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Das Geheimnis vom Kuhhirtenturm

Das Geheimnis vom Kuhhirtenturm

Titel: Das Geheimnis vom Kuhhirtenturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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hatte ihm angeboten, ihn zu Hause abzusetzen. Der schwarze Kunststoffbezug glühte vor Hitze. Die Fenster waren bis zum Anschlag heruntergekurbelt.
    Erst nachdem sie die Konstablerwache passiert hatten, fielen die ersten Worte. Sie kamen von Ferdi: „Meinst du, die Elly kriegt bei dem Doktor Seiboldt, oder wie der heißt, raus, warum Jens psychiatrische Hilfe beansprucht hat?“
    „Glaubst du denn, das hat was mit dem Mord zu tun?“
    „Nein. Aber ich kann’s immer noch nicht glauben. Jens und ich waren doch Freunde.“
    Aha, dachte Herr Schweitzer, dieser Schuh drückt ihn also. „Du, Ferdi, mach dir nichts draus. Echt nicht. Oft wissen nicht mal die nächsten Angehörigen, wenn sich einer so einem Psycho-Heini anvertraut. Weißt du, den meisten Menschen ist es schlichtweg peinlich. Wer gibt schon gerne zu, daß er nicht mehr weiter weiß und Hilfe braucht?“
    Ferdi versank in Gedanken. Erst als Herr Schweitzer im Mittleren Hasenpfad am Aussteigen war, richtete sein Kumpel erneut die Worte an ihn: „Das meine ich nicht.“
    „Was denn?“
    „Jens war so ein … na ja, wie soll ich sagen … lustiger Mensch. Nie hätte ich daran gedacht, daß …“
    „Das gehört zur Tarnung, Ferdi. Verstehst du? Zur Tarnung.“
    „Hm. Ja. Verstehe.“
    Ferdi kuppelte den ersten Gang ein. Herr Schweitzer brauchte für die Tür zwei Versuche, ehe sie ganz zu war. Er wartete noch ab, bis der Transit gewendet hatte, dann winkte er Ferdi nach.
    Der alte Schlawiner Schmidt-Schmitt hatte es einfach mal versucht. Und voll ins Schwarze getroffen. Nun saß er mit der hübschen Doris Brenn-Scheidler in einem Weinlokal auf der Eckenheimer Landstraße im Nordend. Die Tische draußen waren leider alle besetzt gewesen. Kein Wunder, bei diesem herrlichen Wetterchen.
    Um seine nicht schwer zu erratenden wahren Absichten zu kaschieren, hatte er aufs Geratewohl einen privaten Gedankenaustausch bezüglich der unheimlichen Mordserie vorgeschlagen. Seine Kollegin war sofort einverstanden. Auch sie war solo und der Oberkommissar entsprach ihrem Anforderungsprofil. Die Weinkaraffe war zur Hälfte leer. Da der Oberkommissar die restlos langweilige Aufgabe zugeteilt bekommen hatte, den mikroskopisch winzigen Lippenstiftspuren an den Zigarettenkippen im Mordfall Heinz-Günther Sattler nachzugehen, hatte er Informationsdefizite, was den Rest betraf. „Und, Doris, hat sich aus der Spur mit derselben Schule was ergeben?“
    „Noch nicht. Auer und Sattler waren drei Jahrgänge voneinander getrennt. Zur Zeit überprüfen wir, wie Ingolf Decker ins Schema paßt.“
    „Vielleicht waren sie Freunde“, schlug der Oberkommissar vor. „Und haben sich in einem Sportverein kennengelernt.“
    „Da sind wir gerade dran. Decker, das wissen wir bereits, hat in seiner Jugend mal bei der Germania gekickt. Leider haben wir von denen noch keinen erreichen können. Der Präsident ist geschäftlich unterwegs und soll erst am Montag zurück sein.“
    „Vizepräsident, Schatzmeister?“
    „Fehlanzeige. Beide für länger im Urlaub.“
    Schmidt-Schmitt füllte die Gläser nach. „Ich weiß nicht. Meinst du, diese Spur bringt was?“
    „Nein“, antwortete Doris. „Aber momentan müssen wir für jede Kleinigkeit dankbar sein. So etwas hat’s immerhin schon gegeben. Vier Freunde teilen ein Geheimnis miteinander. Ein Überfall, eine Erpressung, irgend etwas Illegales. Und Jahre später laufen die Ereignisse aus dem Ruder und einer von den Vieren rächt sich an den anderen für was auch immer.“
    „Und den Vierten suchen wir jetzt?“
    „Falls die Fälle überhaupt zusammenhängen, wonach es überhaupt nicht aussieht. Fällt dir was Besseres ein?“
    „Klar.“ Der Oberkommissar tat, als würde er kurz nachdenken. Dann aber: „Denk an den Lippenstift. Eine Frau hat die Schnauze voll von Männern. Nach und nach bringt sie ihre Verflossenen um. Die anderen Leichen haben wir nur noch nicht gefunden, weil sie die Toten ins Essen gemischt hat.“
    „Ins Essen? Wie abscheulich.“
    „Na ja, vielleicht führt sie ein englisches Restaurant. In englischem Essen fallen Leichen nicht so auf.“
    Nun merkte auch Doris Brenn-Scheidler, daß sie gefoppt wurde. Sie lächelte. „Aber Herr Schmidt-Schmitt …“
    „Mischa. Sag einfach Mischa zu mir.“
    „Doris. Ich bin die Doris. Die nächste Karaffe zahle ich.“
    Der Oberkommissar sah ihr nach, als sie zum Tresen ging. Hm, lecker, dachte der Chauvi in ihm.
    Doch auch Doris Brenn-Scheidler hatte es faustdick hinter den

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