Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
Vom Netzwerk:
knapp.
    „Schwarzer Kaffee ist schon in Ordnung“, versicherte Lexie ihm und wandte sich ab, um die Halle zu durchqueren. Doch sie blieb wie angewurzelt stehen, als sie ihren groben Fehler bemerkte. „Ähm, ich nehme an, die Küche befindet sich da hinten?“ Scheinbar verunsichert trat sie von einem Bein aufs andere.
    „Die Tür ganz am Ende der Halle“, sagte er und folgte ihr.
    Ihre Schritte wurden zögerlicher, und sie spürte beinah Lucans Atem in ihrem Nacken. In der Küche lehnte er sich gegen die Arbeitsplatte und sah dabei zu, wie sie sich mit dem recht modernen Kaffeeautomaten vertraut machte, der extra für die Hochzeitsfeier angeschafft worden war.
    Beinahe hätten wir uns gerade geküsst! schoss es ihr immer wieder durch den Kopf. Und ich glaube, ich hätte hemmungslos mitgemacht!
    Sie musste zugeben, Lucan war anders als die meisten Männer. Sein Selbstbewusstsein war zwar nervtötend, machte ihn aber gleichzeitig anziehend und interessant. Viel beeindruckender jedoch war sein mörderisch gutes Aussehen, außerdem war dieser Mann ein echter Duke! Allein dieser Titel war für Lexies Empfinden pures Aphrodisiakum. Wäre da nicht die Vergangenheit …
    In Gedanken versunken, hatte sie nicht bemerkt, wie selbstverständlich ihre Bewegungen geworden waren. Sie hatte sogar gleich die richtige Besteckschublade aufgezogen. Unter schweren Lidern warf Lexie Lucan einen Seitenblick zu und stellte fest, dass er sie aus schmalen Augen musterte.
    „Es wird noch ein paar Minuten dauern“, begann sie, um ihn abzulenken. „Falls du noch etwas anderes zu tun hast?“ Angriff war schließlich immer noch die beste Verteidigung.
    Ihm gefielen die geschmeidigen Bewegungen, mit denen Lexie sich durch die Küche bewegte. Und er konnte nicht umhin, sich vorzustellen, wie diese geschickten Hände über seinen nackten Körper glitten.
    Zur Hölle noch mal!
    Genau dort wäre Lucan in diesem Moment lieber als hier im verhassten Haus seiner geschiedenen Eltern – mit einer kaum zu verbergenden Erektion. Hastig drehte er sich zur Seite. „Ich hole dann mal die Sachen aus dem Auto“, brummte er und hoffte, der eiskalte Wind würde seine Lust abkühlen und ihm selbst wieder einen klaren Kopf verschaffen.
    Nachdem er verschwunden war, sank Lexie erleichtert mit den Armen auf die Arbeitsplatte und vergrub das Gesicht in ihren Händen. Sie war nicht besonders gut darin, sich zu verstellen und irgendeine Rolle zu spielen. In kürzester Zeit waren ihr bereits zwei eklatante Fehler unterlaufen. Wenigstens waren ihr die Schlaf- und Gästezimmer nicht vertraut.
    Allein der Gedanke an die Betten im Obergeschoss führte Lexie zu dem Augenblick auf der Eingangstreppe zurück, als Lucan und sie sich um ein Haar geküsst hatten. Sie durfte sich nicht zu ihm hingezogen fühlen, ganz egal, wie gut er aussah – und was er ausstrahlte. Dieser Kerl war ein St. Claire und damit ihr erklärter Feind. Er war das Oberhaupt seiner Familie und hatte mit seiner unversöhnlichen Haltung sehr viel Kummer und Leid über Nanna Sian gebracht. Wegen ihm hatte sie vor acht Jahren nicht einmal die Liebe ihres Lebens zu Grabe tragen dürfen.
    Mit neuer Zuversicht drückte sie den Rücken durch. Ganz bestimmt würde sie keinem Mitglied dieser Familie verzeihen, wie es sich verhalten hatte, schon gar nicht dem arroganten Ober-St.-Claire !
    Allerdings war er vorhin weder überheblich noch gefühlskalt gewesen, ganz im Gegenteil. Als sie ihm in die Augen sah, hatte sie sich wie am Rand eines brodelnden Vulkans gefühlt. Die Hitze wäre unerträglich geworden, hätte Lexie sich fallen lassen …
    Sofort sendete ihr Körper eindeutige Signale aus. Ihre Brüste kribbelten und zogen sich fest zusammen. Sie stellte sich vor, wie Lucan ihre Brustwarzen mit der Zungenspitze streifte und sie dann tief in seinen warmen Mund sog. Ihre Knie gaben nach.
    „Mann, ist das kalt da draußen. Ich … oh, Entschuldigung. Ich dachte, Sie wären Lucan“, sagte der blonde Mann, der gerade durch die Hintertür in die Küche gestürmt kam.
    Er war etwa Mitte dreißig, und es war nicht schwer zu erraten, dass es sich um John Barton handelte, den Verwalter von Mulberry Hall . Schon am Telefon hatte sie seinen leichten schottischen Akzent bemerkt.
    „So eine Verwechslung kann leicht passieren, wo wir uns so ähnlich sehen“, erwiderte sie trocken.
    Grinsend stellte er die Kiste, die er in den Händen hielt, auf dem Küchentresen ab. Seine warmen blauen Augen leuchteten

Weitere Kostenlose Bücher