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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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anschließend an die Leibgarde Clemens’ V. ausgeliefert, Seitdem hatten die Aufträge für die Templer als Schutztruppe für den Papst zugenommen.
    Dabei warteten bereits neue Aufgaben, die die nicht enden wollenden Raubüberfälle in der Champagne betrafen. So hatte sich inzwischen eine weitere Bande von Raubrittern etabliert, die in jenen Tagen allseits aus dem Boden schossen wie giftige Pilze.
    Kurz vor Weihnachten beauftragte d’Our Gero und einige seiner Brüder mit einem Vergeltungsschlag gegen ein Raubritternest in den Wäldern von Clairvaux. »Seit geraumer Zeit treiben die Schergen des geächteten Edelmannes Jean de Margenac im Wald von Clairvaux ihr Unwesen«, erklärte er den weiß gewandeten Templern bei einer kurzfristig einberufenen Kapitelversammlung im Refektorium der Komturei. »Nicht zuletzt ist es ein Hilferuf des dortigen Zisterzienserpriors, dem die Räuber innerhalb eines Jahres nun zum dritten Mal wie fette Läuse im Pelz sitzen, weil sie sämtliche Transporte vom und zum Kloster und auch die an- und abreisenden Pilger berauben. Der Befehl beinhaltet euer Eindringen in die marode Festung des gefallenen Edelmannes«, erläuterte d’Our emotionslos. »Dazu die Gefangennahme aller Bewohner und deren unverzügliche Exekution, falls sie in welcher Weise auch immer Widerstand leisten.«
    Während d’Our die Örtlichkeiten beschrieb, fühlte Gero sich an seine unrühmlichen Erfahrungen im Gefolge des Roland von Briey erinnert. Allerdings hegte er keinen Zweifel daran, dass es für ihn persönlich diesmal besser ausgehen würde als damals in den Steinbrüchen von Waldenstein.
    »Bevor ihr euch aufmacht, sollen Bruder Gero und Bruder Struan die Gegend erkunden«, befahl er und überreichte Gero eine der unglaublich genauen Karten, die im Orden unter strikter Geheimhaltung verwendet wurden. Über deren Herkunft machte die Ordensleitung keinerlei Angaben, und weder Gero noch seinen Brüdern war es bisher gelungen, etwas darüber herauszufinden.
    Ein paar Tage später tauschten er und seine Brüder ihre weiße Chlamys gegen die schwarzen Mäntel der Sergeanten, in die wegen der anhaltenden Kälte bereits Schafspelze eingeknöpft worden waren. Obwohl es inzwischen mehrfach geschneit hatte, wollte Gero mit der dunklen Farbe des Mantels verhindern, dass man sie in der Dämmerung sofort erkannte. Nichtsdestotrotz prangte das rote Templerkreuz auf der Schulter, so dass ihre Feinde zumindest aus der Nähe sofort wussten, mit wem sie es zu tun hatten.
    Bei Anbruch der Dunkelheit erreichten sie nach zwei Stunden Ritt ihr Ziel, das südlich von der Komturei in einem beinah undurchdringlichen Waldstück lag. Mit Armbrüsten und Schwertern bewaffnet, berieten Gero und seine Männer bei Einbruch der Dunkelheit noch einmal über das weitere Vorgehen. Im Schein einer brennenden Fackel überzeugte er sich von der Aufmerksamkeit seiner Kameraden.
    »Als Struan und ich das Gelände rund um die Ruine erkundet haben, sind wir immer wieder auf Trampelpfade gestoßen, auf denen die Räuber anscheinend ihren Weg zur Burg und wieder zurück nehmen. Zum Teil können diese Wege von der Burg aus recht gut eingesehen werden. Deshalb ist es besser, wenn wir die Pferde zurücklassen und uns zu Fuß durch den Wald vorarbeiten«, erklärte Gero weiter. »Mit den schweren Streitrössern würden wir nur unnötiges Aufsehen erregen.« Sein Blick fiel auf die vier jungen Knappen, die sie bis an den Rand des Waldes begleitet hatten. »Ihr werdet euch mit den Tieren in einem natürlichen Unterstand verschanzen und auf uns warten, bis wir zu euch zurückkehren. Was aber nicht bedeutet, dass ihr vorher dort herauskommen und die Helden spielen sollt, falls das Gesindel hier aufkreuzt«, belehrte er sie.
    Mit einem wortlosen Nicken bestätigten die vier jungen Männer Geros Befehl. Lautlos schulterten die zehn Templer, die für den Einsatz vorgesehen waren, ihr Gepäck. Waffen, Helme und Schild. Dazu eine einfache Kletterausrüstung, bestehend aus stabilen Eisenhaken und Seilen.
    »Passt auf, wenn ihr die Enterhaken auswerft«, mahnte Gero seine Brüder noch einmal zur Vorsicht, bevor es losging. »Aufgrund des langen Leerstands und des Bewuchses mit Kletterpflanzen sind die Wälle ziemlich marode und die Wände vereist. Also stets erst prüfen, ob der Haken hält, bevor ihr daran emporklettert.«
    Wie immer bekreuzigten sie sich kurz bevor sie in den Kampf zogen und beteten ein stummes Ave-Maria. Dann stapften sie beinahe lautlos durch den

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