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Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Knechte und Ordensbrüder Kisten und Säcke aus dem |50| für gewöhnlich um diese Zeit vergitterten und ständig bewachten Magazin heraus und luden sie auf einen in unmittelbarer Nähe
     aufgestellten Planwagen. Fast geräuschlos versahen die Männer ihren Dienst.
    Johan gesellte sich zu der kleinen Truppe um Gero und räusperte sich verhalten. Als sein deutscher Bruder ihn ansah, konnte
     er seine Frage nicht zurückhalten.
    »Kannst du mir sagen, was hier vor sich geht?«
    »Später. Die Sache ist ziemlich heikel«, flüsterte Gero und setzte eine verschwörerische Miene auf. »Ich werde versuchen,
     Euch soviel wie möglich an Wissen zukommen zu lassen, aber hab’ Verständnis dafür, dass ich nicht alles preisgeben kann.«
    Johan nickte wissend und verzichtete auf weitere Fragen. Er konnte sich denken, was in Gero vorging, war er doch selbst oft
     genug als Kommandoführer in Verlegenheit geraten, seine Mitstreiter nur unvollständig in die Gründe für einen Einsatz einweihen
     zu dürfen.
    Struan, der hinter Johan her ging, beteiligte sich nicht an dem Gespräch.
    Er war viel zu beschäftigt mit dem Gedanken, was Gero damit gemeint haben könnte, der Orden werde angegriffen, und was diese
     Offenbahrung für einen Einfluss auf sein eigenes weiteres Schicksal haben mochte.
    Rasch wurden ein paar Kienspäne im Scriptorium entzündet, und die Männer nahmen Aufstellung zwischen den eng stehenden Pulten.
     In wenigen Zügen erläuterte Gero den Abmarsch in den Wald des Orients, ohne jedoch auf weitere Hintergründe einzugehen.
    »Francesco, es ist deine Aufgabe, die Knappen zu unterrichten«, fuhr Gero mit gespielter Gelassenheit fort, »damit sie die
     Pferde rechtzeitig aufzäumen. Der Komtur wünscht, dass die Schlachtrösser gesattelt werden. Zudem wird uns sein Neffe begleiten.
     Matthäus soll sich um die Packpferde kümmern.«
    Der Spanier, der als Bannerträger für den Einsatz und die Fortbildung der Knappen verantwortlich war, hob fragend eine Augenbraue.
     Ihm war es bereits seltsam erschienen, dass d’Our ihn ohne weitere Erklärung zu sich gerufen und ihm den Befehl erteilt hatte,
     die Knappen in Begleitung der Sergeanten für den morgigen Abend und die darauf folgende Nacht nach Clairvaux zu entsenden.
     Warum mit Matthäus |51| ausgerechnet einer der jüngsten Knappen und dazu noch der Neffe d’Ours den Einsatzzug der Ritter begleiten würde, war ihm
     ebenso unverständlich. Es kam ihm jedoch nicht in den Sinn, die Entscheidung seines Vorgesetzten offen zu hinterfragen.
    »Abmarsch ist nach der Non. Unser Komtur wünscht, dass ein jeder seine Herkunftsnachweise mit sich führt, sobald er die Komturei
     verlässt«, erklärte Gero.
    Die Männer diskutierten verhalten, als sie auf den menschenleeren Hof hinaus traten. Es hatte leicht zu nieseln begonnen,
     und die meisten Feuer waren verloschen.
    Im Grunde genommen war Gero froh, dass niemand sein Gesicht sehen konnte. Viel länger hätte er es nicht ausgehalten, sich
     zu verstellen. Er verfluchte sein Schweigegelübde – überhaupt ergriff ihn eine elende Sinnlosigkeit, die gefährlicher war
     als jeder Kampf, den er bis heute zu bestehen gehabt hatte. Die Vorstellung, dass der Orden von König Philipps Machtgier überrollt
     werden würde, fuhr ihm wie ein Dolchstich in den Magen, so intensiv, dass ihm ein unbeabsichtigtes Keuchen entwich.
    Johan war sogleich an seiner Seite. »Geht es dir nicht gut?« Die Stimme des flandrischen Bruders war voller Sorge. Sie waren
     mitten auf dem dunklen Hof stehen geblieben.
    Bis auf Struan, der nun auch stehen blieb und sich besorgt umschaute, waren alle anderen bereits im Schlafsaal verschwunden.
    »Es ist nichts«, murmelte Gero schwer atmend und hielt sich leicht gekrümmt den Bauch. »Hab nur heute noch nichts Vernünftiges
     gegessen.«
    »Das kannst du Gisli erzählen, aber nicht mir«, erwiderte Johan unnachgiebig. »Ich habe versprochen, dich nicht zu bedrängen,
     aber ich mache mir inzwischen ernsthafte Sorgen. Dass hier etwas faul ist, sieht selbst einer, der von den Sarazenen in aller
     Gründlichkeit geblendet wurde.«
    Gero versuchte sich mühsam aufzurichten. Struan wollte ihm dabei helfen. Doch Gero entzog ihm ungeduldig den Arm. Den Blick
     nach vorn gerichtet, ging er in sichtlich steifer Haltung voran.
    Johan warf Struan einen fragenden Blick zu, aber der Schotte hüllte sich in eisernes Schweigen.
    |52| Kurz vor dem Eingang zu den Mannschaftsräumen wandte sich Gero plötzlich um. Er

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