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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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weiß. Du gibst sie mir.«
    Bevor sie antworten konnte, senkte er die Lippen auf ihre, sanft, federleicht, warm. Mit einem kleinen entzückten Laut ließ sie sich hineinsinken.
    Er hatte geglaubt, es würde leicht sein, nur eine flüchtige Kostprobe zu nehmen. Doch seine Hand ballte sich zu einer Faust, als er das Verlangen nach mehr bekämpfte. Sie war jetzt so verletzlich. Er wollte besänftigen, nicht erregen … wollte trösten, nicht verführen. Doch innerhalb von Sekunden war er erregt und verführt.
    Als er zurückwich, murmelte sie einen Protest und zog ihn wieder an sich. Sie brauchte diese Zärtlichkeit von ihm, brauchte sie mehr als jede Medizin.
    »Sachte«, sagte Ronald und kämpfte um Selbstbeherrschung. »Meine Willenskraft ist ein bisschen geschwächt, und du brauchst Ruhe.«
    »Ich hätte lieber dich.«
    Sie lächelte ihn an, und sein Magen verkrampfte sich. »Machst du alle Männer verrückt?«
    »Ich glaube nicht.« Charity strich sich das Haar aus der Stirn. »Jedenfalls bist du der Erste, der mich das fragt.«
    »Wir reden später darüber.« Entschlossen, das Beste für sie zu tun, reichte er ihr die Pille. »Nimm sie.«
    »Später.«
    »Jetzt.«
    Mit einem Seufzer steckte sie die Pille in den Mund, nippte an dem erkaltenden Tee. »Da. Zufrieden?«
    Er musste grinsen. »Ich bin alles andere als zufrieden, seit ich dich das erste Mal gesehen habe, Baby. Heb die Zunge!«
    »Wie bitte?«
    »Du hast es gehört.« Er legte eine Hand unter ihr Kinn. »Du bist ziemlich gut, aber ich bin besser.«
    Sie wusste, dass sie geschlagen war. Sie nahm die Pille aus dem Mund, schluckte sie dann betont auffällig. Sie berührte ihre Lippen mit der Zungenspitze. »Sie könnte immer noch da sein. Willst du mich danach durchsuchen?«
    »Was ich will, ist, dass du im Bett bleibst.« Er küsste sie sanft. »Keine Anrufe, kein Papierkram.« Er ließ den Mund zu ihrem Hals wandern, nahm dann ihr Ohrläppchen zwischen die Lippen und spürte sie erschauern – und sich selbst. »Versprich es.«
    »Ja.« Ihre Lippen öffneten sich unter seinen. »Ich verspreche es.«
    »Gut.« Ronald richtete sich auf und nahm das Tablett. »Wir sehen uns später.«
    »Aber …« Charity biss die Zähne zusammen, als er zur Tür ging. »Du spielst unfair, Ronald DeWinter.«
    »Ja.« Er blickte zu ihr zurück. »Und um zu gewinnen.« Er verließ sie in der Gewissheit, dass sie ihr Versprechen nicht brechen würde. Er hatte sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern.

7. K APITEL
    Ein wichtiger Aspekt von Ronalds Ausbildung hatte darin bestanden zu lernen, einen Auftrag auf gründliche und sachliche Art durchzuführen. Er hatte es stets als seine zweite Natur empfunden, beides zu tun. Bisher. Doch jetzt beabsichtigte er aus sehr persönlichen Gründen, gründlich zu sein.
    Nachdem er Charity verließ, erwartete er, Bob allein im Büro vorzufinden, und er hoffte, ihn dort allein vorzufinden. Er wurde nicht enttäuscht.
    Bob saß vor dem eingeschalteten Computerbildschirm, den Telefonhörer am Ohr. Geistesabwesend winkte er Ronald zu und setzte dann das Telefonat fort. »Gut, Mr. Parkington. Also ein Doppelzimmer für den fünfzehnten und sechzehnten Juli. Ich habe es notiert.«
    »Legen Sie auf«, verlangte Ronald.
    Bob hielt nur einen Finger hoch, signalisierte damit, er sei gleich durch mit dem Gespräch. »Ja, einschließlich Bad und Frühstück. Ihre Reservierung …«
    Ronald schlug mit einer Hand auf das Telefon, unterbrach die Verbindung.
    »Was, zum Teufel, tun Sie da?«
    »Ich frage mich, ob ich mir die Mühe machen soll, mit Ihnen zu reden, oder ob ich Sie lieber gleich umbringe.«
    Bob sprang vom Stuhl auf und brachte hastig den Schreibtisch zwischen sich und Ronald. »Hören Sie, ich weiß, dass Sie einen unangenehmen Morgen hatten …«
    »Wirklich? Unangenehm. Das ist ein nettes, höfliches Wort dafür. Aber Sie sind auch ein netter, höflicher Mann, nicht wahr?«
    Bob blickte zur Tür und fragte sich, ob er die Chance hatte, sie zu erreichen. »Wir sind alle ein bisschen gereizt wegen Charitys Unfall. Sie könnten wahrscheinlich einen Drink vertragen.«
    Ronald trat zu einem Stapel Computerhandbücher und förderte einen silbernen Flachmann zu Tage. »Ihrer?« fragte er. Bob starrte ihn an. »Ich nehme an, Sie halten ihn hier versteckt für die langen Abende, wenn Sie bis spät arbeiten – und allein. Wundern Sie sich nicht, wieso ich wusste, wo er zu finden ist?« Er stellte die Flasche ab. »Ich bin darauf gestoßen,

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