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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Gehirntumor ansteckend ist.«
    »Sei kein solcher Schlaumeier.« Mit finsterem Blick kreuzte sie die Arme vor der Brust. »Ich bin es leid, hier zu liegen, und noch mehr leid, gesagt zu kriegen, was ich tun soll.«
    »Das verträgst du nicht besonders gut, oder? Ganz gleich, wie gut es für dich ist?«
    Jetzt gerade wollte sie nichts weniger hören als die Wahrheit. »Ich habe ein Gasthaus zu führen, und das kann ich nicht vom Bett aus.«
    »Heute Abend hast du das nicht.«
    »Es ist mein Gasthaus, wie es mein Körper und Kopf ist.« Charity warf die Decke beiseite. Doch während sie begann, aus dem Bett zu steigen, lastete ihr Versprechen wie eine Kette auf ihr. Sie ließ sich wieder zurück in die Kissen fallen.
    Ronald musterte sie abwägend. »Warum stehst du nicht auf?«
    »Weil ich es versprochen habe. Und jetzt verschwinde, verdammt. Verschwinde und lass mich in Ruhe.«
    »Gut. Ich sage Mae und den anderen, dass du dich wieder besser fühlst. Sie waren besorgt um dich.«
    Sie warf ein anderes Buch nach ihm, doch sie traf nur die Tür, die sich hinter ihm schloss. Zum Teufel mit ihm, dachte sie und ließ das Kinn auf die Knie sinken. Zum Teufel mit allem.
    Zum Teufel mit ihr, dachte Ronald. Er war nicht zu Charity hinaufgegangen, um sich zu streiten, und er hatte es nicht nötig, eine schlecht gelaunte Frau zu ertragen, die Dinge nach ihm warf, während er nichts zurückwerfen konnte. Auf halbem Weg die Treppe hinunter kehrte er um und stieg wieder hinauf.
    Charity blies Trübsal, als er die Tür öffnete. Sie wusste es, sie hasste es, und sie wünschte in Ruhe gelassen zu werden, um damit fortfahren zu können. »Was ist?«
    »Steh auf.«
    Sie richtete sich im Bett auf. »Warum?«
    »Steh auf«, wiederholte Ronald. »Zieh dich an. Es muss doch einen Fußboden zu wischen oder einen Papierkorb zu leeren geben.«
    Sie reckte das Kinn vor. »Ich habe gesagt, dass ich nicht aufstehe, und ich werde es auch nicht tun.«
    »Entweder stehst du allein auf, oder ich zerre dich aus dem Bett.«
    Zorn verdunkelte ihre Augen und ließ sie das Kinn noch mehr vorstrecken. »Das würdest du nicht wagen.« Sie bereute ihre Worte, noch während sie sprach. Sie hatte bereits erkannt, dass er ein Mann war, der alles wagte. Und sie hatte Recht.
    Ronald trat zum Bett und ergriff ihren Arm. Charity hielt sich an einem Bettpfosten fest. Dennoch gelang es ihm, sie auf die Knie hochzuziehen. Bevor das Tauziehen weitergehen konnte, begann sie zu kichern.
    »Das ist albern.« Sie schlang den Arm um den Bettpfosten. »Wirklich albern. Hör auf, Ronald. Sonst falle ich noch auf den Kopf und hole mir ein Loch.«
    »Du wolltest aufstehen. Also steh auf.«
    »Nein, ich wollte mir selbst Leid tun. Und es ist mir auch ganz gut gelungen. Ronald, du wirst mir noch die Schulter auskugeln.«
    »Du bist die trotzigste, eigensinnigste, unvernünftigste Frau, die mir je begegnet ist«, sagte er. Doch er ließ sie los.
    »Den ersten beiden muss ich zustimmen, aber normalerweise bin ich nicht unvernünftig.« Sie lächelte zu ihm auf und kreuzte die Beine im Indianer-Stil. Der Sturm war vorüber. Zumindest auf ihrer Seite. Sie erkannte den Zorn, der noch immer seine Augen verdunkelte. Sie stieß einen langen Seufzer aus. »Ich habe gerade eine tolle Mitleidsparty für mich abgehalten, als du hereinkamst. Es tut mir Leid, dass ich es an dir ausgelassen habe.«
    »Ich brauche keine Entschuldigung.«
    »Doch.« Sie hätte ihm die Hand geboten, aber sie bezweifelte, dass er bereit zu einem Friedensabkommen war. »Ich bin es nicht gewöhnt, von den Vorgängen abgeschnitten zu sein. Ich bin fast nie krank, und deswegen habe ich nicht viel Übung darin, es tapfer zu ertragen.« Sie warf ihm einen verstohlenen Seitenblick zu. »Es tut mir wirklich Leid, Ronald. Willst du böse auf mich bleiben?«
    »Das wäre vielleicht die beste Lösung.« Verärgerung hatte nichts mit dem zu tun, was er im Moment fühlte. Sie sah so reizvoll aus mit dem halben Lächeln auf dem Gesicht, dem zerzausten Haar, dem hochgeschlossenen Nachthemd, den halb entblößten Schenkeln.
    »Willst du mir eine runterhauen?«
    »Vielleicht.« Es war hoffnungslos. Er lächelte und setzte sich neben sie. »Wenn du wieder auf den Beinen bist, tue ich es vielleicht einmal.«
    »Es war nett von dir, dass du mir das Dinner gebracht hast. Ich habe mich nicht einmal bedankt.«
    »Nein, das hast du nicht.«
    Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    Charity blies

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