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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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angeschossen, Liebes«, antwortete ihre Schwiegermutter. »Wahrscheinlich einer der betrunkenen Narren, die zur Feier des Tages mit ihren Gewehren herumgeballert haben.«
    »Das glaube ich nicht«, murmelte Graeme, während er mit dem Reinigen der Wunde fortfuhr. Schnell warf er seiner Mutter einen Blick zu und sah an ihren Augen, dass sie offensichtlich auch nicht glaubte, was sie sagte. Wahrscheinlich wollte sie Vanessa nur nicht noch mehr beunruhigen.
    Als das Blut entfernt war und die Wunde sichtbar wurde, atmete er erleichtert auf. Seine Mutter hatte recht; die Verletzung war kaum mehr als ein leichter Streifschuss. Genug, um zu bluten, aber nicht so tief, dass sie genäht werden müsste. Trotzdem würde Vanessa vermutlich eine Weile Schmerzen haben.
    Sie blickte blinzelnd zu ihm auf und schüttelte ungläubig den Kopf. »Du glaubst, dass jemand versucht hat, mich umzubringen?«
    »Aye«, sagte er, während er etwas von Old Mazies Heilsalbe auf die Wunde gab. Heute Nacht würde Vanessa damit zwar stinken wie die Pest, aber morgen würde sie sich schon viel besser fühlen.
    »Wahrscheinlich, weil ich den Beweis für Mr. McElroys Theorie zu seinem Fossil zu erbringen versuche«, sagte sie.
    »Ich glaube nicht, dass das der Grund ist«, versetzte Graeme schärfer als beabsichtigt. Wenn er nicht so verdammt wütend wäre, hätte er es vielleicht sogar drollig gefunden, dass sie glaubte, andere brächten das gleiche leidenschaftliche Interesse für Fossilien auf wie sie. Genug, um sie zu töten jedenfalls. Aber so, wie die Dinge lagen, war er nicht zum Scherzen aufgelegt.
    »Wer dann? Und warum?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung.« Graeme atmete durch die Nase aus, um seine Wut in Schach zu halten. Schließlich galt sein Zorn nicht ihr, und mit Gereiztheit zu reagieren, wenn sie eine berechtigte Frage stellte, war nicht fair. »Aber ich bin fest entschlossen, es herauszufinden.«
    Wenig später verließ Graeme das Zimmer, um Vanessa ein wenig Ruhe zu gönnen. Die Wunde war gereinigt und verbunden, und sie hatte ein paar Schlückchen Whisky gegen den Schmerz erhalten. Ein Streifschuss war keine große Sache, aber der bloße Gedanke, dass jemand ihr etwas antun wollte …
    Wer zum Teufel hatte versucht, sie umzubringen? Oder hatten sie auf jemand anderen gezielt? Auf ihn zum Beispiel. Er hatte direkt neben ihr gestanden, und für einen schlechten Schützen wäre es ein Leichtes gewesen, danebenzuschießen.
    Graeme machte sich auf den Weg ins Arbeitszimmer, wo er Dougal antraf, der in den Aufzeichnungen blätterte, die offen auf dem Tisch herumlagen.
    »Was suchst du?«, fragte Graeme ihn.
    Dougal blickte auf und schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich war nur …« Wieder schüttelte er den Kopf. »Vergiss es.«
    Graeme schenkte sich einen Drink ein und stürzte ihn in einem Zug herunter. Nachdem er sich noch einmal nachgeschenkt hatte, ließ er sich fluchend in einen der Sessel fallen.
    »Mutter hat mir gesagt, dass sie nicht gestorben ist«, bemerkte Dougal.
    Es war ein schwacher Versuch zu trösten, aber Graeme nickte seinem Bruder zu. »Nein. Und die Verletzung wird recht schnell verheilen. Es war kein gut gezielter Schuss, und deshalb frage ich mich, ob sie nicht vielleicht mich erwischen wollten.«
    »Dich?«, fragte Dougal und trat einen Schritt zu seinem Bruder. »Warum sollte dich jemand töten wollen?«
    »Aus einer ganzen Reihe von Gründen, nehme ich an, auch wenn mir im Moment gerade keiner einfällt.« Graeme sah seinen Bruder prüfend an, denn irgendetwas in seinem Verhalten erschien ihm anders als gewohnt. Er vermied den Blickkontakt mit Graeme und ballte entweder die Fäuste an den Seiten oder verschränkte seine Hände vor der Taille. Er war nervös, der Junge. Sehr nervös. Graeme beugte sich vor und stützte seine Ellbogen auf die Knie. »Was weißt du, Dougal?«
    Dougal runzelte die Stirn, trat dann aber zwei Schritte zurück. »Worüber? Ich weiß gar nichts.«
    »Du weißt, wer Vanessa angeschossen hat.« Graeme sprang auf und ging auf seinen Bruder zu. »So ist es doch, oder?«
    »Warum sollte ich das wissen?«, fragte Dougal, dem mitten im Satz die Stimme zu versagen drohte, und schüttelte erneut den Kopf.
    »Ich weiß nicht, warum.« Am liebsten hätte Graeme den Jungen am Kragen gepackt und geschüttelt, bis er es zugab, aber er beherrschte den Impuls. Er hatte hier keinen gewöhnlichen Verbrecher vor sich, sondern Dougal, seinen Bruder. Der Junge hatte etwas gesehen oder gehört, und nun

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