwas sagst, werde ich dich an den Orden verraten. Wenn herauskommt, dass du in der Taverne der Engel deine Vorzüge feilgeboten hast, werden sie dich augenblicklich nach Zypern in die königlichen Kerker schicken.“
    „Dann müsstest du dir die Frage gefallen lassen, warum du mich nicht früher verraten hast.“
    „Ich habe dich jetzt erst erkannt“, antwortete er scheinheilig und deutete mit dem Finger auf sie. „Seht, das ist eine der Huren, wie kommt es, dass sie überhaupt noch frei herumläuft?“
    „Das würdest du nicht tun?“ Wardas Stimmer klang ziemlich nervös.
    „Doch, das würde ich, und nun bück dich endlich für mich, sonst werde ich ungemütlich!“
    Gero wollte nicht länger abwarten und zückte sein Schwert. Er traute Hugo durchaus zu, dass er Warda noch Schlimmeres als die Androhung von Verrat zufügen konnte. Vor allem, wenn sie ihn mit ihren mysteriösen Andeutungen praktisch der Spionage bezichtigte.
    Entschlossen trat Gero aus seiner Deckung hervor und bedrohte den verblüfften Hugo mit seinem Schwert.
    „Ich habe dir schon vor ein paar Tagen am Hafen gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen.“
    Hugo stieß einen gereizten Seufzer aus. „Bruder Gero, welcher

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