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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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bis sie etwas findet … oder bis Adam kommt”, sagte Matt ausweichend. Dann gab er Riley erneut die Sporen, ohne sich zu erkundigen, in welche Richtung sie geritten war, noch hielt er Ausschau nach Hufspuren auf dem Boden. Aber er ahnte ohnehin, wo er sie finden würde.
    Auf dem Weg zu der Stelle, wo er Darcy beim letzten Mal getroffen hatte, überlegte Matt kurz, ob Clint oder Carter, beides unverbesserliche und für viele Frauen unwiderstehliche Schürzenjäger, wohl Chancen bei ihr hätten. Es war lange nicht vorgekommen, dass sie sich wegen einer Frau in die Haare bekommen hatten. Doch der Gedanke tat weh, und so schob er ihn umgehend zur Seite.
    Als Matt den umgestürzten Baumstamm, auf dem Darcy gesessen hatte, erreicht hatte, sah er Nellie mit angstgeweiteten Augen zitternd im Wasser stehen. Von Darcy selbst keine Spur.
    Eine Sekunde später hörte er ein Geräusch. Ein Ächzen. Es kam aus Richtung der alten Eichen. Er schaute hin, erst ein und dann ungläubig noch ein zweites Mal und stieg schließlich, ohne Darcy aus den Augen zu lassen, vom Pferd.
    Sie kauerte auf allen vieren und buddelte mit bloßen Händen und einem Stein wie besessen in der Erde. Er ging auf sie zu, aber sie war zu vertieft, um ihn zu bemerken.
    “Darcy?”
    Ohne auf ihn zu reagieren, stieß sie einen triumphierenden Schrei aus und reckte gleich darauf im grauen Licht der Abenddämmerung einen Totenschädel in die Höhe.

6. KAPITEL
    S ie hatte ihn gefunden! Sie hatte Recht behalten! Und dieses Gefühl tat ihr gut.
    “Darcy!”
    Jetzt erst drang der Ruf in ihr Bewusstsein, und vor Schreck ließ sie fast den Schädel fallen. Sie drehte sich um, noch zu gebannt von ihrem Fund, um sich über Matts Gegenwart zu wundern.
    “Matt! Das ist er!” sagte sie enthusiastisch, doch sein Blick sagte ihr, dass er ihre Freude nicht teilte.
    “Was zum Teufel machen Sie da?” fragte er.
    “Matt, das ist der Schädel – der Schädel der jüngeren Schwester. Die Geschichte ist wahr. Amy ist wirklich von ihrer älteren Schwester ermordet worden.”
    “Legen Sie ihn auf der Stelle hin”, befahl er barsch.
    Verwirrt schaute sie ihn an.
    “Hinlegen, verflucht noch mal, legen Sie ihn sofort hin!”
    Langsam befolgte sie seinen Befehl. “Was um alles in der Welt ist los mit Ihnen?” fragte sie. “Ich habe diesen verfluchten Schädel gefunden. Jetzt können wir ihn bei den übrigen sterblichen Überresten bestatten. Wir müssen es einfach tun, wenn die Seelen Frieden finden sollen.”
    Er kniete sich neben sie hin und betrachtete den Totenschädel, der jetzt auf der frisch aufgeworfenen Erde lag. Er berührte ihn nicht und schaute sie gleich darauf wieder an. “Fassen Sie ihn bloß nicht an.”
    “Aber …”
    “Das ist ein menschlicher Schädel. Und ich bin der Sheriff.”
    Sie schaute ihn ungläubig an. “Aber dieser Mord ist vor mehr als zweihundert Jahren passiert. Was haben Sie vor – wollen Sie jemanden verhaften?”
    “Woher wissen Sie das?”
    “Was meinen Sie damit, woher ich das weiß? Sie kennen die Geschichte genauso gut wie ich.”
    Er wischte ihre Empörung mit einer Handbewegung weg. “Sind Sie jetzt auch noch eine Knochenexpertin, Miss Tremayne?”
    Wut stieg in ihr auf, gepaart mit dem Gefühl absoluter Hilflosigkeit. Verdammt, er wusste es. Er wusste es genauso gut wie sie, dass dieser Schädel schon seit einer halben Ewigkeit da in der Erde lag. Und doch spürte sie an seiner angespannten Körperhaltung, dass er es nicht wahrhaben wollte, dass er die Geschichte, die man sich erzählte, nicht glauben wollte, genauso wenig wie er jemals zugeben würde, dass sie eine übersinnliche Wahrnehmungsfähigkeit besaß.
    “Schon gut. Der Schädel gehört Ihnen. Was werden Sie damit tun?” fragte sie in besänftigendem Ton.
    “Ich werde dafür sorgen, dass auf angemessene Art und Weise mit ihm verfahren wird.”
    “Er gehört einem armen unschuldigen jungen Mädchen, das von einem nahe stehenden geliebten Menschen, dem sie vertraute, brutal ermordet wurde. Angemessen heißt, ihn mit ihren anderen sterblichen Überresten zu bestatten”, sagte Darcy, schon wieder gereizt.
    “Und Sie können mir garantieren, dass der Schädel von ihr stammt, ja?” fragte er ebenso ungehalten.
    “Ja.”
    “Nun, das lässt sich aber nun mal nicht mit unseren Gesetzen in Einklang bringen.”
    “Machen Sie sich nicht lächerlich.”
    “Ich erledige nur meinen Job.”
    Darcy stand auf und wischte sich ihre mit Erde beschmierten Hände an der Hose

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