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Das Geheimnis des Walfischknochens - Roman

Das Geheimnis des Walfischknochens - Roman

Titel: Das Geheimnis des Walfischknochens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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einmal zusehen, was aus ihrer Beziehung zu Erik wird.«
    Amüsiert blinzelte Arjen seiner Enkelin zu. »Hörst du? Ich bin senil und du vor Liebeskummer nicht ganz zurechnungsfähig. Wir werden auf unserer Tour ein schönes Paar abgeben.«
    Obwohl sichtlich enttäuscht über diese Zurückweisung, lächelte Anette tapfer. »Versetz dich bitte nur für einen Augenblick in meine Lage«, bat sie. »Von der Sorge einmal abgesehen, würdest du mir ganz schrecklich fehlen.«
    »Nun, Pastor Roder wird gewiss gern für Ablenkung sorgen, wenn es dir zu einsam wird. Du musst ihn nur lassen«, erwiderte Arjen gelassen. »Es wäre schade, wenn du diese Gelegenheit für Zweisamkeit nicht nutzen würdest.«
    Diese Abfuhr war dann auch für Anette zu viel. Ihr Schwiegervater, den sie mit solcher Hingabe umsorgte, wies sie nicht bloß als Reisebegleiterin zurück, sondern versuchte sie sogar an den Mann zu bringen, als wäre er ihrer Fürsorge überdrüssig.
    »Das ist sehr hart von dir gewesen … Ein solch resolutes Verhalten sind die beiden von dir nicht gewohnt, vor allem Anette nicht«, sagte Greta. Nach dem Mittagessen war Beeke kurzfristig zu sich nach Hause gefahren, weil sie angeblich die Waschmaschine angelassen hatte, während Anette nun mit Unglücksmiene durchs Haus lief.
    »Das mag sein, aber anders wäre es nicht gegangen – besonders was Anette anbelangt, deren Hilfsbereitschaft wirklich Suchtcharakter hat. Da bleibt nur noch der kalte Entzug, damit sie sich ihr Leben nicht verbaut. Die Sache mit Thomas Roder ist ernst, auch wenn sie es sich nicht eingestehen will. Wir müssen aufbrechen, solange sie noch schmollt. Oder glaubst du, es wäre für einen von uns dreien von Vorteil, nachzugeben und die Reisepläne fallenzulassen?«
    In diesem Moment lag die Entscheidung bei Greta, und zu ihrer eigenen Verwunderung fiel sie ihr nicht schwer. »Nein, du hast recht. Es wird für uns alle das Beste sein, wenn du und ich eine Weile unterwegs sind. Außerdem ist es, wie dieser Junge … dieser Ruben gesagt hat: Wenn man etwas wirklich will, dann muss man es sich nehmen. Davon einmal abgesehen, freue mich sehr auf unsere gemeinsame Zeit. Ich habe nämlich so den Verdacht, dass diese Reise noch eine Überraschung für mich bereithält – und dass du mir noch lange nicht alles über deine Beweggründe erzählt hast.«
    Arjen erwiderte ihren hoffnungsvollen Blick lediglich mit einem Lächeln.
    Somit war die Entscheidung gefallen, und nun musste Greta zusehen, dass sie aus den Kartons herausfischte, was sie für die Reise brauchte, während sie den Rest vorübergehend im Keller des Backsteinhauses verstauen würde. Erst das Klingeln des Telefons lenkte sie von ihrer Arbeit ab. Bevor sie jedoch in die Diele eilte, trat Wencke mit dem Apparat ein und hielt ihr den Hörer hin.
    »Gut, dass ich dich gleich gefunden habe«, sagte Wencke mit einem erregten Glitzern in den Augen. »Erik ist dran, er möchte dich sprechen.« Die Sprechmuschel hielt Wencke mit der Hand zu, damit Erik nicht lauschte. »Ich war extra kühl zu ihm, kurz angebunden, aber überaus höflich. Er klingt reumütig und aufgelöst – die perfekte Ausgangssituation, um ihn kräftig in die Mangel zu nehmen. Lies ihm die Leviten, halt dich nicht zurück.«
    In Gretas Magengegend setzte augenblicklich ein schmerzhaftes Ziehen ein, und ihre Hand zitterte unübersehbar, als sie das Telefon annahm. Ein Gespräch mit Erik kann ich jetzt gar nicht gebrauchen , dachte sie. Dann legte sie den Hörer auf.
    »Du hast einfach aufgelegt?« Wencke stand der Unglauben ins Gesicht geschrieben.
    »Was sollte ich sonst tun? Das Telefon unter einem der Sofakissen verstecken, weil ich nicht mit Erik sprechen will?« Erst jetzt stellte Greta fest, dass sie sich an der Scherbe eines zerbrochenen Cremetiegels geschnitten hatte, und saugte an der plötzlich heftig pochenden Wunde.
    Von solchen Nebensächlichkeiten ließ Wencke sich nicht ablenken. »Du hättest ihn wenigstens derbe beschimpfen können, bevor du auflegst. Männer, die zu Kreuze kriechen, lässt man gefälligst auch zu Kreuze kriechen. So eine verschenkte Chance! Himmel, man sollte meinen, dass du mit fast dreißig weißt, wie solche Sachen funktionieren.«
    Mit einem Seufzer blickte Greta an ihrer Schwester vorbei in den Flur, in der Hoffnung, dass dort eins der Kinder stand, doch offenbar war Wencke allein gekommen. »Du bist zu spät, die Küstenreise-Diskussion ist bereits gelaufen.«
    Verlegen zuckte Wencke mit den

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