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Das Geheimnis von Islay Island

Das Geheimnis von Islay Island

Titel: Das Geheimnis von Islay Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morna Helen; Mulgray Mulgray
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Eddie.
    »Der große Bottich mit Maische. Dann wird er nicht gefunden, bevor der Behälter ausgeleert wird.«
    »Das sollte dem Whisky reichlich Körper verleihen. Körper – schnallst du’s?«
    »Nicht schlecht, Eddie.«
    Sie lachten alle.
    Ich hörte, wie sich die Räder des Handwagens quietschend dem Ende meiner Reihe Fässer näherten. »Weiter passt der hier nicht durch, Chef.« Dann wurde ächzend etwas Schweres über den Boden geschleift. »Zentnergewicht, der Kerl!«
    Sie hatten noch jemanden getötet, aber wen? Ich wusste, was Moran mit »Fermenter« meinte – darin befand sich eine Mischung aus Gerstenkörnern und erhitztem Wasser, die mithilfe rotierender Schaufeln gerührt wurde. Die perfekte Art, ein Mordopfer zu entsorgen. Abgesehen von der verzögerten Entdeckung würden die von den Schaufeln verursachten Verstümmelungen es stark erschweren, wenn nicht unmöglich machen, den Todeszeitpunkt zu bestimmen.
    Das Gesicht an das Holz eines Fasses gedrückt, lag ich im Dunkeln und hatte den Geruch feuchter Erde in der Nase, der sich mit dem von Sherry und reifendem Whisky mischte – der sogenannte »Anteil der Engel«, der aus den Fässern verdunstete.
    Das Quietschen des Handwagens erreichte nun genau die Höhe meiner Fässerreihe. Zum denkbar ungünstigsten Augenblick kribbelte plötzlich meine Nase. In Panik hielt ich sie mit Daumen und Zeigefinger zu und presste die Lippen zusammen. Wenn es mir nicht gelang, dieses Niesen zurückzuhalten, würde meine Leiche sich zu der anderen im Bottich gesellen. Als der Drang endlich nachließ, stand mir der Schweiß auf der Stirn.
    Räder knirschten über Kies, der Handwagen wurde über den Hof zur Brennerei gerollt. Eine Tür schlug zu, dann herrschte Stille. Vorsichtig hob ich den Kopf und spähte über die Fässer. Das helle Quadrat des offenen Tors war ein gutes Stück entfernt, und wenn ich mein Versteck aufgab, war die Gefahr groß, dass mich irgendjemand, der auf die Halle zukam, entdeckte. So harrte ich aus, bis ich Morans Wagen wegfahren hörte, und selbst dann war ich mir noch nicht sicher, ob die Luft wirklich rein war. Ich konnte nicht einfach darauf spekulieren, dass Eddie und der andere Schläger, Eddies Klon, mitgefahren waren. Außerdem war der Mann, der Moran von der Brennerei aus angerufen hatte, vermutlich immer noch da, vielleicht auch noch andere. Ich ging hinter meinem Fass wieder in die Hocke und wartete.
    Und das war gut. Ohne jede Vorwarnung hörte ich, wie Moran irgendwo vorne am Tor sagte: »Die Fässer, die wir brauchen, sind mit diesen Zahlen markiert.« Raschelndes Papier. »Keine Ahnung, wo genau die sind. MacNab hätte es uns sagen können. Falls dein kleiner Fehler, Rick, dazu führt, dass wir das Boot verpassen …« Es klang nach einer Drohung.
    »Ich musste ihn umlegen.« Ricks Stimme klang eingeschüchtert. »Er hatte gesehen, dass du den Bestimmungshafen im Schiffsfrachtbrief geändert hattest. Er meinte, nur weil deine Unterschrift drauf ist, wär’s noch lange nicht legal. Der wollte uns die Zollfahndung und die Bullen auf den Hals hetzen.«
    »Spar dir dein Gejammer und beweg deinen Arsch. Die Fässer, die wir suchen, lagern hier seit fünfzig Jahren. Die müssen verfärbt sein und anders als die übrigen aussehen.«
    Ich konnte unmöglich erkennen, ob die Fässer neben mir alt und nachgedunkelt waren. Mit klopfendem Herzen und schweißnassen Händen kauerte ich mich zusammen.
    »Das Licht ist scheiße. Wie sollen wir –«
    »Hol die Taschenlampe aus dem Auto, du Idiot.«
    Bemüht, seine Haut zu retten, eilte Rick mit knirschenden Schritten über den Kies zum Wagen, dann schlug eine Tür zu. Schneller, als mir lieb sein konnte, bewegte sich auf der anderen Seite des Gangs ein starker Lichtstrahl langsam über die Fässer hinweg. Es war nur eine Frage der Zeit, bis mich der Strahl erfassen würde. Ich drückte mich noch tiefer in mein Versteck.
    »Fang hinten an, du Clown! Da sind höchstwahrscheinlich die ältesten Fässer. Wenn wir das verdammte Boot verpassen, wirst du dafür büßen!«
    Das Gesicht auf die Unterarme gelegt, kauerte ich auf der feuchten Erde. Selbst wenn sie in den dunklen Zwischenräumen auch nur einen helleren Gegenstand entdeckten, würden sie nachsehen, was es war. Auf dem Betonboden des Gangs kamen Schritte näher, waren jetzt auf meiner Höhe, gingen weiter. Ich merkte, dass ich die Luft angehalten hatte, und atmete langsam aus.
    Die Flüche, die Rick an der Rückseite der Lagerhalle vor sich hin

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