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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Tüchlein, mit dem sie ihre Nase schnäuzte.
    „Ganz gleich, was dieser Tyrann dir eingeredet hat“, schniefte sie laut. „Ich weiß, dass du eines Tages heil und gesund zu mir zurückkehren wirst. Frag mich nicht, warum, ich weiß es einfach. Und nun geh mit Gott, bevor ich vor Selbstmitleid zerfließe.“ Mit einem Mal sprang sie auf und fiel Gero mit solch erstaunlicher Kraft um den Hals, dass es ihn beinahe aus den Stiefeln gehoben hätte. Sie drückte und küsste ihn innig und voller Liebe, als wenn es kein Morgen geben würde. Schließlich ließ sie von ihm ab, und er revanchierte sich bei seiner viel kleineren Mutter mit einem Kuss auf die Stirn. Danach nickte sie Margaretha zu, um ihr die Freigabe zu geben, ähnlich mit ihm verfahren zu dürfen. Doch stattdessen rief die Gräfin nach einer Magd, die ein geflochtenes Körbchen hereinbrachte, das einer tragbaren Kinderwiege glich. Heraus sprang ein kleines, weißes Wollknäuel, das laut zu bellen begann, als es ihn sah, und wie besessen an seinen kniehohen Reitstiefeln emporsprang.
    „Harko?“, entfuhr es Gero gerührt, und er ging sofort auf die Knie, um den kleinen Wirbelwind ausgiebig zu kraulen. Ihm war in all dem Elend gar nicht aufgefallen, dass seine Tante den Hund von Waldenstein mitgebracht hatte.
    Als er ihr fragend in die blauen Augen blickte, lächelte sie sanft. „Deine Erlaubnis voraussetzend, habe ich den Hund für deine Mutter mitgebracht. Sie benötigt nun mehr Trost als wir alle zusammen. Er wird ihr ein aufmunternder Begleiter sein.“
    Gero bedachte beide Frauen mit einem zustimmenden Lächeln. „Eine wunderbare Idee! Und ich dachte schon, du wolltest, dass ich ihn mit nach Jerusalem nehme und ihn auf die Heiden hetze.“
    „Du willst nach Jerusalem?“ Der Blick seiner Mutter war ängstlich.
    „Vater sagt, irgendjemand muss das Heilige Land zurückerobern, also warum nicht ich? Ich habe ohnehin nichts mehr zu verlieren außer mein Leben.“ Gero grinste.
    Schon wieder quollen Juttas Augen vor Tränen über.
    „So hört doch auf zu weinen, Mutter.“ Gero war versucht, leicht ungeduldig zu werden, was er sich jedoch nicht anmerken ließ. „Schließlich habt Ihr vor meiner Flucht auch keine Einwände gegen Vaters Entscheidung, mich zu den Templern zu schicken, vorgebracht. Warum hat sich das nun geändert?“
    „Weil du inzwischen eine für meinen Geschmack ungesunde Todessehnsucht entwickelt hast, die mir großen Kummer bereitet.“
    „Versprecht mir, Mutter, dass Ihr Euch keine unsinnigen Sorgen um mich macht. Vertraut auf Gott den Allmächtigen, genau so, wie Ihr es mir all die Jahre gepredigt habt.“
    Gero war nicht sicher, ob seine Worte sie trösteten, aber was konnte er anderes tun? Er ging zu ihr und küsste ihr zum Abschied die Wange und der Gräfin die Hand.
    „Lebt wohl und bleibt gesund“, sagte er fest und drückte beide Frauen noch einmal zum Abschied. Als er sah, dass nicht nur seine Mutter, sondern auch seine Tante mehr als gerührt war, drehte er sich rasch um und wandte sich zur Tür, bevor die beiden gemeinsam in Tränen ausbrachen. Danach ging er zu Roland, der vor der Kemenate auf ihn gewartet hatte und nicht weniger gefühlvoll reagierte, aber sich besser im Griff zu haben schien als die Frauen.
    „Pass auf dich auf, Junge“, sagte er nur und gab Gero zum Abschied einen Kuss auf den Mund.
    „Worauf du dich verlassen kannst“, erwiderte Gero. „Ich verspreche dir, ich sterbe nicht eher, bis das Heilige Land wieder der Christenheit gehört“, versicherte er und wandte sich den Stallungen zu, wo bereits David, sein neues Schlachtross, auf ihn wartete, bepackt mit Waffen und einer Tasche mit persönlicher Kleidung, die er tragen wollte, bevor er den schwarzbraunen Habit eines Templernovizen erhielt.
    Als Gero wenig später durch das Burgtor ritt, schien ihm die Sonne warm ins Gesicht, und die ersten Frühlingsboten brachen durch den Schnee. Es war Anfang Februar, und wenn er seinen Zeitplan einhielt, würde er in einer guten Woche Troyes in der Champagne erreichen. Er grüßte den Wachmann mit erhobener Hand, der vor ihm salutierte. Auf dem Weg hinunter ins Tal, wo die Lieser rauschte, wagte er einen Blick zurück zur Burg und schaute auf den felsigen Festungssockel, hinter dem die Katakomben verborgen lagen. Dort hatten Lissy und das Kind nun die ewige Ruhe gefunden.
    „Wartet auf mich“, flüsterte er. „Wir sehen uns bald wieder, das verspreche ich euch.“

Kapitel III

    A m Abend erreichte Gero

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