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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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glaubte. Vorläufig. Er richtete sich auf, um das Tablett zu holen. »Mae hat gesagt, dass du essen darfst.«
    Sie dachte an die Listen, die sie aufzustellen hatte, und beschloss, dass sie eher dazu kam, wenn sie sich gefügig zeigte. »Ich werde es versuchen. Wie geht es Ludwig?«
    »Okay. Mae hat ihn hinausgebracht und ihm einen Schinkenknochen gegeben.«
    »Ah, sein Lieblingsmahl.« Charity biss in den Toast und gab vor, Appetit zu haben.
    »Wie geht es deinem Kopf?«
    »Nicht allzu schlecht.« Es war eigentlich keine Lüge. Sie war sicher, dass ein Schlag mit einem Vorschlaghammer schlimmer gewesen wäre. »Keine Fäden.« Sie schob ihr Haar zurück, um ihm den leichten Verband zu zeigen. Ringsumher war die Haut dunkel verfärbt. »Willst du ein paar Finger hochhalten und mich fragen, wie viele ich sehe?«
    »Nein.« Ronald wandte sich ab, weil er vor Wut zu explodieren fürchtete. Ein weiterer Gefühlsausbruch von ihm hätte ihr gerade noch gefehlt, ermahnte er sich. Er war nicht der Typ, der die Fassung verlor – zumindest war er es nicht gewesen, bis er ihr begegnet war. Er begann mit Schalen und Fläschchen herumzuspielen, die im Raum verteilt standen. Sie liebt nutzlose kleine Dinge, dachte er, während er einen Amethyst aufhob. Er fühlte sich linkisch und legte ihn nieder.
    »Der Sheriff sagte, der Wagen hätte dich gestreift«, bemerkte Charity. Sie trank den beruhigenden Kräutertee und fühlte sich beinahe wieder menschlich. »Ich bin froh, dass du nicht verletzt bist.«
    »Verdammt, Charity!« Ronald wirbelte heftig herum, beherrschte sich dann mühsam. »Nein, ich bin nicht verletzt.« Und er wollte dafür sorgen, dass auch sie nicht wieder verletzt wurde. »Es tut mir Leid. Die ganze Geschichte hat mich nervös gemacht.«
    »Ich weiß, was du meinst. Möchtest du Tee? Mae hat zwei Tassen bringen lassen.«
    Er blickte zur hübschen geblümten Kanne. »Nur, wenn du einen Schuss Whiskey dazu hast.«
    »Tut mir Leid. Der ist ausgegangen.« Sie lächelte und klopfte auf das Bett. »Warum setzt du dich nicht zu mir?«
    »Weil ich versuche, die Hände von dir zu lassen.«
    »Oh.« Ihr Lächeln vertiefte sich. Es freute sie, dass sie robust genug war, um eine rasche Woge des Verlangens zu verspüren. »Ich mag deine Hände auf mir, Ronald.«
    »Schlechter Zeitpunkt.« Weil er nicht widerstehen konnte, durchquerte er den Raum und nahm ihre Hand in seine. »Ich mag dich, Charity. Ich möchte, dass du mir das glaubst.«
    »Das tue ich.«
    »Nein.« Beharrlich verstärkte er den Griff um ihre Finger. Er wusste, dass er nicht gut mit Worten umgehen konnte, aber es war ihm wichtig, dass sie es verstand. »Mit dir ist es anders, als es je mit irgendjemandem zuvor gewesen ist.« Er bekämpfte eine neue Woge der Verzweiflung und lockerte seinen Griff. »Mehr kann ich dir nicht geben.«
    Sie spürte ihr Herz bis zum Halse klopfen. »Wenn ich gewusst hätte, dass ich so viel von dir bekommen kann, hätte ich mir vielleicht schon vorher eine Beule am Kopf geholt.«
    »Du verdienst mehr.« Er setzte sich und strich sanft mit einem Finger um die Wunde an ihrer Stirn.
    »Ich stimme zu.« Charity führte seine Hand an ihre Lippen und sah, wie seine Augen sich verdunkelten. »Ich bin geduldig.«
    Etwas rührte sich in ihm, und er vermochte es nicht zu verhindern. »Du weißt nicht genug von mir. Du weißt gar nichts von mir.«
    »Ich weiß, dass ich dich liebe. Ich nehme an, den Rest wirst du mir irgendwann erzählen.«
    »Vertrau mir nicht, Charity. Nicht so sehr.«
    »Hast du etwas so Unverzeihliches getan, Ronald?«
    »Ich hoffe nicht.« Er wusste, dass er bereits zu viel gesagt hatte. »Du solltest dich jetzt ausruhen.«
    »Das will ich auch, wirklich. Sobald ich mich um ein paar Dinge gekümmert habe.«
    »Das Einzige, um das du dich heute kümmern musst, bist du.«
    »Das ist sehr lieb von dir, und sobald ich …«
    »Du wirst mindestens vierundzwanzig Stunden lang nicht aufstehen.«
    »Das ist doch lächerlich. Welchen Unterschied macht es schon, ob ich liege oder sitze?«
    »Dem Arzt zufolge, einen sehr großen.« Er nahm eine Tablette vom Nachttisch. »Ist das die Medizin, die er dir gegeben hat?«
    »Ja.«
    »Die du nehmen solltest, bevor er gegangen ist?«
    Sie bemühte sich, nicht zu schmollen. »Ich werde sie nehmen, nachdem ich ein paar Telefonate geführt habe.«
    »Keine Telefonate heute.«
    »Jetzt hör mal zu, Ronald. Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber ich nehme keine Befehle von dir an.«
    »Ich

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