Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)
Mund lustvoll eine der hervorstehenden Brustwarzen und gab sich wie ein glückseliges Neugeborenes genüsslich dem Saugen hin. Unwillkürlich zog er seinen Kopf zurück und zwang sich, ihr in die Augen zu schauen. Sie kraulte sein verschwitztes Haar voll spürbarer Zuneigung, was die Angelegenheit für ihn nicht eben leichter machte.
»Wir treffen uns ab und an«, entgegnete Amelie ohne Nachdruck, »und haben ein paar schöne Stunden miteinander – mehr nicht.« Sie wollte vermeiden, dass sie zu fordernd klang, deshalb bemühte sie sich, ihre Ansprüche an ihn so niedrig wie möglich zu halten. Beifällig zuckte sie mit den Schultern und schenkte ihm ein möglichst unkompliziert wirkendes Lächeln.
»Und was hat das mit Liebe zu tun?« Seine Frage hatte einen provozierenden Unterton. Amelie war überrascht. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihre Absichten hinterfragte, wo er doch selbst nicht in der Lage war, bestimmte Absichten zu hegen, abgesehen von körperlicher Befriedigung.
»Was willst du hören?«, fragte sie und bediente sich damit seiner eigenen Angewohnheit, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten.
»Ich weiß es nicht«, murmelte er. »Vergiss die Frage. Es tut mir leid. Ich kann dir ohnehin nichts bieten … kein Geld, kein Zuhause und erst recht keine Ehe. Also nichts, wofür es sich für eine Frau lohnen würde, ihre Ehre aufs Spiel zu setzen … und wenn du meine Meinung dazu hören willst: Ich halte es für besser, wenn wir uns nicht mehr sehen.« Er sprach mit leiser Stimme und war sich durchaus darüber im Klaren, dass seine Überzeugung eher dem Gegenteil entsprach.
Ihr Gesicht durchfuhr ein schmerzliches Zucken, und er hätte sich ohrfeigen können, ihr keine bessere Lösung anzubieten. Diese Frau hatte ihm vor wenigen Augenblicken das schönste Erlebnis seines kargen Lebens beschert, und er hatte nicht mehr darauf zu erwidern, als dass er sie nicht mehr wiedersehen wollte.
Sie entzog ihm ihre Hand, setzte sich neben ihn und umschlang mit den Armen ihre angewinkelten Beine. Sie fror und war gleichzeitig zu erstarrt, um sich anzukleiden. Er setzte sich gleichfalls auf, rückte ein Stück an sie heran und griff hinter ihrem Rücken nach einem freien Zipfel seines Mantels, der ihnen noch vor wenigen Augenblicken als Lager gedient hatte. Mit einer fürsorglichen Geste legte er ihn um ihre schmalen Schultern, damit er sie wärmte.
Sie erwiderte seinen mitfühlenden Blick und lächelte freudlos.
»Das war’s dann wohl, Struan MacDhoughail nan t-eilan Ileach«, flüsterte sie mit resignierter Stimme.
Obwohl er sich ihr gegenüber wie ein elender Verräter fühlte, war er mehr als überrascht, dass sie seinen vollen Namen sogar in der gälischen Version aussprechen konnte, war er sich doch sicher, ihn nicht in dieser Form erwähnt zu haben.
»Was habe ich auch erwartet?«, wisperte sie und ließ den Kopf hängen. »Ich hätte wissen müssen, dass die ganze Geschichte, wenn überhaupt, nur eine einmalige Angelegenheit sein würde. Und wenn ich ehrlich bin, hab ich die Heilige Jungfrau auch nur um ein einziges Mal gebeten und nicht um ein dauerhaftes Zusammensein. Vielleicht war das ein Fehler?« Sie schaute auf, und ihr trauriges Lächeln traf auf sein zutiefst verblüfftes Gesicht.
»Du hast darum gebetet, mit mir zusammen sein zu können?«, fragte er ungläubig. Dass er es ebenso gemacht hatte, würde er hier nicht zum Besten geben, wobei er es nicht von der Hand weisen konnte. Etwas interessierte ihn noch.
»Warum?«, fragte er leise, jedoch eindeutig genug, dass sie es genauso gut von den Lippen ablesen konnte.
Tränen traten in ihre Augen. »Weil ich dich liebe, Struan, mehr, als ich es je zu glauben vermocht hätte. Ich habe dich schon hundertmal gesehen und in meinen Träumen noch viel öfter berührt. Aber seit heute bin ich mir sicher … weil ich dich liebe.« Verlegen wandte sie ihr Gesicht ab.
Für einen Moment stockte Struan der Atem. Wenn sie ihm den Boden unter den Füßen hatte wegziehen wollen, so war ihr das gelungen. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit einem solchen Bekenntnis. Und obwohl er sich verzweifelt dagegen wehrte, öffneten ihre Worte sein Herz, mehr, als er es je zu glauben vermocht hätte.
Er hob seine Hand und fasste Amelie beim Kinn. Trotz ihres leichten Widerstandes zwang er sie, ihn anzusehen. Sein Blick war unendlich zärtlich, und der darauffolgende Kuss unterstrich seine Gefühle in eindrucksvoller Weise. Sie ließ es zu, dass
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