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Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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mit den Augenbrauen. »Der Verlierer schuldet dem anderen einen Gefallen.«
    Naserümpfend blicke ich hinüber zu seiner Chevelle. »Ich bin nicht so blöd, mir einzubilden, dass ich das je gewinnen könnte.«
    Er lacht und saugt seinen Lippenring ein. »Und wenn ich dir verspreche, es dir leicht zu machen?«
    In mir regt sich ein gefährlicher Trotz. »Und wenn ich nicht will, dass du es mir leicht machst?«
    Micha ist sprachlos, was selten vorkommt. Er sieht mich ernst an, dann beugt er sich wieder vor und küsst mich. Es ist ein kurzer Kuss, der mir dennoch den Atem raubt.

Kapitel 14
    MICHA
    Am Ende machen wir ein Wettrennen nach Hause. Obwohl ich wirklich gerne den Gefallen einfordern würde, der eine Menge Dinge beinhalten würde, zu denen sie noch nicht bereit wäre, lasse ich sie gewinnen. Also schulde ich jetzt ihr einen Gefallen, und sie sagt, dass sie sich noch überlegen muss, was sie fordert. Dabei schwingt ein frecher Unterton in ihrer Stimme mit, und ich muss grinsen.
    Wir trennen uns vorm Haus, und sie verspricht, dass sie versuchen will, abends rüberzukommen. Langsam verwandelt sie sich wieder in das Mädchen zurück, das ich kenne. Aber ich sehe an ihren Augen, dass die Nacht vor acht Monaten sie bis heute verfolgt, und ich bin nicht sicher, ob sie je ganz darüber hinwegkommt.
    Es gewittert immer noch wie verrückt, was bedeutet, dass die Party im Haus stattfinden muss. Ethan und ich schleppen die nassen Fässer herein und stellen sie auf den Küchentisch. An der Wand hängt eine Nachricht von meiner Mom, dass sie erst spät nach Hause kommt.
    Ethan fängt an, in den Schränken nach Essbarem zu wühlen. »Welche Band spielt?«
    »Naomis.« Ich gehe in mein Zimmer, um mich umzuziehen und meine Gitarre zu holen. »Mach du auf, falls jemand kommt.«
    Ich ziehe ein graues T-Shirt an und darüber ein schwarzgestreiftes Hemd, zusammen mit einer schwarzen Jeans mit Nietengürtel. Dann schnappe ich mir meine Gitarre und schicke Naomi eine SMS .
    Ich: Wann kommt ihr?
    Naomi: Bald. Wieso? Gute Neuigkeiten für uns?
    Ich: Hab mich noch nicht entschieden.
    Naomi: Sag nicht ab. Das ist DIE Chance.
    Ich: Ich sage nicht ab oder zu. Bis gleich.
    Als Naomi mich im Café mit hinter die Bühne nahm, schlug sie zum ersten Mal vor, dass ich die Stelle ihres bisherigen Gitarristen übernehme und mit ihnen auf Tour gehe. Anfangs war ich begeistert. So eine Chance wünsche ich mir schon, seit ich zwölf war und mit Ethan und Dean in der Garage spielte. Dann aber dachte ich an Ellas traurige Augen und bekam Zweifel.
    Es klingelt, und ich laufe ins Wohnzimmer, um die Party zu beginnen. Für eine Nacht will ich meinen Kopf frei haben.
    ELLA
    Als ich beschließe, rüber zu Micha zu gehen, ist es dort schon ziemlich chaotisch. Autos parken auf dem Rasen, Mülltonnen sind umgekippt. Es sitzt sogar jemand auf dem Dach.
    Lila überredet mich, trotzdem hinzugehen, und wir laufen die Einfahrt hinauf. Dabei halten wir unsere Arme über die Köpfe, damit unsere Haare nicht so nass werden. Kaum erreichen wir den gedrängt vollen Eingangsbereich, weiche ich erschrocken zurück.
    »Jetzt sei nicht so ein Weichei und geh rein«, befiehlt Lila und schubst mich sanft weiter. »Ich will das toughe Mädchen sehen, von dem alle dauernd reden.«
    »Nein, willst du nicht, glaub mir«, erwidere ich. »Sie war gemein, und sie wäre niemals mit dir befreundet.«
    »Okay, dann zeig mir ein geglücktes Mittelding.« Lila hat ein trägerloses dunkelblaues Kleid und passende Schuhe an, und sie hat sich das blonde Haar zu Locken aufgedreht, die allerdings im Regen ein bisschen gelitten haben. »Man kann sich verändern, ohne seine Persönlichkeit gleich komplett aufzugeben.«
    Ich drehe mich weg von der Menge zu ihr. »Warum haben wir früher nie so geredet?«
    »Weil du es nicht zugelassen hast«, antwortet sie mit einem traurigen Lächeln.
    Sie sagt noch etwas, das im Lärm der Musik untergeht. Ich wedele mir Rauch aus dem Gesicht und gehe in die Küche. Beim Drängeln halte ich meinen schwarzen Rock fest und schaffe es bis zum Tisch. Unterwegs verliere ich Lila kurz, doch als sich die Menge etwas verteilt, kommt sie zu mir gestolpert. Dabei tritt sie versehentlich einem Jungen mit ihrem Absatz auf den Fuß.
    Fluchend fährt sie sich durchs Haar. »Hat Micha schon mal was von Klimaanlagen gehört?«
    »Wahrscheinlich hat er vergessen, sie einzuschalten!«, rufe ich über den Krach hinweg. »Warte hier, ich stelle sie an.«
    Ich quetsche mich wieder

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