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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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Jacke hinter dem Fahrersitz hervorzuholen. „Und?“
    Lexies Herz raste wie wild, als sie vor der imposanten Fassade von Mulberry Hall stand und den Kopf in den Nacken legte. Majestätisch erhob sich das Haus über die Ländereien von Stourbridge. Zwar kannte Lexie sich hier bestens aus, aber das durfte sie Lucan gegenüber keinesfalls zugeben.
    Herausfordernd sah sie ihn an. „Und was?“
    Er machte einen leicht amüsierten Eindruck, doch sein Sarkasmus war nicht zu überhören. „So wie ich dich bisher erlebt habe, hast du doch an fast allem, was du hörst oder siehst, etwas auszusetzen.“
    Mit ausdruckslosem Gesicht wandte Lexie sich wieder dem Gebäude zu. „Ich wette, die Stromrechnungen für dieses Anwesen hier sind enorm.“
    Sein helles Lachen kam vollkommen unerwartet. Vor allem für Lucan. In nur wenigen Stunden hatte diese Frau es geschafft, ihn mehrfach aus der Reserve zu locken und zum Lachen zu bringen. Dabei war er für seine grimmige Verschlossenheit bekannt und nicht für einen ausgeprägten Humor.
    „Sollen wir reingehen?“, schlug Lexie vor und riss Lucan damit aus seinen Überlegungen.
    Er nickte. „Zeit, sich das Elend mal anzusehen.“ Schon von hier aus konnte man einen Zipfel dunkelblauer Plastikplane erkennen, mit der die Beschädigung an der westlich ausgerichteten Mauer notdürftig abgedeckt worden war. „Aber pass gut auf! Ich möchte nicht, dass du stolperst und dir ein Bein brichst.“
    Stirnrunzelnd sah sie zu ihm hoch. „Weil ich dich sonst verklagen könnte?“
    „Gemessen daran, wie das neue Jahr bisher für mich gelaufen ist, besteht diese Möglichkeit durchaus.“ Automatisch streckte er die Hand aus, um Lexie zu stützen, die auf den vereisten Eingangsstufen auszurutschen drohte. Für einen kurzen Augenblick war eine Berührung unvermeidlich.
    Lexie keuchte, als sie plötzlich an Lucans warmem Körper lehnte. Seine Brust und sein flacher Bauch waren hart, genau wie seine kräftigen Beine. Die Umgebung unter der grellweißen frischen Schneedecke wirkte mit einem Mal beklemmend ruhig, so als würde die Natur den Atem anhalten und abwarten.
    Ganz langsam hob Lexie den Kopf und bereute es sofort, da Lucans intensiver, finsterer Blick sie erbarmungslos gefangen hielt. Die Stille verwandelte sich in knisternde Elektrizität, und die Atmosphäre schien sich rasend schnell aufzuheizen. Es gelang Lexie nicht, sich abzuwenden.
    Auf diese kurze Entfernung bemerkte sie, dass seine nussbraune Iris von einem pechschwarzen Ring umschlossen war. Was für hypnotische, fesselnde Augen! Und sie kamen immer näher … jetzt waren Lucans Lippen nur noch wenige Millimeter von ihren entfernt.
    Ruckartig machte Lexie einen Satz nach hinten. „Das willst du nicht ernsthaft tun!“
    Er blieb vollkommen ruhig. „Will ich nicht?“
    „Nein.“ Sie zog die Stirn kraus und musste sich mit einer Hand an dem steinernen Geländer abstützen, um nicht zu straucheln.
    Eines war ihr völlig klar. Auch wenn sie allen Grund hatte, Lucan St. Claire zu verabscheuen, durfte sie nicht zulassen, dass er die Enkeltochter der verhassten Sian Thomas küsste. Das würde die Situation zwischen ihnen beiden extrem verschärfen.
    Ironie des Schicksals, wenn man bedachte, zu wem er sich da hingezogen fühlte! Ausgerechnet zu der Frau, deren Verwandtschaft er für immer aus seinem Leben verbannen wollte.
    Irritiert schüttelte sie den Kopf. „Könntest du jetzt vielleicht aufschließen, damit wir endlich aus dieser Kälte kommen?“ Dabei glühte sie innerlich, aber das ließ sie sich natürlich nicht anmerken.
    Lucans Atem wurde in einer weißen Wolke vor seinem Mund sichtbar, als er seufzte. Ihm wurde bewusst, dass er für ein paar Sekunden die Luft angehalten hatte.
    Lexies Brüste hatten sich so angenehm weich und aufregend angefühlt, eng an seinen Körper gepresst. Er hatte ihre Schenkel, die in engen Jeans steckten, an seinen gespürt, was seine Erregung unerträglich gemacht hatte. Dieser Mund, diese provozierend sinnlichen Lippen, man musste sie einfach küssen. So eine Einladung schlug kein normaler Mann aus. Aber dann hatte Lexie sich zurückgezogen, verdammt!
    Für wenige Sekunden war ihm die Aussicht, hier zwei Tage mit ihr verbringen zu dürfen, regelrecht verlockend erschienen. Zwei Tage und zwei Nächte. Und nun musste er sich mit der Lust herumschlagen, den ihr aufregender Körper in ihm entfacht hatte.
    Und dann lauerte noch Mulberry Hall drohend über ihm …
    „Selbstverständlich“, antwortete

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