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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Schenkel berührten sich. Noch näher. Ihr Körper schmiegte sich an seinen.
    Es war so still. Nur die sanfte Musik, der Regen, das Knistern des Feuers waren zu hören. Er spürte ihr Herz an seinem klopfen, schnell und nicht sehr gleichmäßig. Auch seines schlug nicht mehr gleichmäßig.
    Brauchte er sie nur zu berühren, um zu glauben, dass sie der Anfang und das Ende von allem war? Und um zu wünschen … Seine Hand glitt ihren Rücken hinauf, bis sie sich in ihren Haaren verfing. Um zu wünschen, dass sie zu ihm gehören könnte.
    Er war sich nicht sicher, wann dieser Gedanke bei ihm aufgekommen war. Vielleicht hatte es beim ersten Blick begonnen. Sie war unerreichbar für ihn – hätte es sein sollen. Doch wenn sie in seinen Armen war, warm und beinahe fügsam, gingen ihm Dutzende von Möglichkeiten durch den Kopf.
    Charity wollte lächeln, irgendeine leichte, gelassene Bemerkung machen. Aber sie war nicht in der Lage, auch nur ein Wort herausbringen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Die Art, in der Ronald sie jetzt anblickte, so als wäre sie die einzige Frau, die er je gesehen hatte oder sehen wollte, ließ sie vergessen, dass der Tanz als Geste der Freundschaft gedacht war.
    Sie wusste, dass sie vielleicht niemals Freunde würden, sosehr sie sich auch bemühte. Aber sein Blick gab ihr zu verstehen, dass sie sehr leicht seine Geliebte sein könnte.
    Vielleicht war es falsch, aber es schien nicht wichtig zu sein, während sie über das Parkett glitten. Das Lied sprach von betrogener Liebe, doch sie hörte nur die Poesie heraus. Sie spürte ihren Willen dahinschwinden, während ihr die Musik zu Kopf stieg. Nein, es schien nicht wichtig. Nichts schien wichtig zu sein, solange sie sich in seinen Armen wiegte. Sie versuchte nicht einmal, vernünftig zu denken. Sie folgte ihrem Herzen und presste die Lippen auf seine.
    Unverzüglich. Unwiderstehlich. Unwiderruflich. Gefühle sprangen von einem zum anderen über, mischten sich dann in einem Strom der Leidenschaft.
    Mit stürmischen rauen Küssen trieb er beide an den Rand der Selbstbeherrschung. Es war mehr als Verlangen, wie er wusste. Verlangen hatte niemals geschmerzt, nicht so tief. Es war wie ein Kratzer, bald vergessen, schnell verheilt. Dies war eine klaffende, tiefe Wunde.
    Lust hatte ihm nie jeden zusammenhängenden Gedanken geraubt. Dennoch konnte er nur an sie, Charity, denken. Diese Gedanken waren wirr, und sie waren alle verboten. Verzweifelt ließ er die Lippen über ihr Gesicht wandern, während wilde Fantasien, sie zu berühren, jeden Zentimeter von ihr zu kosten, in seinem Kopf herumwirbelten. Es wäre nicht genug. Es wäre niemals genug. So viel er auch von ihr nahm, sie würde ihn stets anziehen. Und sie konnte ihn veranlassen zu bitten. Diese Gewissheit erschreckte ihn.
    Sie zitterte, während sie sich an ihn schmiegte. Ihre sanften Seufzer drängten ihn an den Rand der Vernunft. Er fand erneut ihren Mund, weidete sich daran.
    Er erkannte kaum den Wechsel, konnte keinen Grund dafür finden. Ganz plötzlich war sie wie Glas in seinen Armen, etwas Kostbares, etwas Zerbrechliches, das er beschützen und verteidigen musste. Er hob die Hände zu ihrem Gesicht, liebkoste es zart und behutsam. Sein Mund, nur einen Moment zuvor gierig, wurde sanft.
    Charity taumelte benommen. Neue, vibrierende Gefühle strömten in sie. Schwach geworden, ließ sie den Kopf zurückfallen. Ihre Arme sanken kraftlos hinab. Zärtlichkeit erreichte, was Leidenschaft nicht ganz vollbracht hatte. Frei wie ein Vogel, der sich davonschwingt, flog ihr Herz ihm zu.
    Sie spürte Tränen in ihren Augen brennen, hörte ihren eigenen Seufzer der Hingabe, während seine Lippen sanft mit ihren spielten. Sie würde sich stets dieses einen Augenblicks erinnern, in dem die Welt sich veränderte – die Musik, der Regen, der Blumenduft. Nichts würde jemals so sein wie vorher. Und sie wollte es auch nicht.
    Erschüttert wich sie zurück und hob eine Hand an ihren benommenen Kopf. »Ronald …«
    »Komm mit mir.« Unwillig zu denken, zog er sie wieder an sich. »Ich will wissen, wie es ist, mit dir zusammen zu sein, dich auszuziehen, dich zu berühren.«
    Mit einem Stöhnen gab sie sich erneut seinen Lippen hin.
    »Charity, Mae will …« Lori verstummte abrupt im Türrahmen. Sie räusperte sich und starrte auf das Gemälde an der gegenüberliegenden Wand. »Entschuldigung. Ich wollte nicht …«
    Charity war erschrocken zurückgewichen und rang um Fassung. »Schon gut. Was ist denn,

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