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Das Geheimnis von Sittaford

Das Geheimnis von Sittaford

Titel: Das Geheimnis von Sittaford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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begleichen, die durch diesen Willen oder spätere Nachsätze bestimmten L e gate auszahlen, die Erbschaftssteuer und sonstige Unkosten abführen.
Die Testamentsvollstrecker sollen das verbleibende Kapital in vier gleiche Teile teilen.
Von diesen vier gleichen Teilen ist ein Teil an meine Schwe s ter, Jenny Gardner, auszuzahlen zu ihrem persönlichen Gebrauch und vollkommen freier Verfügung.
    Die restlichen drei gleichen Teile sollen den drei Kindern me i ner verstorbenen Schwester Mary Pearson zukommen, zum ausschließlichen Nutzen jedes einzelnen Kindes.
    Hierunter habe ich, Joseph Arthur Trevelyan, an dem oben e r wähnten Tag und Jahr meine eigenhändige Unterschrift gesetzt. Gezeichnet durch den oben genannten Erblasser in Gegenwart zweier Zeugen, die gleichfalls in Gegenwart des Erblassers ihren Namen unter dieses Dokument setzen.»
     
    Mr Kirkwood reichte das Testament dem Inspektor.
    «Als Zeugen fungierten zwei Angestellte meiner Kanzlei.»
    Nachdenklich überflog Narracott das Schriftstück.
    «Meine verstorbene Schwester Mary Pearson», wiederholte er. «Können Sie mir über Mrs Pearson nähere Angaben machen?»
    «Kaum. Sie starb vor ungefähr zehn Jahren, und ihr Gatte, Börsenmakler von Beruf, noch etwas früher. Soviel ich weiß, hat sie ihren Bruder nie hier besucht.»
    «Pearson», wiederholte der Inspektor. Und dann erkundigte er sich: «Auf welche Summe wird sich das Vermögen des Captain belaufen?»
    «Schwer zu sagen!», erwiderte Mr Kirkwood. «Außer in Sittaford gehört ihm ausgedehnter Grundbesitz bei Plymouth, und ferner war er an mehreren Industrieunternehmen beteiligt, deren Aktien Schwankungen unterliegen.»
    «Mir genügt eine ungefähre Schätzung», erklärte Narracott.
    «Ich möchte mich da in keiner Weise festlegen», sträubte sich der Anwalt, schwerfällig wie die meisten Juristen.
    «Bitte, nur eine ganz ungefähre Zahl. Ist zwanzigtausend Pfund zu hoch gegriffen?»
    «Zwanzigtausend? Mein lieber Inspektor, nehmen Sie ruhig das Vierfache, und Sie werden der Wahrheit näher kommen.»
    «Ich sagte Ihnen ja, Trevelyan sei ein reicher Mann gewesen», mischte Burnaby sich ein.
    «Verbindlichsten Dank für die Auskunft, die Sie mir gegeben haben, Mr Kirkwood.»
    «Meinen Sie, sie könnte Ihnen von Nutzen sein?»
    Den Notar kitzelte die Neugier, aber leider hatte Inspektor Narracott keine Lust, sie zu befriedigen.
    «In einem Fall wie diesem ist es meine Pflicht, alles in Betracht zu ziehen», meinte er. «Sind Ihnen zufällig die Adressen von Jenny Gardner und den verschiedenen Pearsons bekannt?»
    «Über die Familie Pearson weiß ich gar nichts. Mrs Gardner wohnt in Exeter, Waldon Road 5.»
    «Damit ist mir schon geholfen», erklärte der Inspektor, die Adresse notierend. Dann steckte er sein Notizbuch wieder in die Tasche, reichte dem Notar die Hand und ging. Doch als er mit seinem Begleiter unten auf der Straße stand, drehte er sich plötzlich um und sah dem Major ins Gesicht.
    «Und nun, Sir, heraus mit der Wahrheit über die fünfundzwanzig Minuten nach fünf…»
    Major Burnaby errötete vor Zorn bis an die Haarwurzeln.
    «Ich habe Ihnen ja bereits gesagt…»
    «Nichts haben Sie gesagt, Major Burnaby, Ausflüchte haben Sie gemacht! Ich glaube übrigens zu wissen, weshalb Sie dem Arzt gegenüber diese genaue Zeit nannten.»
    «Wenn Sie es wissen, ist es ja überflüssig, mich mit Fragen zu belästigen», knurrte der alte Offizier.
    «Nun, ich vermute, dass Sie von einer Verabredung wissen, die eine bestimmte Person für diese Stunde mit dem Ermordeten getroffen hatte. Verhält es sich nicht so?»
    Major Burnaby starrte den Frager überrascht an.
    «Nichts dergleichen», schnarrte er. «Nichts dergleichen, Inspektor.»
    «Seien Sie auf der Hut, Major. Wie steht’s mit Mr James Pearson?»
    «James Pearson? Wer ist das? Meinen Sie einen Neffen von Trevelyan?»
    «Wahrscheinlich ein Neffe. Hatte er einen, der James hieß?»
    «Keine Ahnung. Dass er Neffen hatte, weiß ich, aber ihre Namen kenne ich nicht!»
    «Der fragliche junge Mann übernachtete in den ‹Three Crowns›, und vermutlich haben Sie ihn dort wiedererkannt.»
    «Niemanden habe ich wiedererkannt.»
    Immer mehr geriet der alte Herr in Wut. «Was heißt überhaupt wiedererkennen, wenn ich mein Lebtag nicht einen von Trevelyans Neffen zu Gesicht bekam?»
    «Aber Sie wussten, dass Ihr Freund gestern einen Neffen erwartete?»
    «Nein!» brüllte der Major. Und einige Vorübergehende wandten belustigt den Kopf nach

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