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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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Familienlebens verantwortlich wie die Affäre zwischen seinem Vater und dieser Sian Thomas. Aber natürlich war es die Untreue seines Vaters, die letztendlich die Ehe seiner Eltern zerstörte und damit auch die drei Brüder ins Unglück stürzte.
    Am liebsten wollte Lucan sich von all diesen Dingen fernhalten. Mulberry Hall , seinem Vater, dem Adelstitel und vor allem von Sian Thomas. Dieser Frau hatte sein Vater das Glück der gesamten Familie geopfert.
    Nach der Scheidung und nachdem die Zeit schon einige Wunden geheilt hatte, ermunterte Alexander seine Söhne dazu, Sian Thomas einmal persönlich kennenzulernen. Ein Vorschlag, der an allen dreien schlicht abprallte. Keiner von ihnen war bereit, sich in die Nähe der Frau zu begeben, die ihre Eltern auseinandergebracht hatte.
    Heimlich warf er Lexie einen düsteren Seitenblick zu. Sie starrte aus dem Fenster und schien die weiße Winterwelt außerhalb von Londons Stadtgrenze zu bewundern. Es hatte gerade erst frisch geschneit, und die Landschaft glich einem Postkartenmotiv. Zumindest waren die Straßen gründlich geräumt worden, aber über den Wiesen und Feldern ruhte eine dicke Schneedecke. Es sah traumhaft aus, wie in einem Wintermärchen.
    Plötzlich drehte Lexie den Kopf und sah Lucan mit ihren strahlend blauen Augen an. „Alles sieht so viel besser und sauberer aus, wenn es zugeschneit ist, oder?“
    „Als würde man Tipp-Ex über die Brüche des Lebens schütten in der Hoffnung, dass niemand die Fehler bemerkt.“
    Sein deprimierter Ton ließ sie aufhorchen. „Aber so muss es doch nicht zwangsläufig sein.“
    Er seufzte gedehnt. „Sag jetzt nicht, du gehörst zu diesen Leuten, deren Glas nicht halb leer, sondern immer halb voll ist!“
    Treffer, dachte sie. „Besser, als zum Zyniker zu werden.“
    „Ich bezeichne mich lieber als Realisten.“
    „Das ist nur ein höflicher Ausdruck für einen zynischen Menschen“, erklärte sie überzeugt.
    „Ich halte Höflichkeit nicht gerade für eine deiner Stärken“, bemerkte er und warf ihr einen eindeutigen Blick zu.
    „Das Kompliment kann ich zurückgeben!“, zischte sie.
    „Stimmt.“
    „Könnte es sein, dass wir uns endlich einmal einig sind?“, fragte Lexie ironisch.
    „Ungewöhnlich, aber ich würde fast Ja sagen“, gab er scheinbar nachdenklich zurück.
    „Kaum zu glauben.“
    „Ja, kaum zu glauben“, wiederholte er trocken und schüttelte leicht den Kopf. „Das wird eine lange Fahrt, Lexie. Nur um die Zeit zu vertreiben, warum erzählst du mir nicht ein bisschen von dir und deinem Leben?“
    Erschrocken setzte sie sich auf. Lucan wollte mehr über ihr Leben wissen? Damit begab sie sich auf verflixt dünnes Eis. Was sollte sie ihm denn alles anvertrauen? Wer ihre Eltern waren? Ihre Großmutter?
    Jeder Bereich ihrer Existenz war ein Minenfeld voller Tatsachen, die Lucan letztendlich alle dazu bringen würden, seine Übergangsassistentin an Ort und Stelle aus dem Wagen zu werfen!
    Nervös leckte sie sich über ihre trockenen Lippen. „Warum fängst du nicht an?“
    Das schien ihm auch nicht zu gefallen. „Wir können auch etwas Musik hören“, brummte er und fummelte am Autoradio herum.
    Erleichtert atmete Lexie aus und sah wieder aus dem Fenster. Er sprach also ebenso ungern über sich selbst wie sie. Gut zu wissen.
    Aber was hatte er für Gründe, so zurückhaltend zu sein? Sein Leben als bekannter Multimillionär dürfte doch so etwas wie ein offenes Buch sein. Aber offenbar gab es da noch ein paar private Geheimnisse, die er sich bewahrt hatte. Auch gut zu wissen.
    Seine Verschlossenheit weckte ihre Neugier. Möglicherweise ging es ja um eine bestimmte Frau?
    Verstohlen sah sie ihn durch ihre dichten Wimpern hindurch an. Seine Haare könnten wirklich einen Tick länger sein, dann würde er richtig heiß aussehen! Das Gesicht war perfekt, auch wenn der ewig starre Ausdruck ihm nicht gerade schmeichelte. Und dann dieser kräftige, athletische Körper …
    Oh nein! Entsetzt presste Lexie sich in ihren Sitz. Sie hatte Lucan nur einmal sehen wollen, um festzustellen, ob er wirklich so skrupellos und unmenschlich war, wie sie sich ihn vorstellte. Lucan sexuell anziehend zu finden, gehörte definitiv nicht zu ihrem Plan!
    Genauso wenig hatte sie vorgehabt, mit ihm für zwei Tage aufs Land zu fahren.
    „Was magst du für Musik?“
    Hastig blinzelte sie ein paarmal und wandte sich dann wieder Lucan zu. „Klassik, zum Beispiel.“
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Wirklich?“
    „Ja,

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