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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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des Ordens, sondern auch um das Vermögen zahlreicher Kaufleute, für das wir haften, wenn es uns wie auch immer abhandenkommt.«
    Nach einer kräftigenden Mahlzeit im Refektorium und einer Messe zur Begrüßung der Neuankömmlinge in der ordenseigenen Kapelle bat d’Our Gero als Einzigen der Neuen kurz in sein Amtszimmer, das nicht weniger spartanisch eingerichtet war als das aller hohen Amtsträger bei den Templern.
    »Es tut mir leid, was mit Euch und Euren Kameraden auf Antarados geschehen ist«, bekannte d’Our voller Anteilnahme. »Und noch mehr dauert es mich, wie der Orden mit dieser Niederlage umgeht. Ihr sollt wissen, dass ich Euch und den übrigen Männern, die dem hinterhältigen Ansturm der Mameluken entkommen konnten, meinen allergrößten Respekt zolle. Also lasst Euch nicht einreden, Euch würde irgendeine Schuld treffen, noch, Ihr hättet irgendetwas daran ändern können. Es gibt Dinge, die man nicht ändern kann und wenn man noch so sehr guten Willens ist. Das hat uns das Schicksal von Antarados wieder einmal grausam vor Augen geführt.« Der durchdringende Blick, mit dem d’Our ihn bedachte, kam Gero seltsam vor, er vermochte ihn aber nicht zu deuten.
    »Danke, Beau Seigneur«, sagte er nur und verneigte sich. »Es tut gut, das aus Eurem Mund zu hören. Mit dieser Überzeugung macht Ihr nicht nur mir den Neuanfang leichter, sondern auch meinen Kameraden.«
    »Es freut mich außerordentlich«, bemerkte d’Our mit ernstem Blick, »dass Ihr den Angriff überlebt habt und nun bei uns Euren Dienst antretet. Ich kann Männer wie Euch gut gebrauchen.« Er schwieg einen Moment, und Gero glaubte, ein angedeutetes Lächeln in seinen Mundwinkeln zu erkennen. »Willkommen in Bar-sur-Aube«, fügte er hinzu und reichte Gero zu seiner Überraschung die Hand. Gero nickte gehorsam und nahm Haltung an, als sich d’Ours Griff wieder lockerte.
    »Abtreten«, befahl d’Our gleich darauf mit ruhiger Stimme, und Gero drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort hinaus auf den Flur. Schnurstracks lief er die Treppen des Haupthauses hinunter zum Dormitorium der Ordensritter, einem aus Stein errichteten Flachbau, in dem sechzehn Betten standen. Seine Kameraden waren bereits dabei, ihre Matratzen mit Laken zu beziehen und ihre wenige Habe in den dafür vorgesehenen Kisten zu verstauen. Die übrigen Betten waren zum Teil schon vergeben. Nur zwei standen noch gänzlich leer. Dabei gab es noch mehr kämpfende Männer als die vierzehn Ordensritter, die hier vor Ort untergebracht waren. Der Schlafsaal der acht Sergeanten, sogenannter Templer auf Zeit, war im ebenfalls aus Stein gemauerten Nachbargebäude zu finden. Die Knappen, junge Kerle im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren, die sich zum Teil noch in der Ausbildung befanden und den Tempelrittern bei der Pflege der Pferde und Waffen zur Hand gingen, schliefen in einem für die Champagne typischen Fachwerkbau. Daneben befand sich die Waffenkammer, die wiederum ganz aus Stein errichtet war und Tag und Nacht von zwei finster dreinblickenden Ordensbrüdern bewacht wurde, die ihren Dienst mit den übrigen Kameraden im Wechsel versahen.
    Nach der langen Reise verspürten die Brüder das dringende Bedürfnis, sich zu waschen und frische Kleidung anzulegen.
    Unweit vom Dormitorium entfernt befand sich das Brunnenhaus, das über ein beheiztes Badehaus für die Brüder verfügte, mit einem offenen Kaminfeuer und darüber aufgehängten Eisenkesseln, in denen man das Wasser für die hölzernen Zuber wärmen konnte. Ein unglaublicher Luxus für eine Soldatenunterkunft, wie Arnaud ungläubig befand. Verschließbare Holztüren führten zum Lavatorium, in dem die anfallende Wäsche des Ordens gesäubert wurde. Daran anschließend hatte man einen Abort mit mehreren, durch Holzwände voneinander getrennten Sitzgelegenheiten errichtet, was Struan, der offenbar in ziemlich bescheidenen Verhältnissen auf einer schottischen Burg aufgewachsen war, ein irritiertes Grinsen entlockte.
    »Hattest du es dir so vorgestellt?«, fragte er unzweifelhaft beeindruckt von so viel Komfort, mit dem die Templerhäuser im Outremer zwar mithalten konnten, den sie jedoch nicht übertrafen.
    Gero lächelte milde, weil er von der Burg seiner Eltern all das von Geburt an kannte. Dort gab es auf jeder Etage einen Abort, und wenn man es wollte, schleppten die Knechte das heiße Wasser bis hoch in die Kammern, wo man vor dem Kamin sitzend im Zuber ein heißes Bad nehmen konnte.
    »Nun ja«, gab er zur Antwort,

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