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Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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neben dem Haus schwankt im Wind.
    »Wie es aussieht, sind sie mit dem Wagen fertig«, sage ich und löse meinen Gurt.
    »O wie doof.« Lila klatscht sich die flache Hand aufs Knie und grinst mich breit an. »Ich hatte mich so darauf gefreut, Ethan zu sehen, wie er sich tief unter die Motorhaube beugt.«
    Ich lache schnaubend. »Tja, darum ging’s mir eigentlich weniger«, sage ich schließlich. »Wir müssen ihn irgendwie aus dem Auto und ins Haus schaffen, und ich hatte auf Michas Hilfe gesetzt.«
    Lila und ich drehen uns nachdenklich zur Rückbank um.
    »Vielleicht können wir deinen Bruder fragen«, schlägt Lila vor.
    Ich blicke zu dem Porsche vor uns. »Selbst wenn wir ihn bitten, ist es fraglich, ob er uns hilft.«
    »Versuchen kann man’s ja mal.«
    »Ja, stimmt.« Seufzend schicke ich Dean eine SMS . Er antwortet nicht, aber wenige Minuten später geht die Hintertür auf, und Dean kommt barfuß und in einem Kapuzenpulli heraus. Ohne ein Wort zu sagen öffnet er die Wagentür. Lila springt heraus. Dean bückt sich ins Auto und zerrt unseren Vater nach draußen. Ich steige aus und halte ihm die Hintertür auf. Mein Dad lehnt schwer auf Dean, der ihn zum Wohnzimmersofa bringt.
    »Wo hast du ihn gefunden?«, fragt Dean mich, während er meinen Dad auf die Seite dreht, falls er kotzen muss.
    »In der Kneipe.« Ich lege Dad die Decke von der Sofalehne über, und er kuschelt sich ein wie ein Kind. »Denny hat mir geholfen, ihn in den Wagen zu schleifen.«
    Dean presst nickend die Lippen zusammen. »Dachte ich mir schon, dass er da ist, aber ich wollte nicht nach ihm suchen.«
    »Dir ist aber schon klar, dass ich noch zu jung bin und gar nicht in Bars gehen darf, oder?«
    »Und ich bin alt genug zu wissen, dass ich mit diesem Mist nichts mehr zu tun haben will.«
    Ich bin drauf und dran, ihn anzubrüllen, beherrsche mich aber und schüttele nur den Kopf.
    Dean geht zur Treppe. »Mir reicht’s. Ich habe mein eigenes Leben, um das ich mich kümmern will und muss, und dasselbe sollte für dich gelten.« Er lässt mich allein im Zimmer zurück, und mir ist elend.
    Ich würde mich gerne um mein Leben kümmern, nur weiß ich nicht, wie. Und für acht Monate nach Vegas zu verschwinden, war schon mal nicht der richtige Weg, denn jetzt bin ich praktisch wieder da, wo ich angefangen habe.
    Lila und ich beschließen, zum Mittagessen zu Larry’s Diner zu fahren, einem Drive-in. Das Fast-Food-Restaurant ist im Siebzigerjahrestil gehalten: Die Kellnerinnen fahren auf Rollschuhen zwischen den Autos herum und nehmen die Bestellungen auf. Nachdem sie das Tablett ans Seitenfenster gehakt haben, essen wir im Auto und hören dabei Musik.
    Der Regen ist ein bisschen weniger geworden, prasselt aber nach wie vor auf die Motorhaube. Wir unterhalten uns über ein paar Typen, die an den Tischen unterm Baldachin sitzen, als Lila das Gespräch in eine Richtung lenkt, die mir nicht gefällt.
    »Übrigens, wo sind Micha und du heute Morgen hingerannt?«, fragt sie, trinkt von ihrer Cola und klimpert unschuldig mit den Wimpern.
    Ich tunke eine Pommes in die Soßenschale auf der Mittelkonsole. »Nirgendwohin. Er hat mich bloß die Straße runtergejagt.«
    Lila kippt mehr Ketchup auf ihr Hähnchensandwich. »Und wieso wart ihr beide hinterher klatschnass?«
    Meine Haut kribbelt bei der Erinnerung an Micha, der sich mit mir im Gras wälzt. »Bei einem der Nachbarn ging der Rasensprenger an, als wir durch den Vorgarten liefen.«
    »Dafür, dass ihr einmal unter einem Rasensprengerregen durchgelaufen seid, wart ihr aber reichlich nass.« Sie tupft sich mit der Serviette den Mund ab. »Und du siehst jetzt gerade richtig glücklich aus.«
    Ich bemühe mich, nicht zu lächeln, und zupfe stumm die Gewürzgurke von meinem Burger.
    »Wenn du es mir nicht erzählen willst, musst du nicht«, sagt Lila.
    »Mir ist nur nicht wohl dabei, über Micha zu reden«, erkläre ich. »Ich begreife ja nicht mal selbst, wie ich zu ihm stehe.«
    »Okay, also darüber kannst du durchaus mit mir sprechen. Freundinnen reden über solche Sachen, weil sie sich gegenseitig helfen, sie klarer zu sehen.« Sie macht eine Pause und wischt etwas Fett weg, das ihr auf die Bluse getropft ist. »Hattest du überhaupt schon mal jemanden, mit dem du über alles reden konntest?«
    Ich zucke mit der Schulter und beiße von meinem Burger ab. »Micha, schätze ich, aber ich kann schlecht mit ihm über ihn reden.«
    Lila sieht mich traurig an. »Dann versuch es mit mir.«
    Ich kaue auf

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