Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)
schwarz und lila kariertes Kleid und kniehohe Schnürstiefel, aber ihr Haar ist ordentlich gelockt. Es ist wie ein Mix aus ihrem alten und ihrem neuen Look. Ihre Miene ist wachsam, als sie mit diesem komischen Blick, der gleichzeitig ängstlich und erregt wirkt, über die Einfahrt schreitet.
»Ist Lila hier irgendwo?« Sie nagt an ihrer Lippe, und ich möchte über den Zaun springen und an ihr knabbern, sie schmecken und sie so fühlen wie gestern Abend.
Ohne meinen Blick von ihr abzuwenden, nicke ich zur Garage. »Sie ist drinnen bei Ethan. Ich glaube, sie steht auf ihn.«
»Da könntest du recht haben.« Sie verstummt und scheint nachzudenken. »Ich glaube, sie hatte eben ein kleines Schockerlebnis.«
»Meinst du, dass Dean und du vor ihr ein bisschen ausgeflippt seid?«
»Hat sie dir erzählt, dass ich mit Dean geredet habe?«
»Ja, sie hat so was erwähnt.« Ich strecke ihr meine Hand hin. »Wieso kommst du nicht rüber und machst bei unserer kleinen Party mit?«
»Eine Party zu viert?«, fragt sie und bemüht sich, nicht zu grinsen, was extrem niedlich aussieht.
Ich lege einen Arm um ihre Taille, ziehe sie spielerisch zu mir und flüstere ihr zu: »Es kann auch eine Party zu zweit sein. Du musst es nur sagen.«
Mein Atem an ihrem Hals bringt sie zum Erschauern. »Nein, lassen wir es lieber bei einem Vierer.«
Ich drücke ihre Taille ein bisschen. »Mir war gar nicht klar, dass du auf perverse Spielchen stehst.«
Sie schlägt mir auf die Schulter, und ich lache. Mein Dad-Problem fühlt sich schon weniger drückend an. »Ist ja gut, war nur ein Witz, auch wenn du damit angefangen hast.«
»Das sollte ein Scherz sein.«
»Ich weiß … Ich überlege aber, heute Abend eine Party zu veranstalten.«
»Machst du das nicht jeden Abend?«
Ich sehe sie fragend an. »Hast du, abgesehen von der an dem Abend deiner Ankunft, seither eine gesehen?«
Sie runzelt die Stirn. »Nein.« Dann setzt sie sich auf den Zaun und schwingt ihre Beine hinüber auf meine Seite. »Micha, was hast du eigentlich die letzten acht Monate getrieben?«
»Dich vermisst.« Ich meide die Wahrheit, nämlich dass ich kaum etwas anderes getan habe, als nach ihr zu suchen und meiner Mom zu helfen.
Sie zieht ihr Kleid unter ihre Beine, und für einen winzigen Moment sehe ich ihren schwarzen Seidenslip. »Wo arbeitest du?«
Obwohl sie sich ein bisschen sträubt, spreize ich ihre Beine und stelle mich zwischen sie. »Ich arbeite viel mit Ethan in der Werkstatt, aber das ist nichts für die Ewigkeit. Langfristig habe ich andere Pläne, für die ich noch einiges vorbereiten muss.«
Sie stemmt ihre Hände gegen meine Brust, um mich auf Abstand zu halten. »Ich finde, dass wir die Grenzen zwischen uns nicht weiter dehnen sollten, als gut für unsere Freundschaft ist.«
»Die sind schon seit Langem aufgeweicht«, entgegne ich und streiche ihr über die nackten Beine. »Jedenfalls für mich.«
Ihre Züge verkrampfen sich. »Es sind solche Sachen, die sie verschwimmen lassen, und solche wie gestern Abend … und solche wie im Wagen.«
»Anscheinend gibt es eine Menge solcher Dinge, was meiner Ansicht nach ein Hinweis ist, dass wir zusammengehören.«
Ihre Augen werden groß, und ich ziehe mich zurück, um eine andere Taktik einzuschlagen. Sie soll lächeln und diesen gestressten Ausdruck loswerden. Ich zwicke sie in die Seite, und sie quiekt.
»Lass das«, sagt sie, wobei sie ein Lachen unterdrückt. »Du weißt doch, dass ich es hasse, gekitzelt zu werden.«
Ich streiche über ihre andere Seite, und sie windet sich, bevor sie über den Zaun kippt und rücklings im Gras landet. Mit einem Satz springe ich hinüber, doch sie rappelt sich schon wieder auf. Sie beäugt mich verärgert und geht auf die Hintertür ihres Hauses zu. Als ich sie einhole, weicht sie mir aus, blickt zur Tür und dann zum Vordereingang, der näher ist.
»Micha, ernsthaft«, warnt sie mich. »Wir sind zu alt für diesen Quatsch.«
Ich breite unschuldig die Arme aus. »Ich tue doch gar nichts.«
Ein letztes Mal wandert ihr Blick zum Haus, dann schüttelt sie den Kopf, dreht sich blitzschnell um und rennt nach vorn. Ich gebe ihr ein wenig Vorsprung, ehe ich ihr nachsprinte. Als ich um die vordere Hausecke biege, rüttelt sie am Türknauf.
Ich lache. »Abgeschlossen?«
Sie stößt einen genervten Seufzer aus und hüpft über das Verandageländer auf den Rasen. »Verdammt, Micha! Hierfür werde ich dir so was von in den Arsch treten!«
»Versprochen?« Ich laufe
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