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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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erhobenen Schwertern davon.
    „Soll ich die Verfolgung aufnehmen und sie ihrer gerechten Strafe zuführen?“, fragte ihn Fabius, wobei der Eifer in seinen Augen keinen Zweifel darüber ließ, dass er es ernst meinte.
    „Nein, lass sie laufen“, sagte Gero, „wir sollten lieber schauen, ob sich nicht noch mehr von denen im Haus befinden.“ Auf einen Wink machte er sich zusammen mit Fabius auf, die einzelnen Zimmer der Herberge zu inspizieren, um sicherzustellen, dass sich nicht noch weitere Halunken in den übrigen Zimmern verschanzten.
    Nebenbei entdeckten sie im Hinterhof einen toten Knecht, der offenbar versucht hatte, die Schurken mit einer Holzkeule zu vertreiben. Allem Anschein nach war er dabei einem der Räuber direkt ins Messer gelaufen. Die kaum erblühte Tochter des Hauses hatte sich in den Viehstall retten können. Gero entdeckte sie unter einem Misthaufen. Naserümpfend brachten er und Fabius das völlig verstörte Mädchen zurück ins Haus, wo es erst mal ein Bad nehmen musste.
    In der Schankstube fanden sie den Hausherrn, der mit einer Beule am Kopf soeben aus seiner Ohnmacht erwachte.
    Auf der Ofenbank hockten zwei augenscheinlich entehrte Schankmägde mit zerrissenen Gewändern, die nun lauthals den Verlust ihrer Jungfernschaft beklagten.
    „Euch hat der Himmel geschickt, edle Herren“, rief der Wirt und streckte preisend die Hände zur Decke. „Ich stehe ewig in Eurer Schuld. Sagt mir, womit ich Euch belohnen kann, und ich werde es vollbringen.“
    „Ein warmes Mittagessen wäre nicht schlecht“, antwortete Gero höflich. „Falls die Diebe noch etwas übriggelassen haben“, schob Fabius hinterher.
    Dass sie genug hinterlassen hatten, um eine anständige Suppe zuzubereiten, bewies der Eintopf, der nur eine Stunde später auf dem Tisch stand. In der Zwischenzeit hatten Gero und Fabius den getöteten Räuber vom Haus aufs freie Feld geschafft, wo ihn entweder seine geflüchteten Komplizen oder die Wölfe entsorgen konnten, die zu dieser Jahreszeit gerne bis an die Häuser der Menschen kamen. Den gemeuchelten Knecht hatten sie in der Scheune aufgebahrt, auf dass er bis zu seinem christlichen Begräbnis gekühlt blieb.
    Bei einer Schüssel heißer Suppe entspannten sie sich anschließend in der Gaststube. Die Mägde hatten sich unterdessen umgezogen und sich anscheinend halbwegs beruhigt. Als der Tisch abgeräumt war und der Wirt einen zweiten Krug Wein aus dem Keller holte, sah Gero die Gelegenheit gekommen, seinem Begleiter ein paar Fragen zu stellen.
    „Um ehrlich zu sein, du hast mich überrascht“, begann er und schaute Fabius direkt in die braunen Augen. „Mit dem Schwert bist du mindestens so flink wie mit deinem Mundwerk, mein Freund“, lobte er seinen geschwätzigen Begleiter. „Ein solches Geschick hätte ich dir gar nicht zugetraut. Wo hast du so zu kämpfen gelernt?“
    „Ich hatte einen guten Lehrer“, erwiderte Fabius und senkte bescheiden den Blick. „Also denkst du auch, dass der Orden mich als Krieger aufnehmen wird, selbst wenn ich äußerlich nicht unbedingt deren Vorstellungen entspreche?“
    „Wenn sie dich kämpfen sehen, bestimmt“, erwiderte Gero und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
    Nachdem sie noch einen Becher heißen Wein getrunken hatten, verabschiedeten sie sich vom Wirt und seinem Gesinde, um ihre Reise nach Troyes fortzusetzen. Weil der Tag sich neigte und ihnen auf den Höhen der Grafschaft von Bar ein eisiger Wind entgegenschlug, fielen Gero vor Müdigkeit langsam die Augen zu. Einzig Fabius war es zu verdanken, dass er beim Reiten nicht einschlief.
    „Du hast mir noch gar nicht erzählt, warum es dich zu den Templern zieht“, wollte sein zukünftiger Ordensbruder mit sichtlicher Neugier wissen. „Tust du es aus Überzeugung für unsern Herrn Jesus oder weil du ein unerreichbares Liebchen vergessen willst?“
    Bei dem Wort „Liebchen“ verspürte Gero einen Stich im Herzen und war sofort hellwach.
    „Das geht dich nichts an“, knurrte er unwirsch.
    „Oh, dann ist es also ein Liebchen? Ich sag dir, Bruder, du hast wohl getan, dass du sie hinter dir gelassen hast. Vergiss die Frauen, und sei froh, dass es in Zukunft nur eine Braut gibt, die du umgarnen kannst. Die Heilige Gottesmutter wird dich keinesfalls enttäuschen. Sie ist eine Heilige und keine willfährige Hure, wie all die Weibsbilder, die sonst herumlaufen.“
    „Halt unverzüglich deine blöde Schnauze“, knurrte Gero und warf Fabius einen Blick zu, der an Düsternis

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