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Das Geheimnis von Digmore Park

Das Geheimnis von Digmore Park

Titel: Das Geheimnis von Digmore Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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deine Liebe, Mutter! Für mich blieben nur Ermahnungen und Schelte übrig. Du vermagst dir nicht vorzustellen, wie sehr ich darunter gelitten habe. Und als dir die beiden bei deinem schändlichen Plan, eine Mesalliance mit einem Kammerdiener einzugehen, auch noch halfen, da war der Bogen endgültig überspannt. Ich wusste, ich würde erst wieder ruhig schlafen können, wenn ich die beiden beseitigt hätte. Nun, es wäre mir beinahe gelungen! Beinahe.“
    Entsetztes Schweigen senkte sich über die Runde im Salon.
    Es war schließlich Lady Barbara, die als Erste die Sprache wiederfand. „Ich habe stets gedacht, du seist wie dein verstorbener Vater, Edward. Doch nun sehe ich, dass ich deinem Papa Unrecht getan habe. Er war ein unbeherrschter, grober, rechthaberischer Mann, ich bitte meine Offenheit zu entschuldigen, Lord Streighton. Doch du, mein Sohn, bist noch viel mehr als das, du bist ein feiger, skrupelloser Mörder.“
    Bei den letzten Worten war ihre Stimme gebrochen und sie schluchzte in ihr Taschentuch. Die harten Worte seiner Mutter hatten nun auch Lord Bakerfield kurz zum Schweigen gebracht – nicht jedoch seine Frau.
    „Aber wenn Edward den Brief doch abgefangen hat, wie kommt es dann, dass … diese Mrs. Jennings heute so unvermittelt auftaucht? Ich muss sagen, Sie haben die denkbar schlechteste Stunde für Ihren Besuch gewählt.“
    „Und ich muss sagen …“, und nun war jedes Lächeln aus dem Gesicht des Earls verschwunden, „langsam bin ich Ihre Unverschämtheiten leid. Meine Schwester kam, weil ich nach ihr geschickt habe.“
    Er wandte sich an Dewary, der noch geschockt über das Gehörte schweigend in seinem Sessel saß. „Dein Bursche hat seine Aufgabe, deine Tante herzuholen, mit Bravour gemeistert. Das Pferd, wie hieß es doch gleich, ach ja, Jupiter, steht jetzt allerdings im Stall von Mr. Jennings.“
    Wie nicht anders zu erwarten war, verschenkte Sir Streighton keinen Gedanken an Dewarys Pferd. „Für mich ist die Sachlage eindeutig, Mylord. Ihr Sohn, Major Dewary, ist unschuldig. Ich werde umgehend alles veranlassen, um seinen General in Spanien davon in Kenntnis zu setzen. Sie können in wenigen Tagen zu Ihrer Truppe zurückkehren, Major!“
    „Ich bin Ihnen zu außerordentlichem Dank verpflichtet, Mylord, doch ich werde nicht auf den Kontinent zurückkehren. Ich habe meinen Abschied von der Armee genommen!“
    Nun kehrte das Lächeln ins Gesicht seines Vaters zurück. „Das freut mich, das freut mich außerordentlich!“
    „Und was Ihren Neffen betrifft, Mylord, und seine Gattin …“
    „So verfahren wir, wie wir dies besprochen haben!“
    „Tatsächlich? Sie bleiben bei Ihrem Wunsch, trotz alldem, was wir heute zu hören bekommen haben?“
    Der Earl nickte. „Trotz allem, ich bleibe dabei. Es geht um die Familienehre.“
    Auf dieses Stichwort wandte Dewary sich an seinen Cousin. „Apropos Familienehre. Du hast doch heute von Familienehre gesprochen, Edward. Ich hätte da eine Frage: Warum hast du mir die Gelegenheit verschafft, aus meinem Zimmer zu entkommen?“
    „Das hatte mehrere Gründe“, begann Lord Bakerfield, der keinen Sinn mehr darin sah, die Wahrheit länger zu verschweigen, „der erste war, dass ich nicht wusste, was mein Onkel mit dir vorhatte. Ich fürchtete, er wollte dich außer Landes bringen. Glaub mir, ich wollte dich eigentlich schon gestern aus deinem Zimmer befreien, da habe ich dich allerdings dort nicht vorgefunden.“ Sein Gesicht verzog sich zu einem dreckigen Grinsen. „Doch auch wenn ich damals schon geahnt hätte, wo du dich aufhieltest, bis ins Turmzimmer hinauf, da hätte die Leiter ohnehin nicht gereicht!“
    „Zweiter Grund!“, befahl Dewary, ohne weiter auf die Worte seines Cousins einzugehen.
    „Ich wollte dich persönlich beim Friedensrichter abliefern und zusehen, wie du am Galgen baumelst. Ich hatte es erreicht, dass eine Prämie auf deinen Kopf ausgesetzt wurde, und die wollte ich mir holen.“
    Sir Streighton hob mahnend einen Zeigefinger. „Das ist so nicht ganz richtig, Mylord. Sie haben mir eindringlich geraten, eine derartige Prämie auszusetzen, ich habe diesem Wunsch jedoch nie entsprochen!“
    „Dann habe ich die Burschen aus Worthing und Umgebung ganz umsonst hierhergeholt? Ich dachte doch, ich bekäme den Großteil der Belohnung!“, beschwerte sich Lady Bakerfield. Doch diesmal beachtete niemand ihren Schmollmund.
    „Du wolltest die Belohnung doch gar nicht“, rief ihr Gatte aus, „du hattest doch deinen

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