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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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beobachtete, wie Fabius seinen eleganten Zelter sattelte.
    „Ein Geschenk meines Vaters“, erwiderte Fabius.
    Kurz darauf verabschiedeten sie sich im Hof der Komturei von den Trierer Brüdern, die ihnen Gottes Segen mit auf den Weg gaben und den Schutz der heiligen Mutter bei allem, was ihnen in Zukunft widerfahren sollte. Bis Franzien würden sie erst einmal mit dem schlechten Wetter zu kämpfen haben. Von Westen schoben sich neue Wolken herbei, die von Schneeregen kündeten. Gero versuchte sich vorzustellen, wie es im Heiligen Land sein würde, wo es nach Erzählungen seines Vaters, wenn überhaupt, nur in den Bergen schneite.
    Fabius schien mit ähnlichen Gedanken beschäftigt. „Denkst du, sie schicken uns nach Zypern?“, fragte er, kaum dass sie Lothringen hinter sich gelassen hatten. „Ich habe gehört, dass Jacques de Molay eine Truppe gegen die Mameluken aufgestellt hat und sie in Raubzügen zusammen mit Aimery von Lusignan vor der ägyptischen und syrischen Küste bekämpfen will.“
    Gero schaute erstaunt auf, während er mit seinem Hengst einem Fuhrwerk auswich. „Du scheinst wesentlich besser über solche Dinge informiert zu sein als ich. Woher weißt du das alles?“
    „Mein Vater ist als Mundschenk bei sämtlichen Empfängen des Grafen von Luxemburg dabei, und aus den Gesprächen mit franzischen Gesandten, die regelmäßig daran teilnehmen, erfährt er stets die neuesten Entwicklungen am franzischen Königshof. Kurz bevor ich abgereist bin, habe ich gehört, dass der Orden zurzeit kaum Bewerber ablehnt, selbst wenn sie noch so ungeeignet erscheinen. Sie benötigen dringend neue Soldaten, die bereit sind, selbst unter den widrigsten Umständen im Outremer gegen die Heiden zu kämpfen.“
    Gero verkniff sich die Bemerkung, dass das mit Sicherheit der Grund war, warum sich Fabius überhaupt Hoffnungen machen durfte, bei den Templern Aufnahme als Krieger zu finden.
    Nachdem sie die Nacht in einem kleinen Ordenshaus unweit von Metz verbracht und die zugefrorene Meuse zu Pferd überquert hatten, kehrten sie nicht weit von Saint Mihiel in eine Gaststätte ein. Dort wollten sie sich ein wenig aufwärmen und etwas zu Mittag zu essen. Nachdem sie die Pferde an den dafür vorgesehenen Unterstand vor dem mehrstöckigen Fachwerkhaus angebunden hatten, wunderten sie sich über die offenstehende Gasthaustür. Fabius blieb unvermittelt stehen und hob seine Hand, die in einem ledernen Plattenhandschuh steckte. Sein lauernder Blick verriet höchste Wachsamkeit.
    „Was ist?“, flüsterte Gero, der ebenfalls geistesgegenwärtig das T-Heft seines Schwertes umfasst hielt.
    Fabius legte einen Finger auf die Lippen und ging dann so vorsichtig durch den pappigen Schnee voran, dass es noch nicht einmal knirschte. „Da stimmt was nicht“, erklärte er leise, wobei er die Tür nicht aus dem Auge verlor.
    Jetzt hörte Gero es auch: ein leises Stöhnen und das kaum vernehmbare Schluchzen einer Frau. Dann war ein Scheppern zu hören und das Schlagen diverser Holztüren oder Deckel.
    Im Abstand von fünf Fuß schlichen sie in den menschenleeren Flur. Dabei zeigte Fabius nicht die geringste Angst, ja, er zog es sogar vor, das Gebäude als Erster zu betreten. Als sich niemand zeigte, rief er laut: „Wer da?“
    Im gleichen Moment stürmten vier bis an die Zähne bewaffnete Männer aus einem angrenzenden Raum heraus und versuchten, sie zu überrennen.
    Fabius stellte dem Ersten ein Bein und hielt damit auch die anderen auf Abstand. An den ungepflegten Gesichtern ihrer Gegner konnte Gero leicht ablesen, dass es sich um Gesindel handelte. Die Art, wie sie kämpften, linkisch und ohne Regeln, erinnerte Gero an seine Auseinandersetzung mit den Raubrittern in der Nähe von Waldenstein. Doch das spornte ihn nur an, den Männern mit aller Härte entgegenzutreten. Fabius erwies sich überraschenderweise als ausnehmend guter Kampfgefährte, weil er keinerlei Hemmungen besaß, ebenso hinterlistig zurückzuschlagen. Es dauerte nicht lange, bis der erste Räuber mit einer blutenden Stichwunde zu Boden ging. Gero verletzte einen Zweiten am Arm und stach einem Dritten in den Oberschenkel, wobei sich die Länge und auch die doppelt geschliffene Spitze seines neuen Schwertes zum ersten Mal bewährten. Als die Räuber erkannten, dass sie es mit geübten Schwertkämpfern zu tun hatten, zogen sie es vor, ohne ihren toten Kameraden die Flucht zu ergreifen. Dabei stürmten sie durch den offenen Hinterausgang aufs freie Feld und rannten mit

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