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Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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Brückengeländer und sehe auf meinem Handy nach Nachrichten. Es ist nur eine da: Michas Mailboxnachricht von vor ein paar Wochen. Ich beschließe, dass es Zeit ist, sie abzuhören.
    Nachdem ich den Wählknopf gedrückt habe, halte ich das Telefon an mein Ohr.
    »Hi, Ella, ich bin’s, Micha«, sagt er ungewöhnlich nervös und seufzt. »Tja, das war eine blöde Eröffnung, also tu so, als hättest du sie nicht gehört.«
    Ich muss lächeln. Das klingt schon eher nach ihm.
    »Jedenfalls bin ich irgendwie verwirrt, weil du einfach weg bist und dich nicht meldest.« Er macht eine Pause, und ich kann Ethan im Hintergrund hören. »Genau genommen bin ich verflucht sauer. Ich weiß nicht mal, was ich sagen soll. Du bist einfach verschwunden, nach allem, was wir durchgemacht haben. Ist dir klar, dass ich halb irre geworden bin, weil ich keine Ahnung hatte, wo du bist oder ob du überhaupt noch lebst?«
    Mir wird die Brust eng. So wütend habe ich ihn noch nie erlebt.
    »Du hast einfach allen den Rücken zugekehrt, und es gibt Menschen, die dich brauchen, auch wenn du das nicht glaubst. Grady ist krank – er hat Krebs und …« Ich höre ihn zittern, als er nach Luft ringt. »Ich liebe dich immer noch … Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll, und es ist wohl sowieso zwecklos … du rufst mich ja doch nicht zurück.«
    Die Nachricht endet mit einem Klicken. So hatte ich sie mir nicht vorgestellt. Überhaupt hatte ich die Sache nie aus seiner Warte betrachtet, nie darüber nachgedacht, welche Sorgen er sich gemacht hatte. Ich schicke ihm noch eine SMS , doch wieder bekomme ich keine Antwort.
    Eine Woche ist vergangen, und immer noch habe ich nichts von Micha gehört. Er ruft weder an, noch reagiert er auf meine Textnachrichten, und bei seinem Handy springt sofort die Mailbox an. Seine Mom weiß auch nicht, wo er ist, und sie ist allmählich sehr besorgt.
    Seit ich von der Brücke zurück bin, schießen mir Bildfetzen von dem durch den Kopf, was geschah, nachdem Micha mich in jener Nacht von dem Querbalken holte. Etwas Unumkehrbares ist in der Nacht passiert, nicht mit Micha, sondern mit mir.
    Während ich auf der Veranda sitze und zu Michas leerer Einfahrt sehe, komme ich zu dem Schluss, dass wir endlich nachforschen müssen, was mit ihm los ist. Und mir fällt nur einer ein, der wissen könnte, wo er steckt. Ethan. Ich brauche Verstärkung.
    »Was wollen wir denn aus ihm rauskriegen?«, fragt Lila, als ich mit ihr zu Ethans Werkstatt fahre.
    »Wo Micha ist.« Ich parke den Wagen. »Ich glaube, dass Ethan es weiß.«
    Ihre Stirn kräuselt sich, und sie sieht zur weit offenen Halle. Ethan steht hinter einem Auto, an dem gerade gearbeitet wird, und wirft einen Schraubenzieher von einer Hand in die andere, wie andere mit einem Baseball spielen. »Aber warum bin ich hier?«
    »Weil du meine Verstärkung bist.«
    »Und was genau soll ich machen?«
    »Weiß ich noch nicht.« Nägelkauend schätze ich die Lage ein.
    Ethan trägt eine gute Jeans und ein kariertes Hemd, nicht seine Arbeitssachen. Das bedeutet, dass er jederzeit verschwinden kann, wenn er will. Was er wahrscheinlich auch tun wird, und das wiederum erschwert die Sache. Vor allem, falls Micha ihm gesagt hat, dass er mir nichts erzählen darf.
    Nun wirft er den Kopf in den Nacken und lacht über etwas, das sein Dad gesagt hat. Dann entdeckt er meinen Firebird und wird sofort ernst. Im selben Moment, in dem ich die Tür öffne, wirft er sein Werkzeug hin und läuft durch die Werkstatt. Ich renne über den Kies und stoße die Tür zum Büro auf. Lila ist ein ganzes Stück hinter mir.
    Am Empfang sitzt Mrs. Gregory, Ethans Mutter. Sie hat die gleichen dunklen Haare und braunen Augen wie ihr Sohn. Als ich hereinkomme, blickt sie von ihrer Zeitschrift auf und lächelt.
    »Ella, bist du das?« Sie steht auf, kommt hinter dem Tresen vor und umarmt mich. »Ich wusste gar nicht, dass du wieder zurück bist.«
    »Nur für den Sommer.« Ich sehe mich um. »Ist Ethan hier?«
    Sie zeigt über ihre Schulter. »Er ist eben ins Lager gegangen. Soll ich ihn holen?«
    »Ist es okay, wenn ich selbst gehe?«, frage ich höflich.
    »Ja, natürlich.« Sie tritt beiseite und lässt mich durch.
    Im Lager reihen sich Autoteile auf endlosen Regalen. Ich laufe den Gang mit den Reifen hinunter, spähe dabei links und rechts zwischen den Regalen hindurch und ertappe Ethan, wie er in einem Nebengang in die entgegengesetzte Richtung eilt. Schlitternd kehre ich um und hoffe, ihn noch vor der Tür

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