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Das Geheimnis von Islay Island

Das Geheimnis von Islay Island

Titel: Das Geheimnis von Islay Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morna Helen; Mulgray Mulgray
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murmelte, zeigten mir, wo er sich gerade befand. Moran konnte theoretisch wenige Meter von mir entfernt stehen. Wo war er? Eine Minute später wusste ich es.
    Vom Tor aus rief er gereizt: »Wie lange soll das noch dauern, verdammte Scheiße?«
    Nach einer langen Pause kam ein erleichtertes: »Ich glaub, das sind sie, Chef.«
    Morans leichte Schritte kamen am Ende meiner Reihe vorbei.
    »Überprüf die Nummern, die ich vorlese.«
    Ich zählte mit. Zehn Fässer … Wenn sich Moran für so wenige interessierte, musste jedes davon ein hübsches Sümmchen wert sein.
    »Was ist mit dem hier, Chef? Sieht ziemlich alt aus, oder?«
    »Klappe, Rick. Schnapp dir den Gabelstapler und halt die Fässer vor dem Tor bereit, damit ihr sie in die Lieferwagen packen könnt. Len wird dir helfen. Und pass auf, dass ja keine Fässer runterfallen. Falls es irgendwelche Probleme gibt« – sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass es besser keine geben sollte –, »dann erreichst du mich im Haus.«
    Erneut kamen Schritte an meiner Reihe vorbei. Wenig später schlug eine Autotür zu, dann knirschten Reifen auf dem Kies. Für mich eine kurze Atempause, nicht mehr. Sobald Moran auf Allt an Damh war, würde er meine Flucht bemerken.
    »Scheißkerl.« Mit weiteren ausgesuchten Komplimenten an seinen Chef eilte Rick vorbei.
    Noch bevor seine Schritte draußen verklungen waren, erhob ich mich aus meinem engen Versteck. Ich hatte genug erfahren, und so riskant es auch war – wenn ich mich nicht jetzt aus dem Staub machte, böte sich die nächste Chance erst wieder, nachdem die Transporter mit ihrer wertvollen Fracht abgefahren waren.
    Ich ignorierte meine verkrampften Muskeln, rannte zum Tor und spähte hinaus. Aus der offenen Tür der Brennerei auf der anderen Seite des Hofs drangen Stimmen. Hinter einem niedrigen Bau zu meiner Linken ließ jemand einen Motor an. Jetzt oder nie. Ich duckte mich und rannte los. War ich erst um die Ecke der Lagerhalle, konnte mich niemand mehr sehen, und ich hatte es geschafft.
    Ich schaffte es nicht. Nur wenige Meter vor dem Ziel hörte ich hinter mir jemanden ärgerlich rufen. Ich sah mich nicht um, sondern rannte einfach weiter. Der Müll aus Fassdauben und zerbrochenen Fässern zwang mich, mein Tempo zu drosseln, als ich an der Seite der Lagerhalle entlanglief und dabei versuchte, die Stelle im Gebüsch wiederzufinden, an der ich das Fahrrad abgestellt hatte. Ich wusste ungefähr, wo, doch –
    Ich hätte besser darauf achten sollen, wo ich hintrat. Mein Fuß blieb an einer hochkant im Boden steckenden Daube hängen. Ich fiel der Länge nach hin und lag völlig außer Atem da. Mein Kopf war um Haaresbreite neben einem der Fässer mit den Eisenreifen gelandet. Ich rappelte mich hoch, doch kaum trat ich mit dem rechten Fuß auf, fuhr mir ein stechender Schmerz durch den Knöchel.
    Ich warf einen verzweifelten Blick zurück auf die Ecke der Lagerhalle. Morans Männer mussten jeden Moment dort auftauchen. Die offene Seite des zersplitterten Fasses war nur ein paar Fuß von der Wand entfernt. Wenn ich hineinschlüpfte, hatte ich vielleicht eine Chance. Ich machte ein paar schmerzhafte Schritte und hatte mich gerade verkrochen, als ich aus großer Nähe stampfende Schritte und dann eine Salve Flüche hörte.
    »Kann den Mistkerl nicht entdecken. Der ist abgehauen.« Len stand direkt neben dem Fass.
    Wieder eilige Schritte, und Rick entgegnete keuchend: »Lass gut sein, Len. Der kommt nicht wieder, und wir müssen noch all diese Scheißfässer auf die Transporter laden. Wenn wir das Boot verpassen, landen wir beide bei MacNab im Bottich.«
    »Meinst du, ich sollte den Chef anrufen und ihm sagen, dass jemand hier rumgeschnüffelt hat?«
    Noch eine Salve Flüche. »Du bist ja noch dämlicher, als ich dachte, Len. Du hast den Chef doch gehört. Der – will – keinen – Ärger. Muss ich es dir buchstabieren? Wir haben Mist gebaut, indem wir den Kerl nicht geschnappt haben, und wer Mist baut, ist tot. Also halt gefälligst die Klappe. Ich will dem Scheißkerl nicht noch mal auf die Füße treten.« Ihre Stimmen entfernten sich.
    Ich wartete, bis ich hörte, wie sie mit dem Gabelstapler die Fässer aus der Lagerhalle holten, bevor ich in die Richtung zurückhumpelte, in der ich das Fahrrad vermutete. Ich brauchte eine Weile, um es zu finden. Dass ich über diese Daube gestolpert war, hatte mir wahrscheinlich das Leben gerettet.
    Da ich nur mit dem gesunden Fuß ins Pedal treten konnte, kam ich nur langsam voran. Bis ich

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