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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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an seinen Geldbeutel.
    Und wenn schon, dachte sie und schaute den »Besten der Besten«, wie sie den stattlichen Templer neben sich seither im Stillen nannte, möglichst unauffällig von der Seite an. Bevor ihr Vater sie an diesen hageren und angeblich vermögenden Winzer verhökerte, würde sie ihm eins auswischen und wenigstens noch ein einziges Mal glücklich sein mit diesem Prachtkerl von Mann.
    Entschlossen fasste sie sich und schaute ihm direkt in die Augen, die so dunkel waren, dass man Pupille und Iris kaum unterscheiden konnte. Eine Farbe, die sich in seinem kurzen, störrischen Haarschopf, den buschigen, geschwungenen Augenbrauen, seinen dichten Wimpern und auch in dem kurzgeschorenen Bart fortsetzte.
    Dass er außen hart wie Stahl war, daran bestand kein Zweifel. Ihr bloßer Arm berührte den seinen, und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass er für ihr Vorhaben entschieden zu viel anhatte, da er unter seinem traditionsreichen Mantel auch noch ein Kettenhemd mit Unterwams trug.
    »Ist es Euch nicht zu warm?«, fragte sie unschuldig, obwohl es zwar sonnig, aber nicht gerade heiß draußen war.
    »Ein wenig schon, ja …«, antwortete er gepresst, und mit einem Mal konnte sie ahnen, dass die Hitze, die sie offenbar beide empfanden, nicht von draußen, sondern aus ihrem Innern kam.
    »Könnt Ihr die Sachen nicht einfach ablegen? Ich meine … wir sitzen ja vielleicht noch eine Weile hier und wollen uns unterhalten … und möglicherweise wollen wir es uns ein wenig … gemütlich machen.«
    Sie war ins Stocken geraten, weil ihr die Angst im Nacken saß, er könne es sich anders überlegen und womöglich das Weite suchte, wenn sie zu forsch vorging.
    »Ihr habt recht.« Er grinste breit. »Am Ende bekomme ich noch einen Hitzschlag. Stellt Euch vor, Ihr müsst mich ins Hospital schleppen oder hier an Ort und Stelle sterben lassen«, sagte er, immer noch grinsend. »Ich denke nicht, dass Ihr Euch so unsere Verabredung vorgestellt habt.«
    Gott sei Dank, trotz der ernsten Miene, die er meist aufsetzte, besaß er offensichtlich einen trockenen Humor, etwas, das sie an einem Mann beinahe noch mehr schätzte als gutes Aussehen.
    Er stand auf und zog seinen weißen Mantel aus, dann legte er ihn ordentlich gefaltet neben den Waffen ab. Anschließend entledigte er sich seines Wappenrockes, dessen blutrotes Kreuz auf der Brust schon von weitem jedem Entgegenkommenden ankündigte, mit wem er es zu tun hatte. Schließlich begann er, die seitlichen Lederschnüre seines Kettenhemdes zu lösen, und auf einmal stand sie neben ihm.
    »Soll ich Euch helfen?« Ihr Blick war unschuldig, doch Struan glaubte, in der Art, wie sie es sagte, noch etwas anderes, Gegenteiliges zu erkennen, aber er war sich nicht sicher.
    Erst hatte er ihre Hilfe ablehnen wollen, doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund konnte er den flinken Händen, die sich schon an der Schnürung zu schaffen machten, nicht Einhalt gebieten.
    Überdeutlich spürte er ihre Fingerspitzen, die wie flatternde Schmetterlinge über das Unterwams flogen, und wie diese Berührung an seine darunterliegende Haut weitergegeben wurde. Er hielt still, wie ein Pferd, dem das Geschirr abgenommen wird, und er musste zugeben, dass er diesen Hilfsdienst als sehr angenehm empfand. Als sie daran ging, ihm das schwere Kettenhemd über den Kopf zu streifen, musste er ihr helfen.
    »Danke«, sagte er rau, »aber den Rest erledige ich selbst.« Natürlich hätte sie ewig so weitermachen können, aber das Rüstzeug wog gut und gerne zwanzig Pfund und war somit für zarte Frauenhände viel zu schwer. »Ich könnte mich leicht daran gewöhnen, dass Ihr mir jeden Abend zu Diensten seid.« Mühelos zog er das Hemd mit beiden Händen über den Kopf. Die vielen kleinen Stahlringe, aus denen es kunstvoll gefertigt worden war, gaben ein rasselndes Geräusch von sich, als er das Hemd auf den Boden legte. Dabei war ihm das Unterwams aus der ledernen Reithose gerutscht. Als er sich wieder aufrichtete, war sie plötzlich hinter ihm und er spürte, wie sie ihre zarten Hände unter das Wams gleiten ließ und behutsam seinen bloßen Rücken streichelte. Vielleicht waren es der kaum spürbare Luftzug auf seiner Haut und die Kühle ihrer Hände, die ihm eine Gänsehaut bescherten, vielleicht war es aber auch etwas anderes, über das er lieber erst gar nicht nachdenken wollte.
    Amelie hatte all ihren Mut aufbringen müssen, um so etwas zu tun, aber sie hatte ihn schon viel zu oft nur in ihrer Phantasie berührt,

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