Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)
Raum befanden, von dem die vielen verschiedenen Tunnel abzweigten, denn ihre Stimmen wurden lauter und ihre Worte klarer.
»Was er wirklich will, ist der Schatz von Loch Ness, der irgendwo hier sein muss«, sagte einer der Männer.
»Wir werden den Stein schon vor ihm finden«, erwiderte der andere.
Graeme streckte einen Arm aus, um Vanessa zurückzuhalten, und sie drückte sich an die Wand, um sich dort zu verbergen. »Bleib, wo du bist«, flüsterte er ihr zu und schlich näher an die Haupthöhle heran. Einen der Männer konnte er an der Öffnung eines Tunnels stehen sehen. Er hatte dunkelblondes, kurz geschnittenes Haar, und sein Ledermantel war mit dem Staub und Schmutz der Höhle bedeckt, aber das Leder hatte etwas, das Graeme merkwürdig bekannt vorkam.
Nur ein Mann, den er kannte, trug einen solchen Mantel. Anthony Braden war kein Mitglied von Solomon’s, aber Graeme wusste alles über den Mann. Er war ein Schatzjäger, dem reiche Sammler enorme Summen zahlten, um Schätze für sie zu finden, die sie wollten. Graemes Freund Fielding hatte einst auf die gleiche Weise sein Geld verdient, bevor er sich den Männern von Solomon’s angeschlossen hatte.
»Was zum Teufel tust du hier, Braden?«, fragte Graeme, als er aus dem Schatten trat. Es war riskant, sich den Männern zu zeigen, zumal er die anderen beiden nicht kannte, aber manchmal konnte die Überraschung einem auch zugutekommen.
Obwohl Braden nicht zusammenfuhr, wusste Graeme, dass sein plötzliches Erscheinen den Mann erschreckt hatte. Er drehte sich zu Graeme um und sah ihn an. Er war jünger als Graeme, wenn auch nur wenige Jahre. »Ich könnte dich das Gleiche fragen, aber deine Angehörigen leben ja in dieser Gegend, nicht?«
Graeme nickte, ohne etwas zu erwidern. Der Mann, der neben Braden stand, trat vor, und seine Hand glitt zu der Pistole in dem Halfter an seinem Bein.
»Sam, das wird nicht nötig sein. Graeme begrüßt uns nur«, sagte Braden.
Sam sah Graeme noch einen Moment lang an, bevor er die Arme über der Brust verschränkte.
Graeme hatte keine Waffe bei sich – außer den kleinen scharfen Instrumenten vielleicht, die seine Frau benutzte, um Fossilien aus dem Stein herauszubrechen. Aber das waren ja wohl kaum die Waffen eines Mannes.
Ein dritter Mann kam aus einem der Tunnel: Rodrick Fitch, ein langjähriger Geschäftspartner von Braden. Fitch war ein wenig kleiner als Graeme, aber genauso breitschultrig und stark. Er war als erfolgreicher Sportler bekannt, als Mann, der am liebsten mit den bloßen Fäusten im Boxring kämpfte.
»Ich hörte, dass der Stein der Vorsehung aus Westminster gestohlen worden ist«, sagte Braden.
»Von einem Dummkopf offenbar, der seine Zeit und Mühe damit vergeudet hat«, versetzte Graeme.
Braden machte eine angedeutete Verbeugung. »Es war mir klar, dass du das glauben würdest, statt anzuerkennen, dass du das verdammte Ding die ganze Zeit vor der Nase hattest.« Er blickte sich in der Höhle um und trat dann ein paar Schritte vor. »Wozu schleichst du eigentlich in diesen Kavernen herum?«
»Ich betreibe nur ein bisschen Höhlenforschung«, sagte Graeme.
»Was für ein Zufall. Genau das tun wir nämlich auch.« Braden lächelte. »Ist es nicht so?«, fragte er seine Begleiter.
»Ganz genau«, sagte Fitch, dessen tiefe Stimme von den Höhlenwänden nachklang.
Sams Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, das jedoch mehr wie ein Hohnlächeln aussah. »Wir sollten jetzt besser mit unserer Höhlenforschung weitermachen.«
Graeme verdeckte noch immer mit seinem Körper die Sicht auf Vanessa. Die Männer brauchten nicht zu wissen, dass sie hier war. Er hatte Braden zwar noch nie gewalttätig erlebt, aber wer konnte schon sagen, ob diese anderen beiden Männer nicht vielleicht gefährlich waren.
Aber er war es leid, um den heißen Brei herumzureden. »Was wollt ihr mit dem Schatz von Loch Ness?«, fragte er.
Bradens Augenbrauen fuhren hoch, und dann wechselte er einen Blick mit Fitch.
»Ich habe euch reden gehört«, erklärte Graeme.
»Die fixe Idee eines wohlhabenden Kunden«, antwortete Braden achselzuckend. Er betrachtete Graeme einen Moment lang, und seine Lippen verzogen sich zu einem langsamen, gedehnten Lächeln. »Hat Solomon’s seine Hunde hergeschickt, um ihn zu bewachen?« Aber er wartete keine Antwort ab. »Wir haben größere Feinde, um die wir uns sorgen müssen.« Er bedeutete Fitch, zu dem Tunnel zurückzukehren, den sie vorher schon betreten hatten, und Sam folgte ihm
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