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Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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möglich zum Stadtzentrum zurück, dorthin, wo die Kathedrale Saint Marie an die Ordensburg grenzte. Kurz vor den Festungsmauern traf er zu seiner Überraschung auf Fabius und die anderen Brüder, die wohl ausnahmslos bei Marcos gewesen waren, wo für Angehörige des Templerordens der Wein auf Kosten des Hauses ging.
    „Wo kommst du denn her?“, fragte Fabius überrascht. „Ich dachte, du würdest mit Struan nachkommen. Wir haben auf euch gewartet.“
    „Der Schotte hatte wie üblich keine Lust“, log Gero und dachte sogleich an seine Buße. „Also bin ich allein los und hab euch gesucht.“
    „Und warum bist du nicht sofort zu Marcos gekommen? Ich meine, du wusstest doch, dass wir dort waren?“
    „Ich bin unterwegs aufgehalten worden.“ Gero setzte einen durchdringenden Blick auf, der Fabius klarmachen musste, dass er ihm weitere Fragen in Gesellschaft der übrigen Brüder besser ersparen sollte. Zumal Arnaud stehengeblieben war und sie belauschte. Doch bevor der Poulains dumme Fragen stellen konnte, war vor dem Tor der Ordensburg ein Aufruhr zu sehen.
    Mehrere Soldaten des Königs übergaben den Wachen einen Mann.
    „Hugo d’Empures?“ Der Name erklang aus mehreren verblüfften Mündern. Sprachlos verfolgten sie, wie Odo de Saint-Jacques am Toreingang erschien und den ausdruckslos dreinschauenden Bruder Hugo vom Kommandeur der königlichen Truppen übernahm. Im Schein der Fackeln fand zwischen den Männern ein kurzes, heftiges Wortgefecht statt. Dann ließ Odo seinen Kameraden durch ein paar Wachen abführen. Jedoch nicht ins Dormitorium der Ritter, sondern in den Kerker, wie die verwirrt dreinschauenden Novizen mit Fassungslosigkeit verfolgten.
    „Hast du eine Ahnung, was das zu bedeuten hat?“ Fabius warf Gero einen verwirrten Blick zu.
    „Ja“, gab er leise zurück. „Ich habe eine Ahnung. Aber ich werde den Teufel tun, sie hier vor dir und den anderen auszusprechen.“

Kapitel V

    N och vor dem ersten Hahnenschrei begab sich Gero in die Waschräume, um sich die verhängnisvolle Mischung aus Angstschweiß, Staub und Wardas Parfüm mit Seife und kaltem Wasser vom Leib zu schrubben. Die ganze Nacht über hatte er kein Auge zugetan, weil ihm nicht nur die vorangegangenen Ereignisse, sondern auch die Frage, ob Hugo d’Empures ihn verraten würde, den Schlaf geraubt hatten.
    Bevor Gero sich abtrocknete, zog er sein weißes Leinenhemd vom Vorabend, dem immer noch Wardas süßer Jasminduft anhaftete, durch den Waschbottich. Als er danach ins Dormitorium zurückkehrte, um seine Kutte anzulegen, wartete Fabius als Einziger auf ihn, während die übrigen Kameraden zum Waschhaus gegangen waren.
    „Seit wann reinigen wir unsere Gewänder selbst?“, fragte der Luxemburger misstrauisch, als Gero das Hemd zum Trocknen über sein Bettgestell hängte.
    „Du weißt doch etwas!“, nervte Fabius, als Gero ihm eine Antwort schuldig blieb. „Ich kann es dir ansehen.“
    „Wenn ich es dir sage, muss ich dir anschließend die Zunge herausschneiden, dich blenden und dir die Hände abhacken, um sicherzugehen, dass du es nicht auf welche Weise auch immer jemand anderem erzählst“, spöttelte Gero und fuhr fort, seinen Messergürtel anzulegen.
    „Ich ergebe mich lieber in ein solch hartes Schicksal, als unwissend zu bleiben.“ Fabius schaute ihm mit einer entwaffnenden Offenheit an. „Na los, du kannst mir vertrauen.“
    „Sagte der Fuchs und lockte das Kaninchen aus seinem Bau“, entfuhr es Gero, während er sich prüfend umschaute.
    Da niemand sonst außer ihnen in dem dreißig Betten umfassenden Schlafsaal war, entschloss sich Gero zur Flucht nach vorn. Fabius hing sowieso irgendwie in der Sache mit drin, und außerdem war er der Einzige, der ihm ein Alibi verschaffen konnte.
    „Die Soldaten des Königs haben gestern die Taverne der Engel gestürmt. Ich war mit Hugo dort, weil ich mich bei Warda für mein schlechtes Benehmen entschuldigen wollte und um sie zur Aufgabe ihres – wie man sieht – gefährlichen Gewerbes zu überreden. Mitten in unserer Unterhaltung wurden wir von einer Durchsuchung überrascht, bei der Mafalda, die Wirtin, allem Anschein nach zu Tode gekommen ist.“
    „Herr im Himmel! Du warst bei den Huren?“ Fabius schaute ihn fassungslos an. „Ich dachte, du wolltest da nicht mehr hin! Warum hast du mich belogen? Du hättest mich doch mitnehmen können!“
    „Damit du nun auch im Kerker sitzen würdest, wie Bruder Hugo?“
    Gero sah ihn verständnislos an. „Du kannst froh sein,

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