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Das Geheimnis des Viscounts

Titel: Das Geheimnis des Viscounts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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begriffsstutzigste Mann ...", sie versuchte abermals vergeblich, ihn von sich zu stoßen und hieb ihm dann mit den Fäusten auf Brust und Arme, „den die Welt jemals gesehen hat."
    „Gewiss doch", seufzte er an ihrem Hals.
    Ihre Schläge schienen ihn nicht zu stören; vielleicht spürte er sie nicht einmal. Er riss das Spitzentuch aus ihrem Ausschnitt und senkte seinen Mund auf ihr Dekolleté. „Sag mir warum, mein süßes Weib."
    „Ich habe dich beobachtet", keuchte sie. „All die Jahre habe ich dich beobachtet. Ich habe gesehen, wie du sie angeschaut hast all diese hübschen, hirnlosen Frauen. Ich habe gesehen, wie du dir genommen hast, was du wolltest. Ich habe gesehen, wie du ihnen nachgestellt, sie umworben und verführt hast. Und ich habe gesehen, wie du ihrer überdrüssig wurdest, wie dein Blick wieder zu schweifen begann."
    Er riss an den Schnüren ihres Kleides, schob es ihr von den Schultern, zerrte ihr auch das Korsett herunter, bis ihre Brüste ganz entblößt waren. Die eine umfang er mit der Hand, die andere umschloss er mit den Lippen, saugte sie in seinen Mund.
    Sie schrie auf.
    Er hob seinen Kopf. „Sag es mir."
    Sie sah ihn an und spürte, wie ihr Mund sich zu einer Grimasse der Wut verzog. Des Schmerzes. „Ich habe dich gesehen. Ich habe gesehen, wie du sie beiseitegenommen, wie du ihnen ins Ohr geflüstert hast. Ich habe gesehen, wie du mit einer dieser Frauen verschwunden bist und wusste, dass du ihr beiwohnen würdest."
    Ihr Gesicht war wutverzerrt, heiße Tränen strömten ihr über die Wangen, brannten auf ihrer Haut, doch sie wandte den Blick nicht von ihm ab. Ernst sah er sie an, eindringlich, und ließ seine Hände zärtlich auf ihren Brüsten ruhen, kreiste sanft mit den Daumen über die harten Knospen.
    Doch sie wollte keine Zärtlichkeiten von ihm. Der Damm war gebrochen, und all die Gefühle, die sie seit Jahren unterdrückt hatte, brachen sich Bahn. Sie packte seine Schultern, schnellte empor und biss ihn ins Ohr. Jäh riss er den Kopf zurück, schnappte sie sich. Lauthals schrie sie auf, als er sie über seine Schulter warf und zum Bett hinübertrug. Ehe sie sich noch wehren konnte, war er schon auf ihr, drückte sie mit seinen Schenkeln ins Plumeau und hielt ihre Handgelenke mit festem Griff umfangen.
    Da klopfte es laut an die Tür.
    „Verschwindet!", schrie er, ohne auch nur den Blick von ihr zu wenden.
    „Mylord! Mylady!'"
    „Niemand macht diese Tür auf, verstanden?"
    „Mylord ..."
    „ Gottverdammt! Lass uns allein!"
    Beide lauschten sie den Schritten des Lakaien nach, die sich wieder entfernten. Dann beugte Jasper sich über seine Frau und leckte ihren Hals. „Sag es mir."
    Sie wollte sich aufbäumen, doch er hielt sie nieder. „All die Jahre ..."
    Er zog sich das Krawattentuch vom Hals und band ihr die Hände am Kopfende des Bettes fest. „Was war all die Jahre? Sag es mir, Melisande."
    „Ich habe dich gesehen", keuchte sie, warf den Kopf zurück und zerrte an der Fessel. Das Tuch gab nicht nach. „Ich habe dich beobachtet."
    „Hör auf, dich zu wehren", sagte er. „Du tust dir sonst noch weh, meine Süße."
    „ Ich soll mir wehtun?" Sie lachte in heller Verzweiflung.
    Er zückte ein Messer aus seiner Rocktasche und begann ihr die Kleider vom Leib zu schneiden; jeder Messerstreich, jedes Reißen des Stoffes jagte ihr wohlige Schauer über die Haut. „Sag es mir."
    „Du hast sie verführt, eine Frau nach der anderen." Oh, wie gut erinnerte sie sich, wie tief saßen Eifersucht und Schmerz, ein schrecklicher, schneidender Schmerz. Er schälte ihr das Mieder vom Leib. „Es waren so viele, dass ich aufgehört hatte, sie zu zählen. Ich konnte sie kaum noch auseinanderhalten — du etwa?"
    „Nein", sagte er ruhig.
    Er zerrte ihre Röcke herunter und warf sie auf den Boden, zog ihr auch die Schuhe aus und warf sie hinterher. „Ich kann mich nicht einmal an ihre Namen erinnern."
    „Zum Teufel mit dir." Bis auf Strümpfe und Strumpfhalter war sie nackt. Die Hände waren ihr gebunden, doch die Beine hatte sie frei. Kräftig trat sie nach ihm aus und traf ihn am Schenkel.
    Schwer fiel er auf sie, seine Hüften über den ihren. Sein Mund senkte sich wieder auf ihre Brust, seine Hand strich sacht über ihren Schoß. „Sag es mir."
    „Seit Jahren habe ich dich beobachtet", wisperte sie. Die heißen Tränen trockneten ihr auf den Wangen, und ihre Leidenschaft erwachte. Wenn er sie doch endlich berühren würde. Sie dort berühren würde. „Ich habe dich

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