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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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nicht den Eindruck, dass sie sich vor jemandem fürchten«, spöttelte Arnaud mit Blick auf die liederlich aussehenden Weibsleute, die nicht weniger trunken ums Feuer torkelten und deren Herkunft wahrscheinlich in einem heruntergekommenen Freudenhaus zu suchen war. Einige von ihnen trieben für alle sichtbar Unzucht mit ein paar Kerlen direkt neben dem Feuer.
    »Gut so«, murmelte Gero grimmig. »Eine bessere Ablenkung kann ich mir für diese Idioten kaum vorstellen.«
    Entschlossen zückte er seine Armbrust, die er zuvor an einem Gurt auf dem Rücken getragen hatte, und spannte sie breitbeinig auf der Mauerkrone sitzend. Struan, Francesco und Arnaud taten das Gleiche, und jeder von ihnen nahm eines der beweglichen Ziele ins Visier.
    Auf Geros Zeichen hin sausten die Pfeile auf die Räuber hinab und brachten gleich vier von ihnen zu Fall. Schreien, Stöhnen und wildes Gestikulieren waren die Folge. Im Nu wurde es unter Gero und seinen Brüdern um einiges lebendiger, und auf den benachbarten Türmen wurde man anscheinend wach. Die Frauen brachen in hysterisches Gejammer aus. Die Männer liefen derweil durcheinander, nicht wissend, wo sie ihre Angreifer suchen sollten und wie sie ihrer Herr werden konnten. Gellende Befehle wurden zu den Zinnen gebrüllt, während Gero und seine Kameraden nachluden und eine weitere Salve nach unten in den Hof schickten, der sich nun merklich geleert hatte. Doch inzwischen nahmen die Wachen auf den Türmen Gero und seine Brüder mit Brandpfeilen unter Beschuss. Während Struan und Arnaud mit der Armbrust zurückschossen, hangelten Gero und Francesco sich über die schmale Brüstung und rannten mit halsbrecherischem Mut über die abgebröckelte Kante des Wehrgangs hin zu einer brüchigen Steintreppe, die direkt nach unten führte. Arnaud folgte ihnen, und zu dritt erreichten sie den Hof, wo sie sich mit Schwert und Schild den Weg zum Tor erkämpften.
    »Templer!«, brüllte irgendjemand quer über den Hof, und Gero war nicht sicher, ob diese Feststellung seine Gegner anstachelte oder eher verängstigte. Von oben fiel derweil eine der Wachen auf Gero herab und streifte ihn ausgerechnet an der rechten Schulter, die noch immer seine Schwachstelle war, auch wenn die Narbe, die ihn auf immer an die Mameluken erinnern würde, längst als verheilt galt. Ein kurzer Schmerz durchzuckte ihn, doch dann war es wieder vorbei, und Gero widmete sich mit gezogenem Schwert einem weiteren Gegner, den er in einen gnadenlosen Kampf verwickelte. Wenig später lag der Mann besiegt am Boden, und Gero konnte Struan, der sich inzwischen auch freigekämpft hatte, helfen, das Tor zu öffnen.
    Die anderen sechs Kameraden hatten nun freien Zugang, und gemeinsam sollten sie keine Schwierigkeiten haben, die verbliebenen Räuber zu überwältigen. Als die anderen Brüder mit gezogenen Schwertern an ihm vorbei in den Hof stürmten, vernahm Gero einen gellenden Schrei, der von außerhalb des Tores kam. Es musste jemand von seinen Leuten sein, denn die Räuber befanden sich, so weit er das beurteilen konnte, ganz gleich, ob tot oder lebendig, noch alle innerhalb der Burgmauern.
    Beunruhigt packte er Struan am Arm, der soeben einen der Übeltäter mit einem einzigen Streich erledigt hatte, und machte ihn mit einem Nicken darauf aufmerksam, dass er für einen Moment auf seinen Beistand verzichten musste.
    Hastig schnappte sich Gero eine der Fackeln, die vor dem Burgtor in einer eisernen Halterung steckte, und lief in die Nacht.
    Bereits nach wenigen Schritten bemerkte er auf der alten Hängebrücke einen sich windenden Leib, der auf den morschen Holzbohlen lag und röchelnde Schmerzenslaute von sich gab. Es war ein Kamerad, und er trug noch seinen Helm. Als Gero näher trat und ihm ins Gesicht leuchtete, sah er, dass offenbar kochend heißes Pech in sein Visier eingedrungen war. Irgendjemand musste es von oben heruntergekippt haben.
    An den blaugrünen Augen erkannte er, um wen es sich handelte. »Johan!«, brüllte er. »Bei Gott!« Schon hatte er die Schnallen des Lederriemens gelöst und zog Johan van Elk den Helm vom Schädel. Selbst im Halbschatten bot sich Gero ein grauenhaftes Bild. Die schwarze, zähe Brühe hatte sich tief in die ebenmäßigen Gesichtszüge des jungen Bruders hineingefressen. Gero überlegte nicht lange und zog den vor Schmerz zitternden Johan auf die Füße, nur um ihn anschließend über seine Schulter zu werfen. Dann ergriff er die Fackel und rannte mit dem röchelnden Kameraden hinunter zum

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