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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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wirklich“, bekräftigte sie scharf. „Hast du geglaubt, jemand wie ich hört nur Hardrock?“
    „Ganz und gar nicht. Ich bin lediglich überrascht, dass wir den gleichen Musikgeschmack teilen. Das ist schon alles.“ Diese Dame war ziemlich reizbar, wie er fand.
    Schweigend schaltete Lucan das Radio ein, und Mozart erklang.
    Ausgerechnet Mozart! Der Lieblingskomponist ihrer Großmutter. Früher hatte Lexie des Öfteren einen Teil ihrer Sommerferien bei Nanna Sian verbracht, während ihre Eltern zu Hause beide zur Arbeit gehen mussten. In dieser Zeit lief in der Küche ihrer Großmutter beinahe ausschließlich Mozart auf dem CD-Player.
    In dieser Küche kochte Sian noch heute, und sie befand sich nur eine halbe Meile von Lexies Zielort entfernt. Augenblicklich wurde Lexie wieder übel, und ihre innere Aufregung wuchs rasant.
    „Vielleicht sind die Schäden am Haus ja halb so schlimm, und wir können schon morgen wieder in die Stadt zurückfahren“, sagte Lexie laut, um sich mit ihrem eigenen Optimismus aufzuheitern.
    Irritiert kniff Lucan die Augen zusammen. Sie klang ja beinahe verzweifelt, dabei sollte sie doch nur zwei Tage mit ihm in Gloucestershire verbringen. War das tatsächlich schon zu viel verlangt? Lag es an ihm persönlich? Nein. Wahrscheinlich wartete in London jemand auf Lexie, zu dem sie so schnell wie nur irgend möglich zurückkehren wollte.
    Beide Szenarien gefielen Lucan überhaupt nicht, und seine Stimmung näherte sich dem Nullpunkt.
    „Vielleicht ist es aber auch schlimmer als erwartet, und wir müssen spontan eine ganze Woche bleiben“, antwortete er, nur um Lexie tüchtig zu erschrecken. Zufrieden bemerkte er, wie es in ihren hinreißenden Augen kurz flackerte, doch dann hatte sie ihre Fassung wiedererlangt. „Hast du private Verpflichtungen, die nun unter deiner Abwesenheit leiden?“, erkundigte er sich unbeholfen.
    „Private Verpflichtungen? Wie meinst du das?“
    „Na, einen Ehemann eben. Oder einen festen Freund.“
    „Nein, habe ich nicht.“
    Lucan entspannte sich etwas. „Aber du bist doch bestimmt schon früher mit einem Vorgesetzten geschäftlich unterwegs gewesen?“
    „Nun, ich … ja, sicher!“, stammelte sie nervös. „Ich meine … schließlich soll ich bei dir nur für drei Tage einspringen.“
    „Deine Agentur hat bestimmt Verständnis für eine unerwartete Notsituation“, argumentierte Lucan.
    „Da wäre ich mir nicht so sicher“, widersprach sie schnell.
    Ihr Verhalten kam Lucan immer merkwürdiger vor. Verdammt, hatte sein Jahr nicht schon schrecklich genug angefangen?
    Mühsam riss er sich zusammen. Es war nicht fair, seine schlechte Laune allein auf Lexies Haltung ihm gegenüber zu schieben. Die Aussicht, so bald wieder sein ungeliebtes Elternhaus betreten zu müssen, lastete schwer auf ihm und trübte seine Urteilskraft. Ansonsten hätte er Lexie schon längst energisch in ihre Schranken gewiesen.
    Andererseits wusste Lucan gar nicht, welchen Platz er ihr eigentlich zuweisen sollte. Sie war keine gewöhnliche Assistentin, wie er sie bisher erlebt hatte, und er hielt nicht die notwendige Distanz ein, die zwischen Chef und Angestellter herrschen sollte. Also: wie weiter verfahren?
    Vor seinem inneren Auge entstand ein Bild, wie Lexie sich splitternackt auf seinem Bett rekelte und wie ihre langen schwarzen Locken über die weichen Kopfkissen fielen. Er sah seine eigene Hand, die über Lexies makellose Haut wanderte, und er wollte mit seinen Lippen an ihren …
    Hektisch rückte er sich auf seinem Fahrersitz zurecht und atmete tief durch. Die Lust war ihm zu Kopf gestiegen, und nicht nur dorthin! „Ich denke, ich habe mich bereits mehrfach klar ausgedrückt“, begann er schroff. „Deine persönlichen Belange sind in diesem Zusammenhang wirklich nebensächlich.“
    Empört schüttelte sie den Kopf. „Was für eine selbstsüchtige Einstellung. Kein Wunder, dass Jessica Brown so mir nichts, dir nichts ihre Sachen gepackt hat und auf und davon ist!“
    Sein Lächeln war hart. „Leider bist du im Augenblick nicht in der Position, dir dasselbe zu leisten.“
    „Ach nein?“, provozierte sie ihn, nur um zu widersprechen. Dieser Mann regte sie unheimlich auf. Er war ein überhebliches, dreistes Scheusal!
    Und so attraktiv, dass ihr buchstäblich der Atem stockte … Das würde ihr während der nächsten zwei Tage ganz sicher keine Hilfe sein!

4. KAPITEL
    „Da wären wir“, seufzte Lucan und beugte sich noch einmal in den Geländewagen, um seine schwere

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