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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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zugeben wollte, sonst wäre er das Risiko, entdeckt zu werden – mit allen möglichen Konsequenzen –, gar nicht erst eingegangen.
    Dafür sollte sie büßen – wenn auch nur ein bisschen. Etwas Einschüchterung konnte nicht schaden, sie war in seinen Augen ohnehin zu kühn. Er neigte den Kopf zu ihr hinunter und sah sie mit Absicht an wie ein Fuchs, der sich darauf freut, in einen Hühnerstall einzufallen. Wobei es ihm nicht leichtfiel, sich ein Grinsen zu verkneifen.
    »Habt Ihr gar keine Angst, dass ich Euch mit Gewalt nehmen könnte? So, wie Ihr daliegt, könnt Ihr einen Mann geradezu in den Wahnsinn treiben, und wer weiß, auf was für Ideen Ihr mich noch bringt? Ich bin viel stärker als Ihr und könnte mit Euch verfahren, wie es mir beliebt.«
    Sie sah ihn ungerührt an und hob eine Braue. Nein, mein Lieber, dachte sie, vor dir hab ich keine Angst. Wenn du mich schänden wolltest, hättest du es längst getan. Schon allein aus Zeitgründen, damit du schneller fertig wärst und niemand deine Abwesenheit in der Komturei bemerken würde.
    »Mir wurde bereits Gewalt angetan – lange bevor ich Euch kannte. Und ich vertraue auf meine Menschenkenntnis, dass Ihr nicht zu jener Sorte Männer gehört, zu der mein Peiniger zählte«, antwortete sie mit argloser Miene.
    Schockiert nahm Struan die Arme herunter und starrte sie an. Welcher Bastard konnte es wagen, sich an einer solch lieblichen Frau zu vergreifen?
    »Wenn Ihr mir erzählt, wer es war, werde ich ihn aufspießen wie ein gerupftes Hühnchen und ihn für Euch über dem offenen Feuer rösten.«
    Aufgebracht zog er die Stirn in Falten.
    »Er war eher ein Schwein, denn ein Hühnchen«, fügte sie beinahe amüsiert hinzu, »und ich glaube auch nicht, er hat es mit Absicht getan.
    Sein Verhalten war wohl eher ein Zeichen von Dummheit und niederer Gier und weil er offenbar kein Gespür für die Empfindungen einer Frau hatte.«
    Struan sah sie irritiert an. Er fühlte sich unwohl in seiner Haut, weil er nicht die leiseste Ahnung hatte, wie er ihre Antwort einschätzen sollte. Er hatte selbst keinerlei intime Erfahrungen mit Frauen. Bis zu seinem Eintritt in den Orden hatten ihn die Machenschaften seines Vaters davor abgeschreckt, sich mit einem Mädchen einzulassen. Sein alter Herr vertrat die Meinung, dass die Weiber, ganz gleich, ob Ehefrauen oder Mägde, grundsätzlich zu gehorchen hätten und auch gegen ihren Willen zu nehmen seien. Eine Einstellung, die Struan aus der Tiefe seiner Seele verabscheute. Nach seinem Eintritt in den Orden fühlte er sich dem Gelübde verpflichtet, und damit hatte sich die Frage, ob und wie er einer Frau beiwohnen sollte, auf immer erledigt. Das dachte er jedenfalls. Allein aufgrund seiner Unerfahrenheit hätte er wahrscheinlich nicht anders gehandelt als jener Mann, der Amelie so grob angegangen war.
    »Wieso bezeichnet Ihr ihn dann als Schwein, wenn er es – wie Ihr sagt – nicht in böser Absicht getan hat?«
    Amelie bemerkte seine Unsicherheit und wollte ihn lieber rasch von seinem Zweifel erlösen. »Ich sagte es, weil er aussah wie ein Schwein«, erklärte sie und grinste frech. »Kugelrund, rosafarbene Haut und rotes Stoppelhaar, dazu noch eine solche Nase.« Sie führte ihren Zeigefinger zu ihrer Nasenspitze und schob sie, so weit es ging, nach oben, wobei ihre letzten Worte einen nasalen Unterton aufwiesen.
    Er musste lachen und entblößte dabei sein eindrucksvolles Gebiss, welches Amelie an ein Raubtier erinnerte und gut zu seiner kantigen Gesichtskontur passte.
    Danach zog er ebenfalls seine Nase kraus, die ziemlich groß und leicht nach unten gebogen war, wie der Rammskopf eines Pferdes – was seiner Attraktivität jedoch keinen Abbruch tat –, dabei machte er ein Geräusch wie ein grunzendes Ferkel.
    Jetzt musste sie auch lachen.
    Er hatte eine lebhafte Mimik. Wenn er grinste, zeigten sich zwei lustige Grübchen in seinen Wangen, und wenn er sich aufregte, zogen sich die dichten Augenbrauen zusammen wie zwei aufbrausende Sturmwolken.
    Als das Lachen verebbte, schwiegen sie und blickten sich tief in die Augen.
    »Es wäre mir eine Ehre, dich schützen zu dürfen«, erklärte er leise, »vor brutalen Kerlen und vor der groben Unbill dieser Welt.«
    Amelie hielt für einen Moment den Atem an, weil sie dachte, er würde sie küssen, doch er tat es nicht. Trotzdem strahlte sie über das ganze Gesicht. Er hatte auf die förmliche Anrede verzichtet und mit der kurzen, aber eindrucksvollen Bestätigung seiner

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