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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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übergeschlagenen Beinen dasaß und jetzt die Haltung wechselte.
    Jensen lachte. »Natürlich nicht. Aber ich hätte doch gedacht, dass sein spezielles Interesse deine Neugier wecken würde.«
    »Hilf mir auf die Sprünge«, forderte ihn Graeme auf, während er sich zurücklehnte und die Hände über dem Bauch verschränkte.
    »Der Schatz von Loch Ness.«
    Graeme erinnerte sich, etwas darüber gelesen zu haben. »Richtig.« Es hatte ihn nicht überrascht, dass Niall sich dafür interessierte. Schon als Kind hatte er immer mit Graeme nach Schottland fahren wollen. Zum Glück hatte Nialls Mutter Vorurteile gegen die »Wildnis im Norden« gehabt, wie sie sie nannte, und ihren Sohn nie mitfahren lassen. Aber es leuchtete ein, dass er als Junge an dem Land interessiert gewesen war und als Mann begonnen hatte, es ein wenig zu erforschen. Graeme erinnerte sich jetzt, dass Niall hier sogar ein Haus hatte bauen lassen und sie alle zum Abendessen eingeladen hatte.
    »Bist du damit vertraut?«, fragte Jensen.
    »Mit der Legende des Schatzes? Aye, ich habe Geschichten darüber gehört.«
    Jensen beugte sich vor. »Und die Verbindung dieses Schatzes zu dem Königsmacher, hast du davon auch gehört?«
    Etwas regte sich im Hintergrund von Graemes Bewusstsein, aber er konnte sich an keine Erwähnung eines Königsmachers erinnern. »Es gibt so viele Theorien zum Stein der Vorsehung, aber ich habe noch nie gehört, dass er als Königsmacher bezeichnet wurde.«
    »Der Stein der Vorsehung und der Königsmacher sind nicht das Gleiche, Graeme, sondern zwei verschiedene Gegenstände«, sagte Jensen.
    »Ich will ja nicht unhöflich sein, Jensen, aber ich bin mir nicht ganz sicher, warum du diese weite Reise unternommen hast. Nur, um mich über die Forschungen meines Cousins zu informieren? Oder um über schottische Überlieferungen zu plaudern, in denen es um alte Schätze geht?«, fragte Graeme.
    »Ertrag mich noch ein bisschen länger, dann wird dies alles einen Sinn für dich ergeben, glaube ich«, sagte Jensen. Als Graeme nickte, fuhr der ältere Mann fort: »Die Legende vom Königsmacher besagt, dass jeder, der die vier königlichen Edelsteine in seinen Besitz bringt, König wird.« Jensen schüttelte den Kopf. »Die Vorstellung, dass eine bloße Legende den Anspruch Ihrer Majestät auf die Krone gefährden könnte, ist natürlich lächerlich.«
    »Natürlich«, stimmte Graeme zu, aber der Gedanke ging ihm dennoch nicht mehr aus dem Sinn. Der fehlende Dechiffrierer war angeblich zum Schutz der königlichen Familie versteckt worden; vielleicht hatte auch das etwas mit diesem Königsmacher zu tun.
    »Dennoch«, fuhr Jensen fort, »können wir nicht ignorieren, dass die Situation beunruhigend ist. Falls tatsächlich jemand versucht, diese königlichen Steine an sich zu bringen, um den Königsmacher zu vervollständigen, dann ist die Absicht hinter der Gefahr real, wenn nicht sogar die Gefahr an sich. Es gibt viele, die glauben, dass Wilhelm der Eroberer auf diese Weise, also mit Hilfe des Königsmachers, die Krone Englands an sich brachte. Natürlich haben wir keinen konkreten Beweis dafür.« Jensen schwieg einen Moment und räusperte sich dann. »Was irgendwelche sagenhaften Kräfte anbelangt, die der Königsmacher vielleicht tatsächlich besitzen mag …«
    Jensen beendete den Satz nicht. Ein anderer Mann hätte die Worte sagenhafte Kräfte möglicherweise mit Verachtung ausgesprochen, aber nicht Jensen. Im Großen und Ganzen waren die Männer von Solomon’s Wissenschaftler und Forscher. Rationale Männer. Aber sie waren auch Abenteurer. Und Graeme hatte mit eigenen Augen die verwünschten Armbänder gesehen, als sein Freund Fielding die Büchse der Pandora zutage gefördert hatte. Er war sich nur allzu gut der Mysterien bewusst, die zwischen Realität und Legende lagen.
    »Und der Schatz von Loch Ness ist einer dieser vier königlichen Steine?«, fragte er.
    »Das nehmen wir an. Angeblich werden die anderen Steine von ähnlichen Kreaturen bewacht«, sagte Jensen.
    »Du meinst das Wasserpferd«, warf Graeme lächelnd ein.
    »Allerdings.« Das war kein Spott, auch wenn ein Anflug von Zynismus in Jensens Ton mitschwang.
    Offensichtlich glaubte Jensen nicht an diese Dinge. Graeme erinnerte sich noch gut an die vielen Gespräche seiner Familie über angebliche Sichtungen des Kelpies oder Wasserpferds. Aber obwohl er so viel Zeit in den Highlands verbracht hatte, hatte er nie ein solches Tier gesehen. Er wusste allerdings, dass seine

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