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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Schnee. Nur hier und da war das Knirschen unter ihren schweren Stiefeln zu hören.
    Als sie nach einer Viertelstunde Marsch querfeldein durch den Wald die Ruine schon beinahe erreicht hatten, gab Gero ein Zeichen. »Die Füchse befinden sich eindeutig in ihrem Bau«, flüsterte er und kommandierte die übrigen Brüder mit einem Fingerzeig in geduckter Haltung direkt zu den Wehrmauern. Dass die räuberische Brut in größerer Zahl anwesend war, verrieten die seltsam anmutenden Geräusche, die über die Festungsmauer hinaus bis in den Wald zu hören waren. Das Krakeelen Betrunkener, das aufreizende Kreischen von Weibern und irgendjemand, der ziemlich laut und ziemlich falsch ein Lied aus dem Repertoire des Thibaut de Champagne grölte.
    »Die scheinen sich ja gut zu amüsieren.« Arnaud schnaubte verächtlich. »Wer von uns wird ihnen als Erster die Eier aufspießen?«, scherzte er, als sie gemeinsam zu den maroden Zinnen der ehemals stolzen Burg emporschauten, über der sich ein sternenklarer Abendhimmel erhob.
    Unmittelbar darunter gurgelte ein Bach, in dessen dünner Eisdecke sich das Mondlicht spiegelte. Hohe Buchen und Eichen ragten vor dem Gemäuer empor. Ein Beweis dafür, wie lange es nicht mehr zur territorialen Verteidigung genutzt wurde.
    Das alte Burgtor war wie erwartet geschlossen. Wenn sie mit allen Brüdern einigermaßen gefahrlos in die Festung eindringen wollten, musste es von innen geöffnet werden. Doch diesen Gefallen würden ihnen die Räuber wohl kaum freiwillig tun.
    »Erst einmal müssen wir die Mauern erstürmen, bevor wir frohlocken dürfen«, gab Francesco zu bedenken und verwies mit einem Nicken auf die Steinwälle, die schwarz und steil vor ihnen aufragten.
    »Leise!«, mahnte Gero nochmals und bestimmte mit einem weiteren Fingerzeig, wer von wo aus angreifen sollte. »Francesco, Arnaud und Struan kommen mit mir. Johan, Roderic, Brian und die anderen schleichen zum äußeren Haupttor. Sobald wir drin sind, öffnen wir euch das Portal.«
    Wortlos gehorchten die Brüder und verschwanden einer nach dem anderen lautlos in der Dunkelheit.
    Zeitgleich schleuderte Gero zusammen mit Struan, Francesco und Arnaud die Enterhaken in den mondhellen Himmel. Ein kurzes, hartes Geräusch bezeugte ihnen, dass sich die Eisenkralle in den gut fünfzig Fuß hohen Zinnen verkeilt hatte. Gero zog noch einmal fest am daran befestigten Seil und machte sich dann auf, mit vierzig Pfund Rüstzeug und Waffen beladen, die Füße fest in die Steilwand gestemmt, an der Mauer emporzuklettern. Dabei leisteten ihm nicht nur seine mit Nägeln beschlagenen Stiefelsohlen, sondern auch seine maßgeschneiderten Plattenhandschuhe wertvolle Dienste. Neben sich sah er Francesco, der sich genauso rasch voranarbeitete wie er. Auch Struan und Arnaud konnten mühelos mithalten.
    Kaum oben angekommen, waren Gero und seine Brüder zunächst einmal damit beschäftigt, das Gleichgewicht zu halten, weil der morsche Wehrgang einige böse Lücken für sie bereithielt, unter denen es fünfzig Fuß abwärts in die Tiefe ging. Souverän ließen sich die Männer auf den Zinnen nieder und spähten nach unten.
    Obwohl sie noch niemand bemerkt zu haben schien, wurde ihnen ziemlich schnell klar, dass sie ihre Gegner nicht unterschätzen durften.
    »Es sind mindestens zehn, die allein im Burghof herumlungern.« Francesco beobachtete einen grobschlächtigen Kerl, der einen Ochsen am Spieß geduldig über dem Feuer drehte, während die anderen sich ihren Weinschläuchen widmeten. »Und auch wenn die meisten besoffen sind, weißt du nicht genau, wie viel Verstärkung aus dem Hauptgebäude nachrückt, kaum dass wir unten angekommen sind.« »Zumal auf den obersten Plattformen der beiden Türme neben dem Burgtor noch weitere Wachen herumstehen«, raunte Arnaud, der nun zu ihnen aufgeschlossen war.
    »Insgesamt dürften es an die zwanzig sein«, fügte Gero hinzu.
    Struan hob seine prägnante Rammskopfnase und warf einen Blick auf die lodernden Flammen in den Feuerkörben, die oben auf den Zinnen die Wachmänner wärmten.
    »Von dort drüben stinkt es verdächtig nach heißem Teer«,
    raunte er mit einem warnenden Unterton in der Stimme. »Das spricht für den Einsatz von Brandpfeilen.«
    »Gut möglich«, bestätigte Gero ihm, »dass sie durchaus mit einem Angriff von wem auch immer rechnen, wobei es kaum einen Angreifer geben mag, der so dumm wäre, gleich zu Beginn ein unüberwindbares Tor zu stürmen.«
    »Allerdings vermitteln die Kerle im Augenblick

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